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Brickyard Grand Prix

2014
TUSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Indianapolis Motor Speedway / Indianapolis / Indiana / USA
24.07. - 25.07.2014
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

 
Bericht von Stefan Volk
 
 
Bilder von IMSA.com
 

* Vorwort *

Sowohl die Teams aus der TUDOR United SportsCar Championship, als auch aus der Continental Tire SportsCar Challenge sind begeistert vom neuen 2,439-Meilen langen Streckenlayout. Einige Teams nutzen einen von Porsche organisierten Test im Juni um sich vorab ein Bild des Streckenverlaufes machen zu können.

Nach dem Feuerunfall des DeltaWing in Mosport ist das Team zuhause in Braselton eifrig dabei das Spare-Chassis aufzubauen. Da man das komplette Ersatzteillager benötigen wird bleiben keine Teile für den Renneinsatz übrig. Die Zeit für die Herstellung der Spare-Parts will man zusätzlich dafür nutzen um neue Türen zu entwickeln und den Piloten einen besseren Einstieg zu ermöglichen.

 

 

Nachdem die ebenfalls in Mosport gecrashte Marsh Corvette-DP wieder komplett neu aufgebaut werden konnte muss Boris Said aufgrund seiner Rippenverletzung in Indianapolis und Elkhart Lake pausieren und wird vom Action Express Team ausgeliehenen Burt Frisselle ersetzt. Auch bei etlichen anderen Teams gibt es einige Fahrerwechsel die terminlich oder auch Sponsor bedingt sind.

Nachdem Millenium Racing Desaster musste Delta/ADR gemeinsam mit Coyote Cars das Projekt eines weiterentwickelten Aero-Pakets für einen Dinan befeuerten Daytona Prototypen einstellen. Als einer der ersten Hersteller plant nun Coyote Cars ein neues Fahrzeug nach dem 2017er Global Prototype Reglement aufzubauen.

 

 
 
* Rennen *

Bereits zum Ende der Installationsrunde zieht sich vor dem Start das Feld hinter den Prototypen weit auseinander. Während die letzten GTD-Fahrzeuge aus dem Infield kommen und auf die neue Schikane (Turn 12-13) zusteuern ist die Spitze bereits über die Start/Ziel-Linie.

Beim Start kann sich Polesitter Scott Sharp im #1 Extreme Speed HPD gegen den von Platz drei gestarteten Gustavo Yacaman im #42 OAK Morgan-Nissan durchsetzten, während Sharp's Teamkollege Ed Brown im #2 ESM HPD von den drei DP's von Michael Valiante in der #90 Spirit of Daytona Corvette-DP, Christian Fittipaldi in der #5 Action Express Corvette-DP und Sage Karam im #01 Ganassi Riley-Ford attackiert wird.
 

 


'3-Wide' kommen die drei DP's dann auf Turn 1 zu. Als Valiante kurz vor der Kurve nach innen zieht muss Karam im Ganassi-Riley ganz außen liegend über die asphaltierte Kurveninnere ausweichen und findet kein Grip zum Anbremsen mehr und schießt quer über die Strecke in die Wiese. Fittipaldi hingegen bremst auch zu spät und brettert Yacaman ins Heck des OAK Morgan-Nissan und dreht diesen um. Ohne größere Schäden reiht sich Yacaman nach dem Dreher im hinteren Feld der GTD-Fahrzeuge wieder ein.

Vor Kurve 7 muss Polesitter Sharp den heran fliegenden Brasilianer Christian Fittipaldi an sich vorbeiziehen lassen als ihn dieser auf der Außenbahn überholt.
 

 


Nach einer recht chaotischen Startphase sortiert sich das Feld. Hinter dem führenden Fittipaldi (#5) liegt Sharp im #1 HPD vor Valiante (#90), Karam (#01),  John Pew im #60 M.Shank Riley-Ford, Burt Frisselle in der #31 Marsh Corvette-DP, Jordan Taylor in der #10 W.Taylor Corvette-DP, Ed Brown (#2), Yacaman (#42), Tristan Nunez (#07) sowie Sylvain Tremblay (#70) in den beiden SpeedSource Lola-Mazda's.

