Wir schreiben Ostern 2004 und befinden uns im Staate Arizona. An diesem
Wochenende findet das dritte GARRA-Rennen der Saison statt.
Als Pokal hat man sich für diesen besonderen Tag etwas ganz besonderes
überlegt - ein Kaktus-Osternest (siehe Bild).
Zum Rennen der Grand-Am haben sich 44 Autos, darunter 19 DP's gemeldet.
Im Vorfeld gab Doran bekannt, dass man noch dieses Jahr 6 weitere Fahrzeuge
bauen würde für die sogar ein Überangebot an Nachfragen bestünde.
Wieder dabei ist Kyle Petty. Er gab 1 Monat vor dem Rennen bekannt, dass er
wieder mit Gunnar Jeannette an den Start gehen wolle.
Speziell für dieses Rennen wurde der GT3 umlackiert. Wie schon beim alten
917K wählte man ein schweinchen-rosa-farbene Lackierung - eine recht
untypische Rennfarbe.
Neu mit dabei ist das HART-Team das einen Acura-NSX in der GT-Klasse
einsetzt. Der erste Einsatz war zwar bereits für Daytona vorgesehen, aber
dort war der Wagen noch nicht rennfertig.
Das Rennen selbst soll eine Veranstaltung "unter Licht" werden und so ist
der Start für 18:00 Ortszeit geplant.
Wie man in Daytona und Miami sehen konnte ist das DP-Feld sehr ausgeglichen.
Man vermutete aber bereits vorab, dass die Riley's die besten Chancen auf
der Strecke hätten. |
Kurz vor Rennanfang entschloss man sich aber
dann die ans Ende des Feldes zitierten DP's aus Sicherheitsgründen weiter
nach vorne zu tun, und so haben die Kommissare alle DP's vor den Rest des
Feldes gesetzt.
Um 18:09 ging es dann mit grüner Flagge los und prompt knallte es schon in
der ersten Kurve. Der Bell-Doran wurde beim einbiegen hinten links getroffen
und drehte sich.
Wegen Frühstarts wurden dann die Wagen #39 Silverstone-Crawford, #81 G&W-Doran
und #16 AASCO-Porsche mit einer "Drive-Trough" Strafe belegt.
Der G&W-Doran übernahm nach dem Start Platz 2, musste diesen aber wegen
absitzen der Strafe gleich wieder in Runde 6 abgeben.
In Runde 10 musste
dann der Newcomer HART wegen Getriebeproblemen in die
Box.
Bereits eine Runde später gab es die erste Gelbphase als der
Mears-SpeedSource Multimatic #9 nach einem Kontakt mit einem Kontrahenten
hart in die Mauer der Kurve 4 knallte. Die Boxencrew fragte an ob man den
Wagen zur Reparatur in die Box schleppen könnte. Da dies nicht möglich war,
war hier schon wieder Schluss für das Team.
Bereits in dieser frühen Rennphase kamen einige Teams an die Box und machten
Fahrerwechsel. Für das PTG-BMW Team #22 war eine längere Reparatur angesagt
und so ging der Wagen hinter die Box. Das Orbit Team kam in Runde 16 an die
Box und unternahm einen
Fahrerwechsel. Joe Policastro beschwerte sich über das recht
rüde Fahrverhalten seiner Kollegen. "Bis ich von einem DP hinten getroffen
wurde hatte es mir noch echt Spaß gemacht."
In Runde 17 dann die Grüne Flagge. Der SunTrust Riley konnte sich auf Platz
2 zwischen die beiden Ganassi-Rileys quetschen, doch plötzlich berichtete
ein "Spotter" Ölverlust beim Wagen #10. Doch dies sollte das Team nicht davon abhalten
nun auch noch den zweiten Ganassi-Wagen zu überholen. Kurz darauf fiel
erneut die Gelbe Flagge wegen Kotflügelteilen in Kurve 4 nach einem
Aufhängungsschaden vom bereits beschädigten Orbit-Porsche.
