Nach dem heftigen Feuerunfall beim 6-Stunden Rennen in Watkins Glen standen
für das Team von Michael Shank Racing tagelange Nachtschichten auf dem
Programm um den zuletzt 2008 von Doran Racing eingesetzten Dallara DP01 auf
den aktuellen Stand zu bringen.
Für das seit 2005 mit Riley-Chassis fahrende Team von Michael Shank war die
Wahl des Fahrzeuges schnell getroffen, denn Brad Frisselle, Vater von
Shank-Pilot Brian und AIM-Pilot Burt Frisselle ist von Beginn an Eigentümer
des Dallara's mit der Seriennummer #002. Michael Shank plant aber nur einen
kurzfristigen Einsatz des Dallara's bis deren Riley wieder vollständig
aufgebaut ist.
Neu aufgebaut zum "EMCO Gears Classic" kam der BMW M6 von Turner Motorsports
der im Training in Watkins Glen am Heck schwer beschädigt wurde.
28 Fahrzeugen (darunter 13 DP und 15 GT) kamen nach Lexington auf die 1962
eröffnete Strecke, auf der auch die ALMS sowie die IndyCar-Serie fährt. Da
TRG nach dem Sieg in Watkins Glen hier nicht am Start ist, hat sich "Andy"
Lally beim Team Sahlen eingekauft und fährt, nach Barber und Lime Rock
(jeweils mit einer Chevy Corvette unterwegs) erstmal einen Mazda. |
Die beiden Trainings-Session's am Freitag und die Session am Samstag morgen
wurden wie so oft durch die beiden Teams von Chip Ganassi und Bob Stallings
dominiert.
Für Michael Shank galt es erstmal nach einem kleinen Test vor dem
Mid-Ohio-Event das Fahrzeug kennen zu lernen und belegten nach Platz 10 im
ersten, Platz 9 im zweiten und Platz 7 im letzten Training.
Während Ryan Dalziel und Mike Forest im #8 Starworks Riley-BMW hinter
Stallings und Ganassi Platz 3 belegte flog Teamkollege Bill Lester mit dem
#7 Starworks Riley-BMW in der "Keyhole" (Turn 2) ab und musste mit einer
gebrochenen Aufhängung an die Box geschleppt werden.
In der GT-Klasse dominierten dieses mal nicht die Mazda's sondern die
Chevrolet Corvette von #07 Banner Racing / LRPG mit Paul Edwards und Scott
Russell.
Neber dem #57 Stevenson Camaro von Andrew Davis und Robin Liddell war auch
der neu aufgebaute #94 Turner BMW M6 von Bill Auberlen und Paul Dalla-Lana
sehr stark und konnten die Mazda-Armada meist hinter sich lassen.
Für die anfänglich starken Craig Stanton und John
Potter mit dem #44 Magnus Porsche langte es nach einem Ausflug im zweiten
Training nur noch fürs Mittelfeld.
Im Training zum Trueman & Akin Award schaffte es Dion von Moltke im #77
Doran Dallara-Ford die beste Zeit unter den 4 teilnehmenden DP-Teams
hinzulegen.
Die schnellste Trainingszeit des Tages schafften Alex Gurney und Jon Fogarty
im #99 Stallings Riley-Chevrolet mit knapp 2-zehntel Vorsprung auf den #01
Ganassi Riley-BMW. Die beste GT-Zeit stammt diesmal von Paul Edwards und
Scott Russell in der #07 Banner/LRPG Corvette vor dem #57 Stevenson Camaro,
dem #69 SpeedSource Mazda, dem #30 Racers Edge Mazda sowie dem #44 Magnus
Porsche.
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Im Qualifying blieb es spannend bis zur letzten Runde. Ständig am Limit
fahrend schaffte es Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW seinem Kontrahenten
Ricky Taylor im #10 W. Taylor Dallara-Ford in seiner letzten schnellen Runde
die Pole abzunehmen. Mit nur 7-tausendstel Vorsprung auf Taylor legte Rojas
auch gleichzeitig einen neuen Streckenrekord hin.
Während es für Ricky Taylor nur für Platz 2 langte, schaffte es sein Bruder
Jordan in der GT-Klasse im #30 Racers Edge Mazda sich die Pole zu holen.
Hinter Jordan Taylor starten Joey Hand im #94 Turner BMW, Adam Christodoulou
im #68 SpeedSource Mazda, Scott Russell in der #07 Banner/LRPG Corvette
sowie Eric Curran in der Marsh Corvette.
