Gut
ein Monat nach dem letzten GT-Rennen der Pirelli World Challenge haben
sich 41 Teams in Toronto eingetroffen um neben dem Indycar-Rennen an
den beiden 50-minütigen Rennen teilzunehmen.
Neben dem Gaststart von Nick Tandy auf einem dritten EFFORT Porsche
GT3 ist auch Kuno Wittmer bei seinem Heim-GP eine der beiden Dodge
Viper SRT GT3-R zu pilotieren. Zwei weitere Viper's, der alten
Coupe-Variante, werden durch Fred Roberts und Jean-Francois Dumoulin
gesteuert.
Auch Reiter Engineering ist wieder mit einem Lamborghini für Marcelo
Hahn und für Prinz Albert von Thurn und Taxis dabei.
Im ersten Training lagen zunächst die beiden Cadillac's an der Spitze,
doch die beiden Gaststarter Wittmer und Tandy liegen nur wenige
Zehntel dahinter.
Im
zweiten Training lag dann Nick Tandy vorne und holt sich kurz darauf
auch die Pole-Position vor Wittmer, Anthony Lazzaro im R.Ferri Ferrari
#61, Mike Skeen im #2 CRP Audi R8 und dem besten Cadillac von Johnny
O'Connell.
Bereits in der ersten Runde kracht es mehrfach. Gleich in Turn 1 wird
Brent Holden (#44) von seinem Teamkollegen Bret Curtis (#32) im GMG
Audi R8 umgedreht. Einige Kontrahenten, darunter auch Viper-Pilot Fred
Roberts kollidieren in der engen Kurve mit dem liegen gebliebenen
Holden. Im Stau knallt dann auch GTS-Polesitter Niclas Jönsson der
Aston-Martin Pilot Drew Regitz ins Heck. Für mehr als ein halbes
Dutzend ist in der ersten Runde das Rennen beendet.
Einige Piloten strandeten auf der Piste und auch jede Menge Debris ist
über der Strecke verteilt, sodass die Rennleitung eine erste Gelbphase
ausrufen muss.
Nach einer rundenlanger Säuberung der Strecke geht es dann in Runde 6
unter Renntempo weiter. Gleich am Start zieht Nick Tandy dem Rest des
Feldes um längen davon.
Ein Kontakt zwischen Andrew Palmer im #21 GMG Audi R8 und Mike Skeen
im #2 CRP Audi R8 bleibt bis auf einen Dreher von Palmer ohne weitere
Folgen.
Im Kampf um die Spitze der GTS-Klasse wird man durch langsame
Fahrzeuge aus der größeren GT-Klasse aufgehalten. Hierbei kommt es zum
Kontakt mit Walt Bowlin im #23 M1 Audi R8, der einige Runden lang in
der Auslaufzone von Turn 1 steht bis er das Rennen fortsetzen kann.
Durch
den Dreikampf um die GTS-Spitze wird dann der Gesamtführende Nick
Tandy im #414 EFFORT Porsche GT3 aufgehalten, sodass Kuno Wittmer in
der #92 SRT Dodge Viper wieder einige Meter gutmachen kann.
Nach einem kurzen touchieren des Lamborghini-Hecks vom GT-A-Führenden
Prinz Albert von Thurn und Taxis (#24) durch den Bentley-Pilot Butch
Leitzinger (#08) auf der schnellen Geraden zwischen Turn 2 und 3
knallt der Lamborghini heftig in die seitliche Betonmauer ein. Beide
Fahrzeuge stranden in der Auslaufzone. Während der Lamborghini mit
schwer beschädigter Front abgeschleppt werden muss kann Leitzinger
sein Fahrzeug noch einmal Richtung Box schleppen - muss dann aber
ebenfalls das Rennen vorzeitig beenden. Zur Bergung des Lamborghinis
und einiger Trümmerteile auf der Strecke kommt es zur nächsten
Gelbphase.
Beim
Restart mit etwas weniger als 10 Minuten auf der Uhr geht es Tandy
diesmal extrem langsam an und gibt nach der Freigabe wieder mächtig
Gas. Kuno Wittmer gerät dann auf der Anfahrt zu Turn 1 durch
Cadillac-Pilot Johnny O'Connell unter Druck, kann diesen aber
geschickt hinter sich lassen.
In Turn 2 geraten dann Anthony Lazzaro im #61 Ferri Ferrari und Robert
Thorne im #6 K-Pax McLaren in die Wolle. Lazzaro steht kurz quer,
bekommt sein Fahrzeug aber wieder unter Kontrolle und verliert nur
wenige Positionen. Kontrahent Thorne hingegen muss mit einem Plattfuss
vorne links die Box ansteuern.