Der SunTrust kam dann auch direkt zu auftanken in die Box. Nach einigen
weiteren Boxenstopps gab es dann auch erneut Führungswechsel in der DP und
GT-Klasse.
Nach dem Restart in Runde 33 übernahm der AASCO-Porsche wieder die Führung
in der kleinen Klasse. Auch in der GT-Klasse holte sich der PTG-BMW #21
wieder die Führung vom Gunnar-Porsche zurück.
Doch die Grün-Phase sollte nicht lange weilen, sondern wurde eine Runde nach
dem Restart gleich wieder beendet als der Boss-Crawford #2 den Reifenstapel in
Kurve 4 wegräumte und einen erheblichen Wagenschaden verursachte. In Runde
38 dann wieder Grün.
Wer sich nun aber auf eine unbeschwerte
Weiterfahrt unter Grün freute, freute sich leider zu früh. Schon in Runde 40
gab es zum vierten mal Gelb als der Maserati #33 und der Multimatic #70
ineinander krachten. Während der Maserati die Boxen von selber ansteuern
konnte, benötigte der Multimatic fremde Hilfe.
In Runde 41 zog das HART-Team seinen Acura mit 14 gefahrenen Runden mit
Fahrzeugschaden zurück.
Eine Stunde nach Rennstart sind wieder beide
Ganassi-Rileys vorne (#01, #02) gefolgt vom MSR-Doran, dem Southard-Fabcar
und dem Boss-Crawford #4.
Ein ebenso erschwertes Rennen wie beim Orbit
Team erlebte das Bell-Team. Forest Barber war stinksauer auf die extrem
harte Fahrweise der anderen. "Ich dachte ich hätte eine saubere Linie und
wurde plötzlich von hinten torpediert und drehte mich und nun liegen wir
schon 2 Runden zurück".
Fredy Lienhard hingegen lies es im Rennen sehr ruhig angehen "Ich verlor
zwar ein paar Positionen - ich wollte aber den Wagen unbeschädigt an Didier
Theys abgeben".
In Runde 46 dann wieder grün und das Southard-Team übernahm den dritten
Platz von MSR.
Doch zwei Runden später sollte die Gegenattacke laufen. Mit
einem recht harten 'Side-by-Side'-Kampf entschied sich dieser zugunsten von
MSR. Der Fabcar-BMW musste dann wenige Runden später an die Box und musste
sogar hinter die Boxenmauer gebracht werden. Das Aus mit 48 gefahrenen
Runden war die Folge.
In Runde 61 schaffte das SunTrust-Team den Sprung auf Platz 2. Kurz darauf
vermeldeten man beim Brumos-Fabcar #59 kleine Flammen aus dem Heckbereich
für zwei Runden. Diese sollten aber nicht weiter Probleme machen.
Beim Grease Monkey-Porsche vermeldete man starke Rauchentwicklung wohl durch
einen Reifenschaden. Beim RacersGroup-Porsche #67 der zuvor auf dem
Gesamtplatz 5 lag wurde in der Runde 77 langsamer. In Runde 80 kam man dann
zum Boxenstopp.
In Runde 82 dann der Führungswechsel an der Spitze. Der führende
Ganassi-Riley kam in die Box zum Auftanken, Reifen- und Fahrerwechsel. Das SunTrust-Team übernahm die Spitze.
Der MSR-Doran kam kurz darauf ebenfalls an die Box, zum Auftanken,
sowie Reifen- und Fahrerwechsel. Doch beim Reifenwechsel bekam das Team die
rechte Radmutter nicht ab und so entschloss man sich weiterzufahren um nicht
noch mehr Plätze zu verlieren.
Nach einer längeren Reparatur am Brumos-Fabcar
#59 kam man in Runde 85 wieder ins Rennen. Kurz darauf löste der
Silverstone-Crawford eine neue Gelbphase nach einem Dreher aus. Viele
Boxenstopps folgten.