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Mit einem guten Rennstart geht Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW ins
Rennen und kann zunächst seine Führung behaupten. Der von Platz 2 ins Rennen
gegangene Ricky Taylor im #10 W. Taylor Dallara-Ford muss sich währenddessen
Burt Frisselle im #61 AIM Riley-Ford geschlagen geben.
Beim Start des GT-Feldes gibt es an der Spitze keine Positionsveränderungen.
Doch bereits in Runde 2 geht Joey Hand mit dem #94 Turner BMW M6 an
Polesitter Jordan Taylor im #30 Racers Edge Mazda vorbei und übernimmt die
Führung.
Den ersten Rennausfall gab es bereits in Runde 1 zu vermelden. Mit
Motorproblemen musste Eric Curran seine #31 Marsh Corvette an der Box
parken. In der rennfreien Zeit baut das Team derzeit eine zweite Corvette
auf. Die aktuelle Corvette gilt dabei als Prototyp für die neue, die wenn
alles nach Plan läuft bereits zum Ende dieser Saison eingesetzt werden soll.
Ausgangs der "China Beach" (Kurve 5-6) versucht Terry Borcheller im #9
Action Express Riley-Porsche an Tracy Krohn im #75 Krohn Lola-Ford vorbei zu
ziehen. Seite an Seite geht es dann in Kurve 7 - Borcheller auf der
Innenseite. Doch Krohn hält hart dagegen und so bleibt Borcheller nur
die Chance über den Curb innen zu fahren. Doch dieser ist sehr glatt und so
dreht er sich, kann dann aber ohne Beschädigung weiterfahren.
Beim Überrundungsversuch auf der Start/Ziel-Geraden schert John Pew im #60
Shank Riley-Ford zu früh auf die rechte Seite und berührt John Potter im #44
Magnus Porsche an der Front, der darauf hin in die Mauer knallt. Zur Bergung
des Magnus Porsche wurde dann die erste Gelbphase nötig. Pew erhält für den Crash wenig später eine Stop-and-Go
Strafe.
In der Gelbphase übernahm dann Mike
Forest im #8 Starworks Riley-BMW die Platz 1 und führte das Feld beim
Restart in Runde 19 weiterhin an.
Auch in der GT-Klasse kam es in der Gelbphase zum Führungswechsel. Adam
Christodoulou im #68 SpeedSource Mazda führt dort nun das Feld an.
Zur nächsten Gelbphase kommt es als Eric Lux in der #28 LG Corvette am #94
Turner BMW vorbeiquetschen will. Doch Lux dreht sich dabei in der Anfahrt
zum "Carousel". Während einige Kontrahenten innen übers Grün ausweichen
können ist für Sylvain Tremblay im #70 SpeedSource Mazda der Platz versperrt
und knallt frontal in die rechte hintere Seite von Lux's Corvette. Für beide
bedeutet dies das vorzeitige Rennende.
Beim Restart führte dann Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW das Feld erneut
an. Doch bereits 11 Runden später kommt es bereits zur nächsten Gelbphase.
Ryan Dalziel, der während der Gelbphase den #8 Starworks Riley-BMW von Mike
Forest übernahm, blieb plötzlich auf der Strecke liegen und musste mit einer
defekten Getriebebox von der Strecke geschoben werden. Nach einer kurzen
Rückkehr ins Rennen war dann aber gegen Rennhalbzeit endgültig der Tag
gelaufen.
Beim Restart führte nun Buddy Rice im #90 Spirit of Daytona Coyote-Porsche
das Feld an. Rice schafft es aber nicht seinen Konrahenten Nelson Philippe
im #7 Starworks Riley-BMW nach dem Restart abzuhängen.
Nach einem fairen Zweikampf geht Nelson Philippe im #7 Starworks Riley-BMW
an Buddy Rice im #90 Spirit of Daytona Coyote-Porsche vorbei.
Hinter Philippe und Rice folgen nach einer Stunde Oswaldo Negri im #60 Shank
Riley-Ford, Alex Gurney im #99 Stallings Riley-Chevrolet und Joao Barbosa im
#9 Action Express Riley-Porsche.
In der GT-Klasse führt nun wieder der #94 Turner BMW M6 von Bill Auberlen
vor John Edwards im #68 SpeedSource Mazda, Robin Liddell im #57 Stevenson
Camaro, Andy Lally im #42 Sahlen Mazda und Paul Edwards in der #07
Banner/LRPG Corvette.
In Runde 46 wurde das Feld erneut wegen einer Gelbphase eingebremst.
Auslöser war dieses mal Wayne Nonnamaker im #43 Sahlen Mazda, der sich in
Kurve 1 von der Piste flog. In Runde 49 folgte dann der Restart.
