USA und die ganze Welt ächzen wegen der Wirtschaftskrise. Doch während die
NASCAR-Serie im kommenden Jahr um ihr Starterfeld bangen, weil einigen Teams
die Finanzen fehlen, geht es in der GrandAm voran. Etliche neue Teams stoßen
hinzu, wie zuletzt Penske oder Forsythe Racing oder bringen einen zweiten
Wagen an den Start.
So kamen am 11. und 12. November knapp 40 Fahrzeuge nach Daytona um die
neuen Pirelli P-Zero Reifen testen zu können. Nicht vor Ort waren erneut die
Siegerteams von Bob Stallings Racing sowie dem Team von Chip Ganassi die
erst im Januar nach Daytona kommen. Aus Deutscher Sicht war nur Timo
Bernhard vor Ort. Wie bereits beim Test vor ein paar Wochen gibt es keine
technische Abnahme und somit keine offiziellen Zeiten.
Seit langem mal wieder dabei - Howard Motorsports. Wie bereits 6-Stunden
Rennen von Watkins Glen kooperiert man auch 2009 mit Richard Childress
Racing aus der NASCAR. Als Fahrerbesetzung stehen Werkfahrer Andy Wallace
und Butch Leitzinger fest. Sie werden verstärkt durch Rob Finlay, der
zuletzt 2007 mit seinem eigenen Crawford in der GrandAm-Serie fuhr. Doch
dann kam nach wenigen Rennen das Aus für Finlay Racing und Rob verkaufte
seine beiden Crawfords an Beyer Racing.
Vom neuen Aero-Paket ist Rob Finlay sehr überrascht. Andy Wallace berichtete, dass
der Wagen mittlerweile sehr gut ausbalanciert ist. Nach anfänglichen
Startproblemen kam man dann aber rasch voran.
Michael Valiante, zuletzt bei Wayne Taylor Racing am Start, fährt 2009
erstmals bei Michael Shank Racing. Dort teilt er sich den Riley Mk.XX mit
der Startnummer 6 mit John Pew. Nach einem guten Jahr mit drei
Pole-Positions und einem Sieg boten sich einige Teams an. Den Zuschlag bekam
letztlich das MSR-Team wegen der guten Leistungen und den zwei Siegen in
Miller und New Jersey.
Zum Saisonstart wird dann A.J. Allmendinger wieder mit dabei sein. Beim Test
war Michael Valiante von Anfang an stark dabei und legte jede Menge schnelle
Runden hin.
Auch beim November-Test gab sich Wayne Taylor wieder die Ehre seine Jungs
Jordan und Ricky beim Beyer Racing Team zu unterstützen. Diesmal aber nicht
nur als Fahrer, sondern er leiht dem Team für den Test und die 24-Stunden
die beiden Riley Mk.XI. Mit vor Ort war dann der Wagen, der zuletzt beim
6-Stunden von Watkins Glen verwendet wurde und als dritter ins Ziel kam.
Beim eigenen Team teilt sich Wayne den Dallara Pontiac mit Max Angelelli und
dem neu dazu gestoßenen Brian Frisselle. Brian ist vom Dallara sehr angetan
und kann es kaum erwarten das die Saison anfängt.
RVO Motorsports scheint ernst zu machen. Bereits im Vorjahr kündigte man an,
das Sparecar zum Einsatzwagen Nr. 2 zu machen. Nach einem Beinbruch des
Teambesitzer und Fahrer Roger Schramm wurde das geplante Programm auf das
Jahr 2009 verschoben und nahm nur noch sporadisch an der Saison teil.
Mit im Team ist der Estländer Tonis Kasemets, Bill Lester und der Junge
Justin Bell. Möglicherweise kommt auch Daddy Derek Bell in Daytona noch
einmal zum Einsatz.
Bei Forsythe Racing kam zum Oktober-LineUp mit Christian Fittipaldi und dem
Italiener Alberto Costa noch Chris Festa hinzu. Da Chris Festa noch keinen festen
Platz hat, versucht er sich zusätzlich noch im #36 Yellow Dragon Mazda.
Zusammen mit Ryan Dalziel und Cristiano da Matta traten Chapman du Cote,
Jean-Francois Dumoulin und Teameigner Carlos de Quesada mit dem Porsche V8
gepowerten Alegra Riley an. Zur Zeit sortiert man noch den Line-Up für das
24-Stunden Rennen aus und plant wie es im nächsten Jahr weitergehen soll.
Beim Oktober-Test noch mit zusätzlich zwei Porsche GT3 am Start konzentriert
sich das Orbit Team ausschließlich auf den Daytona Prototypen. Zum
24-Stunden Rennen könnte dann aber noch ein zweiter DP dazu kommen, den
Teammanager Peter Baron dann allerdings unter seinem eigenen Namen laufen
lassen wolle.
Vom neuen DP-Team von LevelFive war beim November-Test nichts zu sehen.
Die Zeit zwischen dem Oktober und dem November-Test war für Brumos Racing zu
knapp und so stellte man den Umbau der beiden Riley's vorübergehend zurück.
Beim jetzigen Test verstärkte neben Terry Borcheller auch der Mexikaner
Antonio Perez Mendoza das Team. Antonio erhielt hierfür die Freigabe vom
Sponsor Telmex sowie Chip Ganassi. Da der Fahrerbesetzung bei Ganassi Racing
für Daytona noch nicht feststeht könnte Antonio dank Red Bull auch bei
Brumos andocken.
