*
VORWORT * |
Kaum
hat Riley-Multimatic den Zuschlag als vierten LMP2-Hersteller für 2017
erhalten und hat auf einem weißen Blatt Papier mit der
Konstruktionszeichnung begonnen, rennen dem us-kanadischen Hersteller
bereits die ersten Kunden die Türen ein. Es soll sogar schon eine
erste Bestellungen für den Mk. XXX eingegangen sein.
Nach dem schweren Crash bei den letztjährigen 24-Stunden von Daytona
geht es Memo Gidley immer besser. Gidley erlitt damals erhebliche
Verletzungen und Traumata am Rücken und der unteren Extremitäten. Nach
einer langen schmerzhaften Reha-Phase und regelmäßigen
Physio-therapie-Sitzungen klappt das Laufen und Sitzen immer besser.
Ob er sich aber sein gestecktes Ziel, ins Cockpit zurückkehren zu
können, erfüllt kann wird sich erst in einigen Monaten zeigen.
Völlig
frustriert über die geänderte 'Balance-of-Performance', 10 kg
Zusatzgewicht, 3mm kleinerer Luftmengenbegrenzer und 200 Umdrehungen
weniger rauben der Viper von Riley Motorsport, nach dem Sieg in
Elkhart Lake, den nötigen Biss. Das Team "verspottet" diesen
Einschnitt in dem man den Platz im Teamzelt kurzerhand zum
Behindertenparkplatz machte.
Gemeldet, aber wieder einmal abwesend ist das Team Dempsey/Wright mit
dem #58 Porsche. Wahrscheinlich wird man das Team auch erst wieder
beim Finale beim Petit Le Mans sehen.
Nach der Beschlagnahme der Diffusor aller Daytona Prototypen nach dem
Elkhart Lake Rennen, hat die IMSA das Rennergebnis und den Punktestand
mittlerweile offiziell bestätigt und keine Änderungen vorgenommen.
Allerdings könnte es für Austin Anpassungen geben.
Fans
des Miller Motorsports Parks können aufatmen. Anfang Mai musste Tooele
County und die Larry H. Miller Group als Inhaber der Strecke
verkünden, dass die Strecke Ende Oktober aus finanziellen Gründen
geschlossen werden müsse. Passend zum Rennen der Pirelli World
Challenge, dass an diesem Wochenende dort ausgetragen wird, hat sich
mit der Mitime Investment & Development Group einen Investor gefunden.
Mitime gehört zum Firmengruppe von Geely, zum dem neben London Taxi
auch seit 2010 der schwedische Autohersteller Volvo gehört.
Mitime lies sich die Strecke 20 Millionen US-Dollar kosten und will
neben einem 6-8 Millionen teuren Streckenupdate eine Motocross-Strecke
sowie ein 3/8-Meilen Oval auf dem Anwesen erstellen. |
|
*
TRAINING * |
Ohne
größere Zwischenfälle verlief das erste Training am Freitag Vormittag
ab. Lediglich ein Dreher durch die #4 Corvette und einem Abflug des
#25 RLL BMW Z4 in der letzten Kurve mit einer kurzen Rennunterbrechung
gab es in der einstündigen Sitzung.
Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) ließ sich am Ende mit einem Vorsprung
von nur 0,039 Sekunden vor Antonio Garcia (#3 Corvette) die erste
Bestzeit protokollieren. Dritter wurde Earl Bamer (#912 Werks-Porsche)
vor John Edwards (#24 RLL BMW Z4).
In der GT-Daytona ging es in der Auftaktsitzung extrem eng zu. Am Ende
trennen gerade einmal 0,011 Sekunden Kuno Wittmer (#007 TRG-AMR
Aston Martin Vantage) und Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4). Weitere
0,067 Sekunden dahinter folgt Andy Lally (#44 Magnus Porsche).
Wie
schon in Training 1 war es erneut Pierre Kaffer der die Bestzeit
erfahren konnte. Alle acht teilnehmenden Teams lagen zum Schluss
innerhalb von einer Sekunde. Hinter Kaffer landete mit 0,072 Sekunden
Rückstand Patrick Pilet und Earl Bamber (#911 & #912 Werks-Porsche)
mit 0,164 Sekunden auf den Führenden.
Nach dem man schon im ersten Training nur auf dem achten Platz vor die
beiden Audi's von #48 Paul Miller Racing und #76 Compass360 kam,
landete das Team Riley Motorsports mit der #33 Dodge Viper mit 1,5
Sekunden Rückstand auf dem enttäuschenden letzten Platz. Die Bestzeit
von 1:48.128 sicherte sich Spencer Pumpelly (#73 Park Place Porsche)
vor Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4) und Andy Lally (#44 Magnus
Porsche).