Shane Lewis wurde während der Gelbphase zum Rennen befragt. Auch er beklagte
die extremen Verhältnisse. "Dieses Wochenende war nicht einfach für uns,
aber das Team gab nie auf und wir waren echt gut im Rennen. Das Auto lief
echt Klasse, Wir schafften auf faire Weise Positionen zu gewinnen, doch das
MSR-Team beging eine aggressives Manöver, knallte uns hart ins Auto und
beschädigte unser Lenkung so sher das wir nun aufgeben mussten".
In Runde 93 dann wieder Grün. Zwei Stunden nach Start des Rennen sieht die
Reihenfolge in Runde 95 so aus - der SunTrust-Riley 12,2 Sekunden vor dem
Ganassi-Riley #01, dieser 17,6 Sekunden vor den Teamkollegen. Dahinter der
G&W-Doran und der Werks-Doran.
Leader in der GT-Klasse ist der PTG-BMW #21.
Wieder einmal sollte die Kurve 4 Auslöser einer neuen Gelbphase sein, als
der Werks-Doran die Mauer "küsste". Kurz darauf zog das Brumos-Team seinen
Wagen #58 wegen Aufhängungsproblemen zurück.
Eine Runde nach dem Restart in Runde 109 kam der Bell-Doran ebenfalls mit
Aufhängungsproblemen zur Box.
In Runde 115 liegt der SunTrust immer noch vor dem Ganassi #01, dem G&W-Doran,
dem zweiten Ganassi und dem Boss-Crawford #4.
Das ICY/SL Motorsports Team löste in Runde 116 die bereits siebente
Gelbphase wegen nach Mauerkontakt aus. In Runde 121 dann zum letzen mal der
Restart. Steve Lisa - Fahrer der verunglückten Corvette wurde kurz darauf
ins streckeneigene Medical-Center gebracht.
Der zweite Ganassi-Riley überholte den G&W-Doran und war somit Dritter,
musste aber kurz drauf den Platz wieder abgeben.
Ein interessantes Rennende versprechen die beiden in Führung liegenden Riley
von SunTrust und Ganassi die nur 1,857 Sekunden auseinander sind. Um 20:54 kam dann die weiße Flagge. Mit 2 1/2
Sekunden Abstand war es schon sehr spannend. Noch spannender sollte es aber
um die Plätze 3 und 4 zwischen dem G&W-Doran und dem zweiten Ganassi-Riley
werden.
Das SunTrust-Team schaffte nach 2 Stunden und 45 Minuten ihren ersten Sieg.
Die folgenden Positionen sollten sich aber auch nichtmehr ändern, wobei der
Abstand zwischen dem dritten und vierten lediglich 0,721 Sekunden betrug.
Überglücklich empfing dann Wayne Taylor seinen Teamkollegen.
Für das G&W-Team sollte der dritte Platz aber noch mehr bedeuten, denn durch
die Probleme der vorherigen Siegern im Rennen schaffte man die Führung in
der Punkteliste.
In der GT-Klasse sollte der PTG-BMW wieder den Sieg einfahren, vor dem
Gunnar-Porsche mit Kyle Petty und Gunnar Jeannette.
Den Sieg in der kleinen Klasse sollte an das TPC-Team #16 gehen.
Kyle "Petty in Pink" berichtete nach dem Rennen:
"Wir hatten ein echt gutes Rennen. Gunnar machte einen phänomenalen Job. Das
Team machte einen Klasse Job beim Aufbau des Wagens. Gunnar übernahm den
ersten Teil und hielt uns immer gut im Feld. Wir mussten unter grün einen
Boxenstopp absolvieren und verloren ein paar Plätze". Über das Auto sagte
er: "Das pinke Auto klappt prima. Vielleicht komme ich im nächsten
Phoenix-Rennen im NASCAR Nextel-Cup auch mit einem pinken Auto !" |