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Brickyard Grand Prix (NAEC-Finale)

2013
GARR RSCS
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Indianapolis Motor Speedway / Indianapolis / Indiana / USA
25.07. - 26.07.2013
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

 
Bericht von Stefan Volk
 
 
Bilder von GrandAm
 

* Vorwort *

Neben der Präsentation der Klassenstruktur der USCR 2014 gab es nun auch erste Einblicke in den Rennkalender. Die Eröffnung wird wie gehabt mit den 24-Stunden von Daytona sein, dem dann das 12-Stunden von Sebring folgt. Ebenfalls fix sind das Petit LeMans im Oktober sowie das Rennen in Mosport. Auch Watkins Glen und Indianapolis dürften als gesetzt gelten.

Schwieriger hingegen erweist sich der Rest der insgesamt 12 Rennevents. Die besten Karten dürften aber wohl Laguna Seca, Elkhart Lake, Lime Rock, Long Beach sowie der Circuit of The Americans in Austin, Texas haben.




Wie seit längerem Bekannt wird die Prototypenklasse "P" mit den Daytona Prototypen, der LMP2 und dem DeltaWing die oberste Klasse vor der Prototypen Challenge "PC" mit den Oreca Formula LeMans bilden. In beiden Klassen wird Reifenhersteller Continental alle Teams mit dem schwarzen Gold beliefern.

Auch in der GTD-Klasse, wo sich die ALMS-GTC, die GrandAm-GT, die GrandAm-GX als auch leicht modifizierte GT3-Fahrzeuge finden werden ist Continental Monopolist.

Lediglich in der obersten GT-Klasse "GTLM" mit den ALMS-GT-Fahrzeugen ist die Wahl des Reifenherstellers freigestellt.


Da die Anpassung der GT3-Fahrzeuge nur sehr gering ausfallen solle, werden wir wohl bei den beiden Auftaktrennen mit einer reich gefüllten Teilnehmerliste rechnen dürfen, auf der sicher das eine oder andere europäische Team zu finden sein wird.

Erste Bekenntnisse sind auch schon im Fahrerlager zu hören. So ist Rennwagenhersteller Pratt & Millar bereits dabei eine Corvette Stingray C7 für die USCR-GTD aufzubauen.

Black Swan Racing will parallel zum Einsatz in der SCCA-WC mit einem Mercedes SLS GT3 in der GTD starten.
 





Auch bei den Prototypen-Klassen gibt es erste Bekenntnisse. Im Radio Fahrerlager ist zu hören, dass Starworks-Teamchef Peter Baron auf der Suche von zwei Oreca FLM sei, die er noch in der laufenden ALMS-Saison an den Start bringen wolle. Für 2014 hätte man dann gleich zwei Chancen auf den Meisterschaftssieg.

Auch von LevelFive Motorsports ist ähnliches zu hören, die bis heute noch im Besitz zweier Riley DP's sind.

"Whelen" Marsh Racing wird ihre GT-Corvette vermutlich einmotten. Erst kürzlich erwarb man eine Corvette-DP die man im kommendem Jahr einsetzen will.

Und auch ein neuer Daytona Prototypen-Hersteller steht vor der Tür. Der italienische CN-Sportwagen-Hersteller Wolf Racing Cars möchte mit dem GB09 sein Angebot erweitern. Die ersten Designstudien erinnern dabei sehr stark an den Sabre RD1 bzw. dem Riley Mk. XX von 2008.

 
 
* Rennen *

Beim Rennstart legt Polesitter Jordan Taylor in der #10 WTR Corvette-DP einen Blitzstart hin und lässt die Konkurrenz nahezu stehen. Im Mittelfeld geht es teilweise 4-Wide zur ersten Kurve. Doch ohne größeren Feindkontakt sammelt sich das Feld hintereinander und biegt auf den RoadCourse ein.

In der GT-Klasse schafft es zunächst Polesitter Boris Said in der #31 Marsh GT-Corvette die Führung zu halten, doch der von Platz zwei ins Rennen gestartete Robin Liddell im #57 Stevenson Camaro bleibt ihm hart an den Fersen und zieht in Runde 2 an seinem Kontrahenten vorbei. Auch Filipe Albuquerque im #24 Audi R8, Patrick Lindsey im #73 Park Place Porsche und Alessandro Balzan im #63 Scuderia Corsa Ferrari rücken auf Boris Said immer weiter auf.

Von Startplatz neun ins Rennen gegangen schnappt sich Tony Kanaan bei seinem DP-Renndebüt auf dem #02 Ganassi Riley-BMW einen nach dem anderen und liegt nach 11 Runden bereits auf dem vierten Platz und profitiert dabei von der Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts von Alex Popow im #2 Starworks Rily-BMW.