Am
Samstag Morgen ging es dann in die letzte Trainings-Session vor dem
Qualifying.
Durch die etwas kühleren Bedingungen um 10 Uhr in der früh vielen die
Zeiten um über eine Sekunde. Mit einer Zeit von 1:41,953 lag Bill
Auberlen (#25 RLL BMW Z4) als einziger unter der 1:42er Grenze. Mit
Nick Tandy (#911 Werks-Porsche), Lucas Luhr (#24 RLL BMW Z4), Pierre
Kaffer (#62 Risi Ferrari) und Jörg Bergmeister (#912 Werks-Porsche)
liegen die Top-5 innerhalb einer Sekunde.
Nach einem etwas unglücklichen Freitag (Platz 8 und 9) holte sich
Christopher Haase (#48 Paul Miller Racing) in der GTD. Andy Lally (#44
Magnus Porsche) und Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4) belegen erneut
die Plätze 2 und 3.
Im
20-minütigen Warm-Up am frühen Renn-Sonntag kam es gleich mehrfach zu
Zwischenfällen. Sowohl Oliver Gavin (#4 Corvette) als auch Mario
Farnbacher (#23 Alex Job Porsche) flogen von der Strecke ab und
beschädigten ihr Fahrzeug an den Begrenzungsmauern.
Schnellster in der GT-Le Mans wurde Earl Bamber (#912 Weks-Porsche)
vor seinem Teamkollegen Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche), Tommy
Milner (#4 Corvette), Dirk Werner (#25 RLL BMW Z4) und Wolf Henzler
(#17 Falken Tire Porsche).
In der GT-Daytona holte sich Polesitter Christopher Haase (#48 Paul
Miller Audi R8) die letzte Trainingsbestzeit vor |
|
*
QUALIFYING * |
In
einem packenden Zweikampf zwischen Dion von Moltke (#48 Paul Miller
Audi R8) und Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) trennen die
beiden gerade einmal 0,01 Sekunden. Mit der dritten Pole in den
letzten vier Rennen sicherte sich von Moltke die Pole Position. Die
zweite Startreihe sicherten sich Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa
Ferrari) und etwas überraschend Ben Keating (#33 Riley Dodge Viper).
Nach einem Abflug und einer schnellen kosmetischen Reparatur landete
die Dänin Christina Nielsen (#007 TRG-AMR Aston Martin Vantage) auf
Platz fünf vor den drei Porsche von #23 Alex Job, #44 Magnus und #22
Alex Job, sowie dem #97 Turner BMW und dem #76 Compass360 Audi R8.
Mit
einer reinen Porsche-Startreihe eins und einem Vorsprung von gut einer
halben Sekunde auf den drittplatzierten Pierre Kaffer (#62
Risi-Ferrari) geht das Feld morgen ins Rennen. Nick Tandy (#911) und
Jörg Bergmeister (#912) wechselten sich im Qualifying immer wieder ab.
Am Ende liegt Bergmeister nur 0,097 Sekunden hinter seinem
Teamkollegen.
Die Top-5 komplettieren hinter Kaffer die beiden BMW Z4 von Lucas Luhr
(#24) und Bill Auberlen (#25) vor den beiden Corvette's von Jan
Magnussen (#3) und Olivier Gavin (#4). Das Feld komplettiert Bryan
Sellers im #17 Falken Tire Porsche.
|
|
*
RENNEN * |
Beim
Start
des 160 Minuten langen Rennens kann sich bei dem 18 Wagen großen Feld
zunächst Polesitter Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) durchsetzen. Sein
Teamkollege wird aber von Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) angegriffen
und übernimmt Platz zwei. Jörg Bergmeister (#912 Werks-Porsche) kann
einige Kurven später zwar noch einmal an Kaffer vorbei gehen, doch zum
Ende der ersten Runde ist Kaffer aber wieder an ihm vorbei.
Auch in der GTD-Klasse zieht der #63 Ferrari der Scuderia Corsa mit
Bill Sweedler am Steuer auf Platz zwei vor.
In Runde 5 dreht sich Ray Mason (#76 Compass360 Audi R8) am Ausgang
der 'Oak Tree' ab und landet im Reifenstapel. Mason kann sich aus der
Lage befreien und setzt das Rennen mit zwei Runden Rückstand fort..