Die Lola's des Krohn Racing Teams erhielten nach dem Oktober Test noch ein
paar neue Teile die nun zusammen mit den neuen Pirelli Reifen ausprobiert
werden sollen. Als einer der wenigen Teams hat man die Fahrer für die
24-Stunden schon zusammen. Auf dem Wagen #75 starten neben Tracy Krohn und
Eric van de Poele Oliver Gavin. Auf dem zweiten Wagen mit der Nummer 76
starten der Schwede Niclas Jönsson und Ricardo Zonta der Neuzugang Darren
Turner. Aufgrund einer Terminkollision konnte Ricardo Zonta beim Test nicht
antreten.
Seitens Fahrerbesetzung ist beim #77 Doran alles beim alten geblieben. Memo
Gidley und Brad Jaeger stehen auch für 2009 im Kodak gesponsorten Dallara
fest.
Für den zweiten Wagen mit der Startnummer 47 wurde allerdings noch kein
Fahrer bekannt gegeben. In der vergangenen Saison musste man wegen
Sponsorenmangel den zweiten Wagen im letzten drittel der Meisterschaft
zurückziehen.
Nach Sam Carmichael, Jason Pridmore und Scott Russell
fährt AMA Motorcross-Champ Jeff Ward auf dem neuen Coyote CC/08 des Spirit
of Daytona Racing Team. Jeff Ward tritt nach 11 Jahren wieder beim Daytona
24-Stunden Rennen an. 1997 fuhr er mit Owen Trinkler und Roberto Quinanilla
auf dem Kopf-Keiler KII und beendete das Rennen auf dem 52. Platz. Nachdem
er die Motorcross-Karriere an den Nagel hing versuchte er sich in der
IRL-Serie und errang 2002 auf dem Texas Motor Speedway seinen ersten Sieg
auf 4 Rädern.
Beim testen noch mit dem ehemaligen Sparecar von Cheever Racing am Start
erhält das Team demnächst einen brandneuen Coyote.
Santos Zanella war einer von vier Fahrern auf dem #21 Matt Connolly
Motorsports Pontiac GTO.R. Der Mexikaner gewann den Klassensieg der
24-Stunden Rennen von Mexiko in seiner Heimatstadt Puebla. Neber Zanella
fuhr Speed World Challenge Champion Jeff Altenburg, Ryan Phinny und Romeo
Kapudija.
Für Mike Forest im #32 PR1 Motorsports Pontia GXP.R war am ersten Tag
bereits nach 13 Minuten Schluss. Auf einer unebenen Stelle verlor er die
Kontrolle über den Wagen und krachte in eine Schikane. Der Crash endete dann
in der Wand. Nach einer längeren Reparaturpause konnte man dann aber am
ersten Tag nochmals auf die Strecke. Doch auch Co-Fahrer Thomas Merrill
verlor wenig später die Kontrolle und so musste das Team erneut ran um den
Wagen wieder flott zu machen.
Gleich mit 10 Fahrer kam SpeedSource nach Daytona. Vier der Fahrer erhielten
aufgrund guter Leistungen in diversen Mazda-Nachwuchs-Serien ihr Ticket den
SpeedSource-Mazda einmal testen zu dürfen. Während die Youngster auf dem #70
die Runden drehten, war es Jeff Segal der auf dem #69 die meisten Runden
drehte.
Sylvain Tremblay drehte währenddessen seine Runden auf dem frisch
aufgebauten Mazda RX-8 des Newcomer-Teams von Yellow Dragon Motorsports.
Mit zwei neu aufgebauten Porsche GT3 kam Farnbacher-Loles Racing zum Test.
Neber Eric Lux, der auf beiden Fahrzeugen zum Zuge kam, fuhr Ron Yarab,
Daniel Greaff und Chase-Werkspilot Seth Ingham auf dem #86 Porsche. Für Seth
war es eine große Umstellung vom Daytona Prototypen auf den langsameren GT3
Porsche.
Nach einer Saison im Daytona Prototypen kehrt Ian James ins Blackforest Team
zurück und pilotiert beim Test zusammen mit Tom Nastasi den #15 Ford Mustang
GT. Nach vielen Problemen in der alten Saison hat man viel am Wagen
gearbeitet und hofft nun für 2009 besser da zu stehen. Ian James schreibt
dem Wagen auf jeden Fall jede Menge Potential zu. Für die 24-Stunden wird
Ian James aber noch einmal auf einem Daytona Prototypen an den Start gehen.
Was war sonst so in Daytona los? Natürlich gab es den ein oder anderen der
es mit der Top-Speed übertrieben hat. Wie bereits erwähnt war der #32 PR1
Pontiac mehrfach Abseits der Strecke. Aber auch der SunTrust Dallara von
Wayne Taylor Racing hatte am verregneten Mittwoch morgen einen Crash als
Brian Frisselle nach einem Reifenverlust sich in einer Steilkurve in die
Begrenzungsmauer knallte. Auch John Farano im #51 AIM Riley und Antonio
Perez Mendoza im #59 Brumos Riley beschädigten ihre Fahrzeuge.
Auch einige andere Piloten waren beim November-Test zugegen. Marc Goossens,
Shane Lewis, Anthony Lazzaro, Nelson Philippe, Michele Jourdain, Arie
Luyendyk jr. und sr. kamen auf eine Stippvisite vorbei.
Während die GrandAm-Gemeinde in Daytona weilt, testete Chip Ganassi in Coast
Down. Aber auch andere Teams haben bereits Tests angemeldet.
Penske scheint es mit der GrandAm ernst zu meinen und hat gleich 4 weitere
Tests angemeldet. Auch Peter Baron hat für sein SAMAX-Team einen Test
angemeldet. Etwas überrascht ist man über den Test von Essex Racing am
24.-25.11. in Roebling. Zuletzt war man zusammen mit Rob Finlay 2007 am
Start. Über die genauen Pläne ist allerdings noch nichts bekannt geworden.
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