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Lone Star Le Mans

2015
TUSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Circuit Of The Americas (COTA) / Austin / Texas / USA

17.09. - 19.09.2014

Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com
 

* VORWORT *

"Rest in Peace #BADASSWILSON" - so zeigt sein früheres Team, mit dem er 2012 die 24-Stunden von Daytona gewann, nach dem schweren IndyCar-Unfall in Pocono Flagge. Auch im Fahrerlager sind viele Sticker auf Helmen und Fahrzeugen der TUSC, CTSCC und auch der WEC zu sehen.

Wilson war eben einer von ihnen und nicht nur irgendein Fahrer. F3000, Formel 1, ChampCar, IndyCar, FIA-GT, Le Mans oder auf GrandAm - irgendwo kreuzten sich die Wege der Piloten immer mit ihm. Er war durchaus ein fairer Gegner der am 24. August ein tragisches Ende nahm.

Auf Wunsch der Fans wird Michael Shank Racing auch beim Finale in Braselton, bei dem Petit Le Mans, das Design beibehalten.



Was gibt es neues? Nachdem Compass 360 zur TUSC dazu gestoßen ist, gibt Lone Star Racing mit ihrer Dodge Viper, aus der Pirelli World Challenge, ihr Debüt beim Heimrennen. Neben Teameigner Dan Knox wird Marc Goossens ins Steuer greifen. Der Einsatz in Austin gilt gleichzeitig als Bekundung der Serie für einen möglichen Start in 2016. Ein weiterer Neuzugang ist der zweite Starworks Oreca FLM in der Prototype Challenge.

An diesem Wochenende wieder mit dabei ist der zweite Lola-Mazda vom Team SpeedSource. Auch der Flying Lizard Audi R8 LMS ist dank eines zahlungskräftigen Piloten zurückgekehrt. Gemeldet - aber nicht vor Ort ist hingegen der Daytona Prototype von Starworks sowie der #58 Dempsey/Wright Porsche, sodass 38 Fahrzeuge an den Start gehen werden.



Die "Silly Season" hat seit einiger Zeit begonnen. Gemunkelt wird, dass neben dem Lamborghini Huracan (Konrad) und Nissan (AIM Autosports) auch McLaren (?Flying Lizard), Mercedes (DragonSpeed), Bentley (?Dyson) und Lexus zu mindestens in Daytona und Sebring am Start sein werden.

Dazu kommen dann noch die die Nachfolge-Modelle der aktuellen Fahrzeuge, wie dem Porsche GT3, dem Ferrari 488, dem Audi R8, oder dem BMW M6. Von letzterem hat sich Turner Motorsports bereits zwei Fahrzeuge bestellt, die neben der IMSA Serie auch in der Pirelli World Challenge zum Einsatz kommen werden.

Aufgrund der Fülle an Fahrzeugen könnte es in Daytona und eventuell in Sebring aber dazu kommen, dass nicht alle für's Rennen zugelassen werden können.


Einige PC-Teams (wie PR1/Mathiasen) überlegen bereits in der kommenden Saison auf einen LMP2 umzusteigen. Das RSR Team um Paul Gentilozzi war bereits zu Beginn der Saison ein möglicher Umstieg auf einen LMP2 (in der ELMS) nachgesagt worden.

Bei Spirit of Daytona ist noch keine Entscheidung getroffen welchen LMP2 man im kommenden Jahr einsetzen wird und schaut sich im Fahrerlager der WEC die möglichen Einsatzgeräte genauer an.

 

 

* TRAINING *

In den beiden freien Training am Donnerstag lag zunächst Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) vorne, bevor Joey Hand (#01 Ganassi Riley-Ford) in der Sitzung am Nachmittag noch eine Schippe drauflegte. In der Prototype Challenge konnte sich nach einer Bestzeit von Renger van der Zande (#8 Starworks) in der erste Sitzung der Meisterschaftsanwärter Colin Braun (#54 CORE) durchsetzen.

In den GT-Klassen duellierten sich die beiden Werks-Porsche und die beiden BMW von RLL. Die beiden Sitzungen wurden lediglich durch zwei
kleinere Zwischenfälle kurz unterbrochen.

Am Freitag Morgen fand dann das dritte Training statt. Schnellster hier wurde erneut der Ganassi Riley-Ford, diesmal mit Scott Pruett am Steuer.