In der PC-Klasse führt James French (#38 Performance Tech) vor Luis Diaz (#25 8Star), Chris Cumming (#08 RSR) und Mirco Schultis im Mishumotors-Starworks Oreca FLM.
 

 

 


In der GTLM tut sich Spitzenreiter Giancarlo Fisichella im #62 Risi Ferrari wieder einmal schwer an einem der etwa gleichstarken Oreca FLM vorbei zu kommen, die bereits in den Rennen zuvor immer wieder zum rollenden Hindernis geworden sind. Erst als sich Fisichella mit aller Gewalt vor Turn 7 sich neben den den Oreca setzt kommt er endlich vorbei. Doch die bis daher dicht hinter ihm liegenden BMW's von John Edwards (#56) und Andy Priaulx (#55) kommen einfach nicht an dem PC vorbei und so klafft schnell eine größere Lücke zu Fisichella auf.

Nachdem Fisichella einen größeren Vorsprung auf die Konkurrenten herausgefahren hat geht ihm bei der Anfahrt zu Turn 1 plötzlich die Strecke aus und fällt hinter die beiden BMW's zurück.
 



Auch in der GTD-Klasse führt mit Paul Dalla Lana (#94 Turner Motorsports) ein BMW das Feld an. Dahinter folgen Bill Sweedler im #555 AIM Ferrari, Nelson Canache im #45 Flying Lizard Audi R8, Ian James im #23 Alex Job Porsche und Ben Keating in der #33 SRT/Keating Dodge Viper.

Nach einem Auffahrunfall in der Startphase muss Burt Frisselle, der dieses Wochenende den verletzten Boris Said ersetzt, die #31 Marsh Corvette-DP an der Box verarzten lassen. Das Team checkt den Unterboden und klebt die zerfledderte Fahrzeugfront mit Tape ab. Doch scheinbar ist der Schaden größer als zunächst sichtbar und so ist kurze Zeit später nach 13 Runden für das Team das Rennen mit dem neu aufgebauten Coyote-Chassis bereits vorüber.
 

 


Die erste kurze Gelbphase wird nach knapp 20 Minuten ausgelöst als sich die Beifahrertür an der #91 Dodge Viper von Dominik Farnbacher löst und auf der Strecke liegen bleibt.

Nach dem Restart ziehen die Daytona Prototypen (#01, #90, #10) an Scott Sharp's #1 Extreme Speed HPD vorbei und nun auf Platz fünf vor Gustavo Yacaman im #42 OAK Morgan-Nissan.

In Turn 10 kommt es dann zu einer Berührung als Patrick Lindsey im #73 Park Place Porsche auf den inneren Curb gedrängt wird, ins schlingern gerät und Jan Mugnussen in der #3 Corvette seitlich am Heck trifft und diesen umdreht.
 


 

In Folge des Crashs fährt Matt Bell im #81 Global Baristas Porsche auf den #52 PR1/Mathiasen Oreca FLM auf und dreht sich quer in der Schikane. Dahinter fährt die ondulierte #91 Dodge Viper auf Chris Miller's #85 JDC/Miller Oreca. Dieser wiederum trifft den #81 Porsche am linken Hinterrad so stark, dass die Radaufhängung bricht. Nach einer längeren Reparaturphase können aber alle drei Teams das Rennen fortsetzen.

Wegen einiger auf der Strecke liegen gebliebener Fahrzeugteile kommt es zur zweiten kurzen Gelbphase.

Beim Restart geben sich Christian Fittipaldi (#5) und Sage Karam (#01) einen harten 'Door-to-Door' Fight in Kurve 1 und 2 bei dem sich Fittipaldi durchsetzen kann.
 



Kaum ist das Feld wieder in fahrt gekommen wird in Runde 24 eine weitere Gelbphase ausgerufen als sich Paul Dalla Lana im #94 Turner BMW Z4 im Führungskampf in Turn 4 verbremst, seinen Kontrahenten Nelson Canache im #45 Flying Lizard Audi R8 in einen 360-Dreher schickt und dann selbst im Kiesbett stecken bleibt.

