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16th Annual Petit Le Mans presented by Mazda

2013
ALMS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Road Atlanta / Braselton / Georgia / USA

16.10. - 19.10.2013
Teilnehmer Test Training Qualifying Rennen Bericht
 

 
Bericht von Harald Gallinnis (GT-Eins) und Stefan Volk
 
 
Bilder von IMSA.com
 

* Vorwort *

An diesem Wochenende findet mit dem 1.000-Meilen-Rennen, dem Petit Le Mans, das letzte Rennen der ALMS-Saison auf dem Traditionskurs in Road Atlanta statt. Es ist nicht nur der Saisonabschluss sondern auch das letzte Rennen der 1999 begonnenen 15-jährigen ALMS-Geschichte. Im kommenden Jahr wird die Tudor United Sportscar Championship (kurz TUSC) sowohl die ALMS als auch die Grand Am Rolex Sportscar Serie ersetzen. Während sich die Details dieser Vereinigung langsam konkretisieren, wird es höchste Zeit, den Blick auf das Finale zu richten.

34 Teams haben sich am Ende auf dem Kurs bei Braselton eingefunden. 36 hätten es sein sollen, doch je ein 911er Porsche von The Racers Group und NGT fehlen. Letztere haben die Finalteilnahme nach der schlimmen Nachricht vom Tod ihres Stammpiloten Sean Edwards zurückgezogen.

Die LMP1 treten zum letzten Male in Amerika im Rahmen einer nationalen Sportwagenserie an. Die Vorjahressieger Rebellion Racing sind trotz des Paralleleinsatzes in Fuji mit einem Wagen und den Piloten Nicolas Prost und Nick Heidfeld angetreten, um angesichts des historischen Rennens den Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Muscle Milk Pickett Racing, Dyson Racing und der Deltawing komplettieren die Top-Klasse. Gute Chancen auf das Gesamtpodium haben auch wieder die beiden LMP2-Mannschaften von Extreme Speed Motprsports und LevelFive Motorsport.

In der LMPC-Klasse fehlt der Dragonspeed-Mishumotors-Wagen von Pilot Mirco Schultis. Da aber wieder der 8Star Motorsports-Wagen mit den Fahrern Oswaldo Negri und Sean Rayhall antritt, bleibt es bei den gewohnten 7 Startern in der Klasse.

In der GT-Kategorie starten fast alle Teams mit 3 Piloten in das 10h-Rennen. Es bleibt bei den bekannten Teilnehmern in der Klasse. 8 Porsche starten hingegen in der GTC-Klasse, in der auf dem verbliebenen NGT-Wagen ADAC GT-Masters-Privatfahrer Meisterin Christina Nielsen in einer internationalen Serie debütiert.

 
 

* Qualifying *

Die Pole-Position zum 16. Petit Le Mans auf dem Kurs von Road Atlanta erzielte bei idealen Wetterbedingungen Neel Jani im Rebellion Lola mit einer Zeit von 1:09,254 vor Lucas Luhr im Muscle Milk Pickett HPD LMP1 sowie Chris Dyson im Dyson Racing Lola. Die LMP2-Bestzeit ging an LevelFive Motorsport-Pilot Ryan Briscoe. In der LMP2-Klasse geht es zwischen Scott Tucker und Scott Sharp an diesem Wochenende um den Titel.

In der LMPC-Klasse, in der es an diesem Wochenende zwischen den Piloten Guasch, Cumming, Bennett & Braun um den Titel geht, erzielte Dane Cameron im PR1-Mathiasen Motorsports-Auto mit einer 1:14,955 die schnellste Zeit vor Bruno Junqueira im RSR-Auto und Tom Kimber Smith im CORE-Autosport LMPC.

In der GT-Klasse setzte sich Matteo Malucelli im Risi Competizione Ferrari F458 GTE mit einer 1 :18,861 gegen die beiden SRT-Viper von Jonathan Bormarito und Marc Goossens durch. Hier geht es beim Rennen morgen zwischen der Corvette von Magnussen / Garcia und dem BMW von Dirk Müller noch um den Titel. In der GTC-Klasse setzte sich Flying Lizard Motorsport-Pilot Spencer Pumpelly in der #45 mit einer 1:24,118 gegen Jerome Bleekemolen im Alex Job Racing Porsche und Dempsey Racing-Pilot Andy Lally durch.

 
 
* Rennen *

34 Wagen bekommen bei teilweiser feuchter, aber abtrocknender Strecke von Don Panoz das Kommando "Gentleman start your Engines!" Beim letzten Rennen der ALMS-Ära geht es in 4 von 5 Klassen noch um die Titelentscheidung.