Mit einer gebrochenen Radaufhängung hinten links fliegt Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP in Turn 4 von der Strecke und bleibt im Kiesbett stecken und löst die erste Gelbphase des Rennens aus. Für Fittipaldi und Co-Driver Joao Barbosa, den beiden Führenden in der North American Endurance Championship, geht es dann nach einer längeren Reparaturphase weiter - doch die Chancen auf den NAEC-Meisterschaftssieg sind dahin. Jetzt kommt es auf das Schwesterauto #9 mit den Frisselle-Brüdern an zumindestens die Teammeisterschaft nach Hause zu fahren.



In der Gelbphase nutzen die meisten Teams die Zeit für einen ersten Boxenstopp. Nur Pierre Kaffer im #8 Starworks Riley-BMW bleibt auf der Strecke und übernimmt die Führung. Dahinter reihen sich Ricky Taylor in der #90 SDR Corvette-DP vor seinem Bruder Jordan in der #10 WTR Corvette-DP und Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW zum Restart ein.

Beim Restart zieht dann Rojas an Jordan Taylor vorbei. Aber auch Ricky Taylor gibt richtig Gas und übernimmt die Gesamtführung. Memo Rojas hat in dieser Phase des Rennens mit dem neuen, von Dinan aufgebauten, 4.5L V8-Motor die bessere Speed und übernimmt in Runde 22 dann die Spitze des Feldes.

In der GT-Klasse liegt nach dem Restart weiterhin Robin Liddell im #57 Stevenson Camaro vor Filipe Albuquerque im #24 Audi R8 und Boris Said in der #31 Marsh GT-Corvette das Rennen an.

Nach 21 Runden ist für Robert Kauffman im #56 AF-Waltrip Ferrari das Rennen mit defekter Kupplung beendet und stellt den Wagen auf der Strecke an einem sicheren Platz ab.

Unter grüner Flagge stoppt Rubens Barrichello im #77 Doran Dallara/Riley-Ford und übergibt das Steuer an seinen Copiloten Doug Peterson. Doch wenig später dreht sich dieser ohne Fremdeinwirkung von der Strecke und setzt mit dem Wagen in der Wiese auf. Da Peterson ohne fremde Hilfe nicht von der Stelle weg kommt wird eine neue Gelbphase eingeläutet.

Gerade als diese beginnt humpelt Elisio Salazar im #18 Mühlner Porsche mit defekten Reifen und Kotflügel hinten rechts um den Kurs. Nach kurzer Reparatur schickt das Team den Wagen wieder auf die Strecke, doch in Kurve 3 kommt der Wagen dann endgültig zum stehen.

Durch eine andere Boxenstopp-Taktik führt nun die #99 Stallings Corvette-DP mit Jon Fogarty am Steuer vor Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW und Sebastien Bourdais in der #4 8Star Corvette-DP. Doch bereits eine Runde nach dem Restart zieht Pruett an Fogarty vorbei.

In der GT-Klasse profitieren die drei Ferrari von Alessandro Balzan (#63 Scuderia Corsa), Max Papis (#61 Ferri/AIM) und Emil Assentato (#69 AIM) ebenfalls durch eine andere Boxenstopp-Taktik und führen vor Brett Sandberg im #46 Fall-Line Audi R8 und Robin Liddell im #57 Stevenson Camaro.

Felipe Albuquerque im #24 Audi R8 hingegen verliert beim Boxenstopp viel Zeit, weil anstelle der 4 erlaubten Crewmitglieder 5 Personen am Auto arbeiteten und sich dadurch eine Pitstop-Penalty einfing.


Im Kampf um Platz sieben verbremst sich Billy Johnson im #94 Turner BMW und touchiert den #69 AIM Ferrari von Emil Assentato bei der Anfahrt zu Turn 8. Johnson dreht sich und knallt seitlich in den #24 Audi R8 von Felipe Albuquerque.  Beide drehen sich von der Strecke, bleiben am Streckenrand liegen und lösen eine weitere Gelbphase aus. Zwar versuchen beide noch ihre Fahrzeuge an die Box zu schleifen, doch die Schäden sind zu groß und steigen aus den Autos aus.

Da die Boxengasse zu Rennhalbzeit dieses mal für alle Klassen geöffnet wird, wird es dort ziemlich eng. Etliche Teams nutzen dies um ihren Fahrerwechsel durchzuführen. Jordan Taylor in der #10 WTR Corvette-DP bleibt hingegen auf der Strecke und führt daher das Feld beim Restart in Runde 46 an.