Nachdem
sich die beiden Corvette's #3 und #4 an Bill Auberlen (#25 RLL BMW Z4)
vorbei gingen, findet Auberlen in Runde 14 wieder den Anschluss und
will an Oliver Gavin (#4) wieder vorbei. Doch Gavin macht sich mächtig
breit und Auberlen muss kurz durch den Dreck. In Runde 17 muss sich
dann aber Gavin im 'NASCAR Bend' von Turn 3 geschlagen geben.
An der Spitze des GTD-Feldes konnte Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa
Ferrari) mittlerweile auf Dion von Moltke (#48 Paul Miller Audi R8)
aufschließen und setzt diesen unter Druck. Rundenlang fahren die
beiden Dicht an Dicht um den Kurs. Nachdem ein erster Versuch
scheiterte, geht Sweedler in Runde 15 in der 'Oak Tree' an von Moltke
vorbei. Für das Team werden das die ersten Führungskilometer in diesem
Jahr.
Mit
Problemen kommt Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) frühzeitig an
die Box. Das Team entfernt die Motorabdeckung. Man schickt den Wagen
noch einmal auf die Strecke hinaus, muss dann aber aufgeben.
Nachdem Oliver Gavin (#4 Corvette) wieder an Bill Auberlen (#25 RLL
BMW Z4) vorbei gegangen ist verbremst sich Auberlen bei der
Überrundung von Ian James (#23 Alex Job Porsche) und dreht sich auf
der Strecke. Beinahe knallt er dabei noch in das Heck von Gavin.
Auberlen kann das Rennen fortsetzen, muss sich aber hinter Bryan
Sellers (#17 Falken Tire Porsche) einreihen.
Nach gerade einmal 38 1/2 Rennminuten stoppt Lucas Luhr (#24 RLL BMW
Z4) und lässt 4 frische Reifen aufziehen. Das Team versucht mit nur
einem weiteren Stopp das Rennen zu beenden um so weiter nach vorne zu
kommen.
An
der Spitze der GTLM knabbert Pierre Kaffer (#62 Risi Ferrari) immer
mehr am Vorsprung von Nick Tandy (#911 Werks-Porsche). Nachdem er
bereits 1,4 Sekunden hinter seinem Kontrahenten liegt wird er durch
den Verkehr aufgehalten. In Runde 28 geht er deshalb zu seinem ersten
Stopp hinein. Kaffer übergibt das Steuer an Fisichella.
Auf der Strecke fliegt unterdessen John Potter (#44 Magnus Porsche)
nach einem Plattfuss vorne links in den 'Esses' ab und hat mächtig
damit zu kämpfen den Wagen nicht in die Barriere zu setzen. Gerade als
Potter langsam in die Box fährt will auch Jörg Bergmeister (#912
Werks-Porsche) an die Box und muss sich hinter seinem Markenkollegen
einreihen. Durch die "Blockade" zieht Lucas Luhr (#24 RLL BMW Z4) am
#912 Porsche vorbei.
Nach
etwa 50-55 Minuten kommen dann auch die Spitzenreiter in den einzelnen
Klassen zu ihrem Stopp hinein.
Das Team von Magnus Racing hat mit dem #44 Porsche an diesem
Wochenende kein Glück und fällt nach einem erneuten Plattfuss vorne
links weit zurück.
Zur Rennhalbzeit führt an der Spitze des Feldes noch immer der #911
Werks-Porsche mit Patrick Pilet aktuell am Steuer mit rund 17 Sekunden
Vorsprung vor dem #62 Risi Ferrari mit Giancarlo Fisichella und dem
#24 RLL BMW Z4 mit Lucas Luhr, der weitere 5 Sekunden zurückliegt.
In der GT-Daytona duellieren sich der Spitzenreiter Townsend Bell (#63
Scuderia Corsa Ferrari) und Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi
R8) noch immer um die Führung.
Die
Dänin Christina Nielsen übergab beim letzten Stopp den #007 TRG-AMR
Aston Martin Vantage auf Platz drei liegend an ihren Teamkollegen Kuno
Wittmer, der den Rückstand auf die beiden Führenden nun immer weiter
verkleinern kann.
Für das Team von RLL geht die Boxentaktik nicht auf und muss den #24
im Runde 45, achtzig Minuten vor Rennende schon reinholen. Lucas Luhr
übergibt das Steuer an seinen Teamkollegen John Edwards, der auf dem
achten und letzten Platz auf die Strecke zurück kehrt.