Neel Jani behält beim Start im #12 Rebellion-Lola die Führung, gefolgt von Lucas Luhr. Aus der ersten Runde kommen der #552 LevelFive HPD, der PR1-Mthiasen LMPC, die #91 SRT-Viper von Dominik Farnbacher und der #45 FLM-Porsche als Klassenführende wieder. Eine Reihe von Teams sind auf Intermediate-Reifen gestartet und müssen schon nach den ersten 10 Runden in die Box zum Wechsel auf Slicks herein kommen.

Luhr übernimmt in Runde 6 die Spitze, woraufhin sich Jani 2 Umläufe später Slicks abholt. Luhr folgt eine Runde später und verliert die Führung prompt wieder an den schwarz-rot-goldenen Lola.

In der GT-Verfolgergruppe hinter Farnbacher kann sich Malucelli nur kurz auf P2 halten. Die Corvette von Oliver Gavin schlüpft nach einem kurzen Scharmützel vorbei. BMW-Pilot John Edwards verfolgt den auf Klassenrang 3 liegenden Risi-Ferrari.

Kurz nachdem die erste Runde der Boxenstops absolviert worden ist kollidiert der führende Rebellion-Lola im Verkehr beim Überrunden in Turn 1 mit dem aus der Boxengasse kommenden PR1-Mathiasen-LMPC. Jani muss zum Wechsel der Front reinkommen und sich eine Runde später eine Stop&Go-Strafe abholen.  Man verliert 3 Runden auf den nun führenden Luhr und geht an P6 liegend wieder ins Rennen.  Vorne führt Muscle Milk nun vor der #552 von Level 5 und dem #8 BAR1-LMPC.

Die #4 Corvette verliert aufgrund eines Lichtmaschinen-wechsels 2 Runden in der Box, muss aber nach nur einer Runde erneut reinkommen. Damit ist eine C6R aus dem Kampf um den Klassensieg raus.

Etwa zur 90-Minuten Marke kommt der Regen an die Strecke zurück, was das Gros der Teams zum Reifenwechsel unter grün zwingt. Wegen Trümmerteilen auf der Strecke wird zeitgleich die erste Gelbphase im Rennen verhangen.

Diese Gelbphase dauert etwa eine Viertelstunde an. In Runde 75 erfolgt der Restart. Rebellion liegt mittlerweile an P2  2 Runden hinter dem #6 Muscle Milk HPD zurück. Neel Jani rundet sich allerdings gleich nach dem Restart eine Runde gegen Luhr zurück. 

In der folgenden Stunde beweisen die Piloten angesichts der durchwachsenen Wetterbedingungen Disziplin was in einem  relativ ereignislosen Rennen mündet. Die 2. Runde der regulären Boxenstopps mündet daher eine Stunde später in die ersten Fahrerwechsel, so das das Duell an der Spitze nun Klaus Graf gegen Nicolas Prost lautet. Allerdings droht auf dem Wetterradar weiterer Regen.

Der Paul Milner Porsche wird nach einem Getriebeschaden als erster Ausfall des Rennens verzeichnet. Auch der Deltawing hat schon einen längeren Stopp hinter sich ist aber wieder auf der Strecke unterwegs.  Der #02 Extreme Speed HPD fällt nach einem Reifenschaden 5 Runden zurück.

Nicolas Prost schabt auf der Strecke mit schnellen Runden den Rückstand auf Graf Runde um Runde zusammen. An der Spitze der GTC-Klasse führt unterdessen der Racers Group Porsche von Damien Faulkner. In der GT-Klasse hat der Risi Ferrari nach 170 Rennminuten zwischenzeitlich die Spitze inne. Corvette und die Vipern sind hier trotz des Niesels mit Slicks auf der Strecke unterwegs. Auf der Ideallinie ist die Strecke auch Trocken. Dennoch ist es ein Ritt auf der Rasierklinge.

In Runde 129 rutscht der sechstplazierte #18 Performance-Tech LMPC von Charlie Shears in Turn 1 von der Strecke und schlägt mit dem linken Hinterrad an der Betonmauer an. Die zweite Gelbphase wird somit gegen Ende es ersten Renndrittels fällig. Shears muss für sein Team den zweiten Ausfall des Rennens reklamieren.

Der Restart erfolgt in Runde 138. Durch eine Reparatur in der Box hat Graf eine Runde seines Vorsprungs eingebüsst und liegt beim Start hinter Prost. Der Deutsche tankt sich jedoch im Verkehrsgetümmel am Lola vorbei und übernimmt wieder die Führung. Der mittlerweile viertplazierte Tony Burgess im Dyson-Lola leistet sich einen Dreher und kommt noch einmal in die Box.