Während sich Jordan Taylor in der #10 WTR Corvette-DP und Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-BMW um die Gesamtführung kämpfen, gibt es in der GT-Klasse mit Andy Lally im #44 Magnus Porsche und Madison Snow im #62 Snow/Wright Porsche einen weiteren Führungskampf.

Am #24 Audi R8 arbeitet man immer noch kräftig den Wagen nach dem Crash mit dem Turner-BMW fitt zu kriegen.

In Runde 54 kommt es dann zur nächsten Gelbphase nachdem die beiden AIM-Ferrari's #61 & #69 in Kurve 1 an Eric Curran in der #31 Marsh GT-Corvette vorbei ziehen. Anthony Lazzaro im #69 Ferrari berührt Curran dabei am Heck und dreht diesen von der Strecke. Curran bleibt in Kurve 2 mit allen vier Rädern im Kies stecken und muss aus diesem geschleppt werden.


Zu Beginn des letzten Renndrittels führt Brian Frissselle in der #9 Action Express Corvette-DP das Feld beim Restart in Runde 61 vor Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP, AJ Allmendinger im #6 Shank Riley-Ford und Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW an.

Doch Frisselle kann die Speed der Kontrahenten nicht mitgehen und verliert Position für Position.

Im hinteren DP-Feld kommt Frisselle's Teamkollege Joao Barbosa in der #5 Corvette-DP ins trudeln nachdem ihn DTM-Pilot Joey Hand im #02 Ganassi Riley-BMW aufs Korn nimmt und umdreht. Michael Valiante in der #3 8Star Corvette-DP kann Hand dann nicht ausweichen und berührt wiederum diesen am Heck und schickt ihn auf die Wiese.

Als Max Angelelli in der #10 WTR Corvette-DP in Runde  über die Start/Ziel-Linie fährt fehlt plötzlich Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-BMW unter den Top3. Nach einem Dreher musste Pruett das gesamte Feld an sich vorbei ziehen lassen und reiht sich auf Platz 15 wieder ein.

In der GT-Klasse entbrennt derweil um die Spitze ein packender Zweikampf zwischen Andy Lally im #44 Magnus Porsche und Patrick Long im 73# Park Place Porsche. Lange schafft es Lally sich seinen Kontrahenten hinter sich zu lassen, doch in Runde 67 hat Long vor Kurve 1 die bessere Linie und übernimmt die Führung.

Nach einer Berührung zwischen AJ Allmendinger im #6 M. Shank Riley-Ford und dem führenden Max Angelelli sieht sich plötzlich Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-BMW in Führung. Wie zuvor Scott Pruett fällt auch Angelelli bis ans Ende des Feldes zurück.

Als in Runde 78 auch Brendon Hartley im #8 Starworks Riley-BMW an die Box geht führt unerwartet Rubens Barrichello im #77 Doran Dallara/Riley-Ford bei seiner DP-Premiere das Rennen an.

Im Kampf um Platz vier kommt es in Runde 86 zur Berührung zwischen Oswaldo Negri im #60 M. Shank Riley-Ford, Sebastien Bourdais in der #4 8Star Corvette-DP und Richard Westbrook in der #90 SDR Corvette-DP. Bourdais zieht vor Kurve 8 neben Negri, doch dieser schmeißt die Türe zu und wird von Bourdais an der Seite getroffen und umgedreht. Westbrook muss außen über den dreckigen Teil der Strecke und fliegt ebenfalls von der Strecke. Auch Andy Lally im #44 Magnus Porsche muss hart in die Eisen um nicht noch in Westbrook zu knallen. Am Ende können dann aber alle Beteiligten das Rennen ohne größeren Schaden fortsetzen. Lediglich Bourdais muss die Box ansteuern - um eine 60-sekündige Zeitstrafe abzusitzen.

An der Spitze hat sich mittlerweile Rubens Barrichello im #77 Doran Dallara/Riley-Ford 18 Sekunden Vorsprung herausgefahren, doch Ryan Dalziel im #2 Starworks Riley-BMW eilt mit großen Schritten heran.

Doch keine 10 Minuten muss Barrichello, zur Enttäuschung der Fans,  noch einmal zum Auftanken an die Box und verliert die Spitzenposition an Ryan Dalziel, der seinen ersten Sieg in dieser Saison einfährt. Mit Platz zwei sichern sich Scott Pruett und Memo Rojas im #01 Ganassi Riley-BMW mit einem Vorsprung von 4 Punkten den Sieg der NAEC-Meisterschaft.

In der GT-Klasse holt sich Jeff Segal im #61 Ferri/AIM Ferrari zusammen mit seinem Teamkollegen Max Papis den ersten Sieg und gleichsamt auch den ersten Ferrari-Sieg. Den NAEC-Meisterschaftssieg holen sich Robin Liddell und John Edwards im #57 Stevenson Camaro.


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