Zu einer Trainingsunterbrechung kam nach einem Zwischenfall zwischen Todd Slusher (#16 BAR1) und Sean Rayhall (#88 Starworks). Während die beiden Piloten nach einem Check im streckeneigenen Hospital entlassen werden konnten müssen beide Teams ihr Fahrzeug nach einem Schaden am Rahmen zurückziehen.

Nachdem der #8 Starworks Oreca schon am Donnerstag gut dabei war, legte Renger van der Zande am Freitag noch einmal nach und holt sich die Bestzeit.

Bei den GT's schaffte es Wolf Henzler im #17 Falken Tire Porsche sich vor dem #25 BMW mit Dirk Werner und den beiden Werks-Porsche (#912 & #911) zu setzen.
 

 

 

* QUALIFYING *

Wie schon im Training dominierten auch im Qualifying der GTLM die Porsche's. Bereits in seiner ersten Runde legte Patrick Pilet mit einer Zeit von 2:04.396 die Bestzeit und somit die vierte Pole in Folge für Porsche hin. Lediglich Dirk Werner (#25 RLL BMW Z4) kam in seiner vierten Runde noch bis auf 0,094 Sekunden an Pilet heran.

In der GT-Daytona war es Dion von Moltke der sich im #48 Paul Miller Audi R8 gegen den Rest der Meute behaupten konnte. Neben ihm wird Ben Keating (#33 Riley Dodge Viper) vor Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und der in der Meisterschaft führenden Christina Nielsen (#007 TRG Aston Martin Vantage) ins Rennen starten.


Die Pole in der Prototype Challenge sicherte sich Chris Cumming (#11 RSR) vor Matt McMurry (#85 JDC/Miller). Für das bis dahin starke Starworks Team langte es am Ende nur für Startplatz fünf.


In  der großen Prototypen-Klasse zeigte Scott Pruett im #01 Ganassi Riley-Ford die stärken des Daytona Prototypen und setzte sich auch dieses mal vor dem LMP2 von Michael Shank Racing, der mit Oswaldo Negri gerade einmal 0.071 Sekunden dahinter die 15-minütige Sitzung abschloss.

Die Startplätze drei bis sechs gingen geschlossen an die Corvette-DP-Teams von Action Express, Wayne Taylor und VisitFlorida.com Racing.

 

 

* RENNEN *

Als Tribut zu Justin Wilson darf der #60 Michael Shank Ligier-Honda eine Solo-Runde um den Kurs drehen, bevor er sich in das Feld einordnen muss.

Beim Start der Prototypen geht es in Kurve eins recht chaotisch zu. Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) wird ins Sandwich der Corvette-DP's genommen und fällt bis auf Platz fünf zurück. Hinter Polesitter Scott Purett (#01 Ganassi Riley-Ford) duellieren sich Jordan Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP) und Michael Valiante (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP). Für Eric Curran (#31 Action Express Corvette-DP) ist in Kurve eins kein Platz mehr, dreht sich raus und muss das ganze Prototypenfeld an sich vorbeiziehen lassen.

Da die Rennleitung vor dem Rennen die "Tracklimits" aufgehoben haben sieht man immer wieder, wie die Fahrzeuge auch außerhalb der Rennlinie unterwegs sind.

Beim Start der GT's können sich alle drei Porsche in der GTLM-Klasse mit Patrick Pilet (#912), Earl Bamber (#912) und Wolf Henzler (#17 Falken Tire) an der Spitze ihrer Klasse durchsetzen.

In der GT-Daytona kann Polesitter Dion von Moltke (#48 Paul Miller Audi R8) seine Position vor seinen engsten Kontrahenten behaupten.

Mit mechanischen Problemen kommt bereis nach wenigen Runden der #44 Magnus Porsche an die Box. Mit Vortriebsproblemen werkelt das Team am Heck des Fahrzeuges.

Die ersten Überrundungen stehen bereits früh auf dem Programm. Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor Corvette-DP) kann seinen Rückstand dadurch stark verringern.


Doch dann stößt man auf die dritt- und viertplatzierten GTD's. Sowohl an Christina Nielsen (#007 TRG Aston Martin Vantage) als auch an Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa Ferrari) bleibt Taylor hängen wodurch Pruett wieder an Vorsprung gewinnen kann.

Michael Valiante (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP) auf Gesamtrang drei und Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) auf Platz vier liegen bereits nach 30 Minuten Rennbetrieb über 7 1/2 Sekunden zurück.