Zum Rennende gibt es dann noch einmal zwei tolle
Zweikämpfe um Platz eins zwischen Nick Tandy (#41) und Kuno Wittmer
(#92) sowie um Platz drei zwischen Johnny O'Connell (#3) und Mike
Skeen (#2).
Doch
sowohl Tandy als auch O'Connell können bis zur Zielflagge ihre
Position behaupten.
In der GT-Amateur gewinnt Marcelo Hahn im #0 Reiter
Lamborghini vor Michael Mills im #31 EFFORT Porsche GT3 und Henrik
Hedman im #10 DragonSpeed Ferrari.
In der kleinen GTS-Klasse holt sich Dean Martin im
#50 Rehagen Ford Mustang den Sieg vor Lawson Aschenbach im #1 BlackDog
Camaro und Jack Roush junior im #60 Roush Ford Mustang.
Dank der schnellsten Rennrunde am Samstag geht Mike
Skeen im #2 CRP Audi R8 beim zweiten Rennen am Sonntag morgen von der
Pole ins Rennen.
Nach dem Start zieht auf der langen Geraden
zwischen Turn 2 und 3 der von Startplatz zwei ins Rennen gegangene
Kuno Wittmer in der #92 SRT Dodge Viper problemlos an Skeen vorbei und
setzt sich gleich wieder einige Autolänge ab.
Rundenlang geben sich Skeen und der der Sieger von
Vortag, Nick Tandy, ein tolles Duell um Platz zwei. Bei der Anfahrt zu
Turn 1 kommt dann Tandy an Skeen vorbei und kann sich an Wittmer's
Heck hängen. Doch von hinten kommt auch Anthony Lazzaro im #61 Ferri
Ferrari angeflogen.
Tandy
und Wittmer geben sich an der Spitze ein harten aber fairen Zweikampf.
Tandy zieht immer wieder neben Wittmer. Selbst als Wittmer, durch
Tandy angeschoben, quer stellt behält Wittmer die Oberhand.
Zur einzigsten Gelbphase im Rennen kommt es in
Runde 13 als Bret Curits im #32 GMG Audi und Walt Bowlin im #23 M1
Audi R8 sich in Turn 3 behaken und in Turn 4 auf der Strecke liegen
bleiben.
Bei Restart übernimmt Lazzaro Platz drei von Mike
Skeen. Wie schon vor der Gelbphase geben sich Wittmer und Tandy ein
heftiges Duell um die Führung. In Runde 23 kommt es dann 8 Minuten vor
Ende zum rennentscheidenden Kontakt zwischen Wittmer und Tandy als
Tandy mit Gewalt in Turn 1 an seinem Kontrahenten innen vorbei will.
Tandy gerät auf de Curb und dreht sich.
Als
Tandy seinen Wagen wieder in Fahrtrichtung gestellt hat kommt von
hinten Nick Mancuso im #16 Ferri Ferrari angeflogen und knallt Tandy
mit voller Geschwindigkeit aufs Heck. Für Tandy ist das Rennen noch
vor Ort zu Ende. Mancuso schleppt sich mit defekter Frontpartie und
einem schleifenden Reifen noch an die Box, muss dort aber auch sein
Auto abstellen.
Hinter Wittmer nähert sich nun Anthony Lazzaro im
zweiten #61 Ferri Ferrari sowie Mike Skeen im #2 CRP Audi R8.
In den letzten paar Runden treffen dann die
führenden beider Klassen aufeinander. Während Wittmer und Lazzaro im
Verkehr am besten durchkommen bleibt Skeen im Feld der Überrundeten
stecken.
Bis zum fallen der Zielflagge kam Lazzaro aber
nicht mehr an der Viper vorbei und so sichert sich Wittmer bei seinem
Heimrennen erfolgreich den Sieg. "Es gibt nicht viele Kanada-Events
bei den nordamerikanischen Serien. Wenn man also die Chance bekommt
solch ein Event anzuführen ist ein ganz besonderes Gefühl."
Auch in der GTS-Klasse gewann mit Mark Wilkins auf dem Kinetic Kia
Optima ein Einheimischer.
In der Meisterschaft führt Johnny O'Connell mit
1038 Punkten vor Mike Skeen mit 930 Punkten, Andy Pilgrim mit 882
Punkten, Andrew Palmer mit 867 Punkten und Anthony Lazzaro mit 859
Punkten.
In der Amatuer-Wertung führt aktuell
DragonSpeed-Pilot Henrik Hedman und in der GTS-Klasse Mark Wilkins vor
Dean Martin und Niclas Jönsson. |