Der in der LMPC führende Duncan Ende verliert die Spitzenposition im RSR LMPC nach einem Dreher in der letzten Kurve und strandet im hinteren Teil der Strecke. 8Star übernimmt die Klassenführung. Als Ende auf dem Rückweg zur Box der Wagen auf der rückwärtigen Gerade endgültig absäuft wird die dritte Gelbphase des Rennens in Runde 148 geschaltet.

Als diese 20 Minuten später endet bekommen in der Folge sowohl einer der BAR1-LMPC als auch der #56 BMW von Bill Auberlen Stop & Go-Strafen wegen Vergehen während der Gelbphase verhangen.

In Runde 175 kollidieren die auf Klassenrang 5 liegende #93 Viper von Kuno Wittmer und der PR1/Mathiasen LMPC von David Cheng am Ende der langen Gegengerade beim Anbremsen der Schikane. Die Viper vergräbt sich im Kies und löst Gelbphase Nummer vier aus.

In Runde 183 erfolgt der Restart.

In Runde 196 steht der in der GT klassenführende Ryan Dalziel mit seiner Viper in den Esses abseits der Strecke im Grün, nachdem der #551 LevelFive HPD von Ryan Briscoe ihn von der Strecke gerammt hatte. Kurz zuvor hat der  #02 Extreme Speed HPD von Rob Bell einen Aufhängungsschaden nach einem Dreher in der letzten Kurve erlitten und musste eine Runde langsam um den Kurs zurück zur Box kriechen. Dalziel wird mit 2 Runden Rückstand ziemlich ramponiert und getaped ins Rennen zurück geschickt.

Wenige Runden später platzt in Umlauf Nr. 200 am führenden #6 Muscle Milk HPD der Motor. Der Wagen legt auf dem Weg zurück zum seiner Crew eine lange Ölspur und wird in der Box als Ausfall notiert. Rebellion erbt so kampflos die Führung. Nachdem der #44 Fyling Lizard Porsche kurz darauf sich in den Kies eingräbt steht Safety-Car-Phase fünf an. Zudem entschließt sich die Rennleitung die Ölspur des HPD zu beseitigen, weswegen die Gelbphase etwas länger ausfällt.

Etwa zur 6. Rennstunde kommt erstmals die Sonne hinter den Wolken hervor. Da diese mittlerweile ziemlich tief steht werden die Sichtbedingungen für die Piloten allerdings nicht unbedingt besser. 

Genau zum Ende des 2. Renndrittels in Runde 263 vergräbt AJR-West Ferrari-Pilot Bill Sweedler seinen F458 in den Kies und löst damit die sechste Gelbphase aus. In der GT-Klasse führt zu diesem Zeitpunkt der Risi-Ferrari mit Matteo Malucelli vor den beiden RLR-BMW von Edwards und Alzen.

Der #10 Dempsey Racing Porsche wird nach einem Zusammenkommen mit einer der Werks-Corvettes in der Schikane (Turn 10) als Ausfall notiert. Und wenig später wird auch der seit langem in der Box befindliche Deltawing aus dem Rennen zurückgezogen. 29 Autos sind noch offiziell im Rennen.

Rebellion Racing liegt zu Beginn der Dunkelheit unangefochten in Führung während dahinter zwischen den beiden LevelFive HPD und dem verbliebenen #02 Extreme Speed HPD der Kampf um den Klassensieg tobt. Eng geht es auch in der LMPC-KLasse zu - hier fighten die Newcomer von 8Star-Motorsport gegen den #8 BAR1 Motorsport-Wagen. Mit Respektabstand zieht dahinter der CORE Autosport LMPC seine Bahn.

In der GT-Klasse hat sich hat sich das Walker Team mit dem Falken-Porsche dank kluger Strategie während der Gelbphasen an die Spitze manövriert. Dies ist um so bemerkenswerter als das Team nach dem Crash von Baltimore sein Showcar - ein 2010er Chassis - als Rennwagen reaktivieren musste. Unter Rennbedingungen kann man die Position auch halten während sich dahinter die Konkurrenten von Risi, BMW und Corvette in Scharmützeln aufreiben.

Gegen Ende des Rennens wird es in der LMP2-Klasse richtig spannend Ryan Briscoe und David Brabham haben den Rückstand aus der Frühphase wieder zufahren können und machen aus dem Zweikampf an der Spitze einen Dreikampf. Schließlich kann sich die #551 in Führung setzen und erzielt Gesamtrang 2 und den Sieg in der Klasse.


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