An der Spitze hat Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari)
offensichtlich etwas Speed herausgenommen um mit einem weiteren Stopp
durchs Rennen zu kommen. Seit einigen Runden verbucht man nur noch
1:44er-Zeiten, während Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche) an der
Spitze meistens 1:43er Zeiten fährt.
Auf
der 'Back straight' rollt plötzlich die #3 Corvette mit Antonio Garcia
um die Strecke. Auf der langen Geraden schafft man es den Wagen wieder
ins laufen zu kriegen und kann das Rennen auf Platz sechs liegend
fortsetzen. Offensichtlich setzte die Elektronik den Wagen Ausgangs
der 'Oak Tree' kurz außer Gefecht.
An der Spitze gerät der zweitplatzierte Fisichella (#62 Risi Ferrari)
durch den zweiten #912 Werks-Porsche mit Earl Bamber am Steuer unter
Druck. Fisichella kann aber sein Zeitlimit einhalten und Bamber hinter
sich halten.
Mit etwas mehr als einer Stunde auf der Uhr kommt der in der GTD
führende Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) an die Box und
übergibt die Führung an Christopher Haase (#48 Paul Miller Audi R8).
Mit
vier Runden Rückstand kommt der #44 Magnus Porsche wieder einmal an
die Box. Doch dieses mal scheint das Rennen vorbei zu sein da Andy
Lally direkt ins Paddock abbiegt.
Mit nur noch 55 Minuten auf der Uhr kommt es zu den nächsten
Boxenstopps. Mit Fahrzeiten von 50-55 Minuten sollte der Sprit gerade
so bis zur Zielankunft reichen. Auch der Gesamtführende Patrick Pilet
(#911 Werks-Porsche) kommt an die Box und übergibt das Steuer wieder
an Nick Tandy. Auch der zweitplatzierte Fisichella übergibt beim Stopp
das Steuer des #62 Risi-Ferrari wieder an seinen Teamkollegen Pierre
Kaffer.
In einem 'Door-to-Door' Kampf presst sich Earl Bamber (#912
Werks-Porsche) in Turn 4 an Kaffer vorbei und holt sich so den vierten
Platz hinter John Edwards (#24 RLL BMW Z4).
Nach
Überhitzungsproblemen zu Beginn des Rennens kehrt nach über einer
Stunde Standzeit der #73 Park Place Porsche mit Patrick Lindsey am
Steuer 35 Minuten vor Ende ins Rennen zurück.
Unterdessen entledigt sich Dirk Werner (#25 RLL BMW Z4) in der letzten
Kurve seiner Heckschürze, die knapp neben der Ideallinie liegen
bleibt. Doch die Rennleitung sieht keine wirkliche Gefahr von dem
riesigen Trümmerteil und lässt das Rennen weiter laufen.
In den 'Esses' verliert kurz darauf der zweitplatzierte Christopher
Haase (#48 Paul Miller Audi R8) ohne Druck von einem dritten die
Kontrolle über das Auto und dreht sich mehrfach auf der Wiese. Einen
Einschlag kann er noch gerade so vermeiden, trotzdem ist ein Besuch an
der Box unumgänglich.
Durch
den Dreher von Haase holt sich Kuno Wittmer (#007 TRG-AMR Aston Martin
Vantage) den zweiten Platz vor Mario Farnbacher (#23 Alex Job
Porsche).
Im Feld gibt es in den letzten 30 Minuten kaum Positionsveränderungen.
Pierr Kaffer (#62 Risi Ferrari) versucht zwar den Rückstand auf den
zweitplatzierten Earl Bamber (#912 Werks-Porsche) zu verkleinern und
dreht eine schnelle Runde nach der anderen.
Fünf Minuten vor Rennende liegt er immer noch rund 3 1/2 Sekunden
zurück. Die Schlagzahl nimmt kurz vor Ende an der Spitze noch einmal
zu. In der letzten Runde wird es dann für Bamber aber noch einmal eng.
Kaffer hängt im 'Roller Coaster' (Turn 14-16) mit seiner Nase schon im
Heck von Bamber, doch am Ende trennt die beiden dann doch eine halbe
Sekunde.
Bamber's
Teamkollege Nick Tandy (#911 Werks-Porsche) holt sich den klar
überlegen Sieg mit etwas mehr als 27 Sekunden Vorsprung.
Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) sorgt am Ende des Rennens
in der GTD-Klasse für einen fantastischen ersten Sieg für das Team.
Kuno Wittmer trägt den #007 TRG-AMR Aston Martin Vantage auf Platz
zwei über die Ziellinie und sorgt dafür, dass seine Teamkollegin
Christina Nielsen die Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen
kann.
|
|