Nach einem Kontakt zwischen Ray Mason (#76 Compass360 Audi R8) und Don Yount (#61 BAR1 Oreca FLM) bleibt Yount am Rand der Strecke stehen. Die Rennleitung ruft zunächst eine lokale Gelbphase aus. Als Yount rundenlang nicht nicht von der Stelle kommt muss die Rennleitung dann aber doch die erste Gelbphase eingeleitet.

Die Gelbphase nutzen einige Teams für einen ersten Tankstopp mit Reifenwechsel. Unter Gelb duellieren sich dann plötzlich Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvete-DP) und Michael Valiante (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP) auf der Strecke. Grund hierfür ist, dass beide gleichzeitig die Box verlassen hatten. Nachdem die zwei einigen Lack ausgetauscht hatten, reiht sich Valiante zunächst hinten an. Nachdem die GT's zu ihrem Stopp an die Box gehen hat sich die Rennleitung das Video vom Boxenausgang angeschaut und schickt Valiante wieder an Fittipaldi vorbei.

Beim Restart in Runde 17 führt Scott Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford) das Feld vor Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) das Feld weiterhin an.




Im Verkehr kommt es in Kurve eins zum Kontakt zwischen Eric Curran (#31 Action Express Corvette-DP) und Jordan Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP). Beide kommen ins schlingern können ihr Fahrzeug aber wieder einfangen.

Ebenfalls im Verkehr will sich Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) an Valiante (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP) revanchieren. Doch Valiante kann den Angriff abwehren und bleibt vorne.

Pech für die beiden in der GTD führenden Dion von Moltke (#48 Paul Miller Audi R8) und Ben Keating (#33 Riley Dodge Viper) die nach ihrem Boxenstopp durch die geschlossene Boxenausfahrt gefahren sind und sich so eine Zeitstrafe an der Box eingeheimst hatten.
Neuer Führender in der Klasse ist nun Bill Sweedler (#63 Scuderia Corsa Ferrari) vor Christina Nielsen (#007 TRG Aston Martin Vantage) und Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche).

Mit Problemen kommt Tom Long (#07 SpeedSource Lola-Mazda) in Runde 22 an die Box. Man arbeitet zunächst in der Boxengasse - schiebt dann aber einige Zeit später das Fahrzeug hinter die Boxenmauer.

Ein schöner Zweikampf entbrennt derweil zwischen Mario Farnbacher (#23 Alex Job Porsche) und Patrick Lindsey an der Spitze der GTD-Feldes, nachdem Sweedler und Nielsen zum routinemäßigen Stopp an die Box gingen.

Michael Valiante (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP) wird unterdessen seinen Widersacher Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) einfach nicht los.






Beim Boxenstopp des Führenden Scott Pruett (#01 Ganassi Riley-Ford) hat man am linken Hinterrad Probleme und verliert einige Sekunden. Doch auch der Stopp des bis dahin zweitplatzierten Oswalde Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) läuft es beim Stopp nicht rund und kommt zunächst nicht von der Stelle. Dann würgt John Pew, der das Steuer von Negri übernommen hatte in der Box auch noch den Motor ab und fällt bis auf Gesamtrang 15 zurück.

Durch einen Kontakt mit John Pew (#60) dreht sich Patrick Pilet (#911 Werks-Porsche) in Kurve eins. Wolf Henzler (#17 Falken Tire Porsche) und Earl Bamber (#912 Werks-Porsche) können dadurch wieder aufschließen. Henzler macht mächtig Druck auf seinen Markenkollegen und kann nach einem kurzen Kontakt sich gegen Pilet durchsetzen. Pilet holt sich einige Kurven später die Führung wieder doch Henzler hängt ihm weiter dicht im Heck.


Bei einem aggressiven Überholmanöver räubert Dane Cameron (#31 Action Express Corvette-DP) über den Curb und trifft Renger van der Zande (#8 Starworks Oreca FLM) seitlich am Hinterreifen. Während Cameron das Rennen fortsetzen kann muss sich van der Zande an die Box schleppen.

Nach einem weiteren Dreher durch Ryan Lewis (#61 BAR1 Oreca FLM) kommt es zur nächsten Gelbphase als Lewis am Rand der Strecke liegen bleibt.

Beim Restart führt Joey Hand (#01 Ganassi Riley-Ford) das Feld vor Ricky Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP), Richard Westbrook (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP, Joao Barbosa (#5 Action Express Corvette-DP) und Memo Rojas (#0 DeltaWing) an.