Doch schon in Runde 55 kam es schon wieder zu einer Gelbphase als Niclas
Jönsson seinen #75 Krohn Lola-Ford im Kiesbett von Kurve 2 parkte. Aufgrund
einer anderen Boxenstopp-Taktik übernimmt nun Michael Valiante im #6 Shank
Dallara-Ford die Führung.
Kurz nach dem Restart in Runde 57 kommt es 4 Minuten später zur nächsten
Gelbphase. Auch dieses mal ist der #75 Krohn Lola-Ford der Auslöser. Am
Steuer sitzt nach einem Boxenstopp nun Teamchef Tracy Krohn, der sich
in Kurve 9 von der Strecke und dreht und im Kies festsitzt.
Nach den ständigen Gelbphasen ging es in Runde 63 wieder mit Grün weiter.
Die Führung von Michael Valiante im #6 M. Shank Dallara-Ford währte
allerdings nicht mehr lange, denn Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW
folgte ihm mit großen Schritten und übernahm in Runde 70 wieder Platz 1.
Hinter Pruett und Valiante folgen Oswaldo Negri im #60 Shank Riley-Ford,
Joao Barbosa im #9 Action Express Riley-Porsche und Max Angelelli im #W.
Taylor Dallara-Ford.
In der GT führt die #07 Banner/LRPG Corvette vor dem #41 Dempsey Mazda, dem
#42 Sahlen Mazda, dem #57 Stevenson Camaro und dem #40 Dempsey Mazda.
Auch wenn es bis zum Rennende keine Gelbphase mehr gab wurde es in der
Endphase zwischen Max Angelelli im #10 W. Taylor Dallara-Ford und Joao
Barbosa im #9 Action Express Riley-Porsche nochmals heiß her.
Bei der Anfahrt zur Kurve 4 passierte es dann. Angelelli verbremst sich bei
der Anfahrt der Kurve und trifft Barbosa am Heck. Barbosa muss seinen Riley
durch ein tiefes Kiesbett steuern und verliert jede Menge Positionen.
Kurz vor Schluss muss Michael Valiante im #6 M. Shank Dallara-Ford seinen
Kontrahenten Mark Wilkins im #61 AIM Riley-Ford ziehen lassen und sich mit
einem vierten Platz zufrieden geben.
Nach 107 Runden siegt dann Memo Rojas und Scott Pruett im #01 Ganassi
Riley-BMW vor Oswaldo Negri und John Pew im #60 M. Shank Riley-Ford sowie
Burt Frisselle und Mark Wilkins im #61 AIM Riley-Ford.
In der GT-Klasse macht Joey Hand und Bill Auberlen im #94 Turner BMW M6 nach
einem starken Rennen den Tag mit dem ersten Sieg perfekt.
Mit 5 Siegen in 7 Rennen führt mit 225 Punkten das Ganassi-Duo Rojas /
Pruett vor den AIM-Piloten Mark Wilkins und Burt Frisselle mit 193 Punkten,
Action Express-Fahrer Ryan Dalziel mit 190 Punkten, Max Angelelli und Ricky
Taylor mit 188 auf dem Dallara-Ford von Wayne Taylor Racing, sowie Oswaldo
Negri und John Pew mit 178 Punkten auf dem #60 Michael Shank Riley-Ford.
In der Teamwertung führt Ganassi vor Taylor, #60 Shank, Brumos Racing und
Bob Stallings Racing. In der Markenwertung führt Riley (242 Punkte) vor
Dallara (203), Coyote (167), Lola (147) und Crawford (17 - aus dem
24-Std.-Rennen von Daytona). In der Motorenwertung führt BMW (239 Punkte)
vor Ford (219), Porsche (202) und Chevrolet (172).
In der GT-Klasse führt weiterhin Emil Assentato und Jeff Segal mit dem #69
SpeedSource Mazda mit 204 Punkten vor Sylvain Tremblay mit 194 Punkten auf
dem #70 SpeedSource Mazda, Andy Lally mit 188 Punkten, Andrew Davis und
Robin Liddell mit 179 Punkten und James Gue und Leh Keen mit 177 Punkten.
In der Teamwertun führen somit die beiden SpeedSource Mazda #69 (204 Punkte)
und #70 (194 Punkte) vor Stevenson Motorsports mit dem #57 Camaro (179
Punkte), Dempsey Racing mit dem #41 Mazda (177 Punkte sowie Racers Edge mit
dem #30 Mazda (162 Punkte).
In der Markenwertung führt mit großem Vorsprung Mazda mit 236 Punkten vor
Chevrolet (Camaro+Corvette) mit 193 Punkten, Porsche mit 186 Punkten und BMW
mit 155 Punkten. |