Die Spitze nutzt die Chance für den ersten Boxenstopp und so geht zunächst Luis Diaz im #25 8Star Oreca FLM und danach Giancarlo Fisichella im #62 Risi Ferrari für kurze Zeit in Führung. Doch auch diese müssen zum Stopp an die Box und so führt nach allen Pitstops wieder die #5 Action Express Corvette-DP mit Joao Barbosa jetzt am Steuer das Rennen an.

 

 

Als ein loser Randstein in Turn 6 vermeldet wird muss die Rennleitung eingreifen und schickt ein ganzen Trupp von Helfern zur Reparatur des Curbs auf die Strecke. Dadurch zieht sich die Gelbphase bis in Runde 35 hin.

Mit noch etwas mehr als 1 1/2 Stunden auf der Uhr geht das Feld dann wieder ins Rennen. An der Spitze liegt hinter Barbosa der #42 OAK Morgan-Nissan mit Gustavo Yacaman am Steuer vor Sage Karam im #01 Ganassi Riley-Ford, Michael Valiante in der #90 SDR Corvette-DP und Ryan Dalziel im #1 Extrem Speed HPD.

In der GTLM führt aktuell zur Rennhalbzeit Nick Tandy im #911 Werks-Porsche vor Jonathan Bomarito in der #93 Dodge Viper, Giancarlo Fisichella im #62 Risi Ferrari, Petrick Long im zweiten #912 Werks-Porsche und John Edwards im #56 BMW.
 

In der kleinen GTD-Klasse führt Christopher Haase im #48 Paul Miller Audi R8 vor Alessandro Balzan im #63 Scuderia Corsa Ferrari 458, Leh Keen im #22 Alex Job Porsche, Spencer Pumpelly im #45 Flying Lizard Audi R8 und Mario Farnbacher im zweiten #23 Alex Job Porsche.

Im Verkehr verbremst sich der zu überrundende Gunnar Jeannette im #52 PR1/Mathiasen Oreca und dreht sich in Turn 1 um und berührt dabei seinen Kontrahenten Martin Fuentes im #7 Starworks Oreca, der sich ebenfalls umdreht und auf der Strecke stehen bleibt. Nur mit etwas Glück rast keiner der heran fliegenden Fahrzeuge hinein und so können beide problemlos das Rennen fortsetzen.

Auch der Verbremser von John Edwards im #56, der in das Heck der #5 Action Express Corvette-DP von Joao Barbosa knallt bleibt mit Ausnahme einiger Blessuren am BMW ohne weitere Folgen.

Kurz nach dem Zwischenfall kann sich Sage Karam im #01 Ganassi Riley-Ford neben Barbosa setzen und übernimmt vor Turn 7 die Gesamtführung.

Mit noch 60 Minuten auf der Uhr kommt es zu den nächsten Boxenstopps und mischt das Feld neu durch. Für kurze Zeit geht daher die #10 Wayne Taylor Corvette-DP mit Jordan Taylor am Steuer in Führung. Nachdem alle ihren Stopp absolviert haben liegt Joao Barbosa nun wieder an der Spitze.

Frustrierend muss der lange in der GTLM führende Nick Tandy im #911 Werks-Porsche in Runde 65 das Rennen mit heftigen Motorproblem vorzeitig beenden.

 

 

In den letzten 15-20 Minuten kommen viele Top-Teams zu einem 'Splash-and-Dash' an die Box. Action Express hingegen setzt alles auf eine Karte und lässt Joao Barbosa draußen. Beim letzten Stopp kam man ganze 3 Runden nach der Konkurrenz hinein. Um zusätzlich Sprit zu sparen verringert man die Schlagzahl und hofft so den Sieg nach Hause bringen zu können. Am Ende kann es Barbosa dann wirklich ruhig angehen lassen und holt sich nach 165 Rennminuten den zweiten Sieg nach dem Daytona 24h. Mit dem Sieg gehen Barbosa und Fittipaldi in der Meisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung wieder in Führung.

In der Prototype-Challenge holen sich die beiden RSR-Duo's Cumming/Hawksworth (#08) und Ende/Junqueira (#09) den ersten Sieg in dieser Saison. Die Sieger in den beiden GT-Klassen sind Jonathan Bomarito und Kuno Wittmer in der #93 SRT Dodge Viper sowie Alessandro Balzan und Jeff Westphal im #63 Scuderia Corsa Ferrari 458.


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