Nach einem langen Boxenstopp kehrt der #44 Magnus Porsche mit 22 Runden Rückstand wieder auf die Strecke zurück.

Für den DeltaWing läuft es an diesem Wochenende bislang sehr gut. Als die Führenden in den letzten 45 Minuten an die Box zu ihrem Stopp kommen liegt man sogar einige Runden lang in Führung.

In der GTLM liegen nach dem letzten Stopp wieder die beiden Werks-Porsche (#911 und #912) in Führung. Dahinter folgt Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari) vor Dirk Werner (#25 RLL BMW).

In der GT-Daytona führt Kuno Wittmer (#007 TRG Aston Martin Vantage) vor Townsend Bell (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und Mario Farnbacher (#23 Alex Job Porsche).



Im Kampf um die Führung dreht sich dann Townsend Bell und fällt hinter Farnbacher zurück. Mit etwas mehr als 30 Minuten noch auf der Uhr muss Kuno Wittmer dann noch einmal zum Tankstopp an die Box.

Im Zweikampf mit Mario Farnbacher kickt Townsend Bell die #5 Action Express Corvette-DP mit Joao Barbosa am Steuer von der Strecke. Kurz darauf berühren sich die beiden auf der langen Geraden noch einmal. Barbosa lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier.

An der Spitze dreht Joey Hand (#01 Ganassi Riley-Ford) mit einem Vorsprung von 6,3 Sekunden seine Kreise. Auf einem perfekten dritten Platz verbremst sich Memo Rojas (#0 DeltaWing) und schliddert in die Auslaufzone. Rojas verliert durch den Ausritt einige Positionen und muss kurz darauf an der Box neue Reifen auffassen.


Zu einem packenden Duell kommt es in der Endphase zwischen Mario Farnbacher (#23 Alex Job Porsche) und Markus Palttala (#97 Turner BMW Z4). Rundenlang hängt Palttala am Heck des Porsches, doch dann überrascht er Farnbacher und zieht an ihm vorbei.

Ein weiteres packendes Duell gibt es 20 Minuten vor Rennende auch in der PC-Klasse wo sich Bruno Junqueira (#11 RSR),
Tom Kimber-Smith (#52 PR1/Mathiasen) und Conor Daly (#38 Performance Tech) um die Plätze 3-5 streiten. Während sich Junqueira von seinen Kontrahenten absetzen und den zweitplatzierten Mikhail Goikhberg (#85 JDC/Miller) abfangen kann schließen auch Kimber-Smith und Daly auf Goikhberg auf.

Auf der Start/Ziel-Geraden rollt nach gut 160 Minuten auch der zweite #70 SpeedSource Lola-Mazda mit Jonathan Bomarito am Steuer aus.

Die Rennleitung schaute sich kurz vor Schluss noch einmal den Zwischenfall zwischen der #5 Action Express Corvette-DP und dem #63 Scuderia Corsa Ferrari an und entschieden, dass der zweite Kontakt auf der langen Geraden quasi eine Revanche von Pilot Joao Barbosa war und verhängt ihm ebenfalls eine 60-Sekunden Stop&Go Strafe.

Die beiden Werks-Porsche werden keine drei Minuten vor Ende zu einem Splash&Dash an die Boxen gerufen. Dirk Werner (#25 RLL BMW) übernimmt somit die Führung vor Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari).

Joey Hand (#01 Ganassi Riley-Ford) siegt am Ende mit knapp 16 Sekunden Vorsprung auf Ricky Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP) und Richard Westbrook (#90 VisitFlorida.Com Corvette-DP), der in der letzten Runde sich Nose-to-Tail mit Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) duellierte.

In der PC-Klasse schafft es am Ende Colin Braun seinen weitwunden #54 CORE Oreca FLM über die Ziellinie zu tragen. Zweiter wurde Bruno Junqueira (#11 RSR) vor Conor Daly (#38 Performance Tech).

Hinter Dirk Werner und Giancarlo Fisichella holt sich der #911 Werks-Porsche Platz drei vor dem #17 Falken Tire Porsche.

Sieger in der GT-Daytona wird die #33 Riley Dodge Viper vor dem #97 Turner BMW und dem #48 Paul Miller Audi R8.

Die bislang in der Meisterschaft führende Christina Nielsen (#007 TRG Aston Martin) landet am Ende nur auf dem achten Platz.


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