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Chevrolet Sports Car Classic presented by Metro Detroit Chevy Dealers 2016
IMSA-WSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing

Belle Isle Park / Detroit / Michigan / USA

03.06. - 04.06.2016
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com, Continental Tire sowie
Action Express,
Michael Shank und
VisitFlorida.com Racing
 

* VORWORT *

Eigentlich wäre Michael Shank Racing, aufgrund des Le Mans Vortests, beim Detroit-Rennen nicht dabei gewesen. Da Deltawing Racing an diesem Wochenende streckenbedingt pausiert lieh Dr. Don Panoz kurzerhand seine Top-Pilotin Katherine Legge an das Team aus, dass dank Unterstützung von Motorenlieferant HPD und dem Team von Doran Racing den Einsatz doch noch ermöglichte. Für Legge ist es das LMP2-Debüt.

Eigentlich sollte an diesem Wochenende das F Performance Racing Team von Paul Gentilozzi mit dem Lexus RC F GT3 seinen Einstand feiern. Doch es gibt noch immer Lieferschwierigkeiten. Man sei zwar mittlerweile soweit um System-Test durchführen, setzt nun aber die Priorität sich auf die kommende Saison vorzubereiten. Einen neuen Termin für die Rennpremiere gibt es entsprechend keinen. Für 2017 soll es aber ein komplett neues Fahrzeug geben.


Da neben den vielen GTLM-Piloten auch Bill Sweedler und Townsend Bell beim ersten Le Mans Vortest sind setzt Change Racing an diesem Wochenende nur einen der beiden Lamborghini Huracan ein. Nach dem Detroit-Rennen geht es dann auch für Jeroen Bleekemolen, Ryan Dalziel, Marc Goossens, Leh Keen, Cooper MacNeil, Marc Miller, Oswaldo Negri, Christina Nielsen und den beiden Taylor-Brüdern direkt weiter nach Frankreich.

In Sachen der DPi's für die 2017er Saison stehen Wayne Taylor und Action Express Racing als Einsatzteam von insgesamt drei Cadillac-DPi (by Dallara) fest. Noch stehen die Pläne bei VisitFlorida Racing nicht endgültig fest und hat drei Möglichkeiten. Zum einen gibt es Gespräche neben dem Zwei-Wagen-Team von Speedsource einen weiteren Mazda-DPi (by Riley-Multimatic) einzusetzen. Im Hinblick auf Le Mans wäre der Einsatz eines Ligier JS P2-17 als LMP2 möglich. Aber am wahrscheinlichsten dürfte aber der Einsatz eines vierter Cadillac-DPi (by Dallara) sein.

 
 
* TRAINING *

Mit etwas Verspätung durch Reinigungsarbeiten auf der Strecke ging es ins erste Training. Bereits recht früh kam es zur ersten Unterbrechung nachdem Christina Nielsen (#63 Scuderia Corsa Ferrari) von einem PC berührt wurde und im Reifenstapel landete. Nach kurzer Reparatur und mit einer neuen Fahrzeugnase versehen konnte das Team im weiteren Verlauf noch einige schnelle Runden auf den Asphalt bringen.

Durch einige Trümmerteile und zwei liegen gebliebener Fahrzeuge musste dann ein weiteres mal das Training unterbrochen werden. Schnellster wurden zum Schluss die drei Corvette-DP's von Joao Barbosa (#5 Action Express), Dane Cameron (#31 Action Express) und Jordan Taylor (#10 W. Taylor) vor Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda). Renger van der Zande (#8 Starworks) und Jörg Bergmeister (#73 Park Place Porsche) holten sich in den anderen Klassen die Bestzeit.

Das zweite Training verlief dann ebenfalls nicht ganz Unfallfrei. Gleich drei mal sah man die rote Flagge. Neben einem Aufhängungsschaden an Johnny Mowlem Fahrzeug (#20 BAR1 Oreca), einem Dreher durch Katherine Legge (#60 M. Shank Ligier-Honda) blieb auch Eric Curran (#31 Action Express Corvette-DP) nach einem Dreher auf der Strecke liegen.

Dane Cameron (#31 Action Express Corvette-DP), Colin Braun (#54 CORE Oreca) und erneut Jörg Bergmeister (#73 Park Place Porsche) waren die schnellsten diesmal.

In dem 30-minütigen Warm-Up am frühen Rennmorgen sicherte sich erneut Dane Cameron die Bestzeit. Um einen schweren Unfall mit Joel Miller (#70 Speedsource Lola-Mazda) zu vermeiden krachte Mikhail Goikhberg (#85 JDC/Miller Oreca) in die Wand und beschädigte dabei den Rahmen nachhaltig. Kurzerhand borgte man sich dann das Ersatzchassis von BAR1 um beim Rennen dabei sein zu können.

 
 

* QUALIFYING *

Nach der Dominanz der Corvette-DP's im Training ging es im Qualfying ebenfalls nur darum, wer von den Vieren am schnellsten ist. Am Ende eroberte sich Christian Fittipaldi (#5 Action Express) mit gerade einmal 0,048 Sekunden Vorsprung auf Marc Goossens (#90 VisitFlorida) die Pole für sich und sein Team zu holen. Hinter Ricky Taylor (#10 W. Taylor) und Eric Curran (#31 Action Express) war Katherine Legge (#60 M. Shank Ligier-Honda) die schnellste der LMP2-Piloten.

In der Prototype Challenge markierte überraschend Robert Alon (#52 PR1/Mathiasen) vor James French (#38 Performance Tech) und Alex Popow (#8 Starworks) die Bestzeit auf die Strecke. Bryan Sellers (#48 Paul Miller) holte Lamborghini die Pole in der IWSC. Einen Wimpernschlag dahinter (0,011 Sek.) landete Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) vor Robin Liddell (#6 Stevenson Audi).

 
 
* RENNEN *

Beim Start des fünften Meisterschaftslaufes kommt Polesitter Christian Fittipaldi (#5 Action Express Corvette-DP) am besten weg. Ricky Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP) quetscht sich auf der Start/Ziel-Geraden innen vorbei an Marc Goossens (#90 VisitFlorida Corvette-DP) der den Start etwas verschlafen hatte. Dahinter duellieren sich auf der langen Geraden vor Turn 3 Eric Curran (#31 Action Express Corvette-DP) und Tristan Nunez (#55 Speedsource Lola-Mazda). Hinter den Prototypen kann sich Polesitter Robert Alon (#52 PR1/Mathiasen Oreca) gegen seine Konkurrenten durchsetzen und führt die Klasse an.

In der separat startenden GTD kann sich ebenfalls der Polesitter Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) vorne halten - gerät aber zunehmend durch den schnellen Robin Liddell (#6 Stevenson Audi) unter Druck.



Aufgehalten durch den langsamen Marc Kvamme (#88 Starworks Oreca) können die Kontrahenten schnell wieder auf Sellers und Liddell aufschließen und wollen um die Führung mitkämpfen.

Schon in Runde zwei hat Goossens im Kampf mit Ricky Taylor einige Probleme den Wagen auf der Buckelpiste unter Kontrolle zu halten. Immer wieder bricht das Heck am Kurvenausgang aus und kommt nur um Haaresbreite an den Reifenstapeln vorbei.

An der Spitze dreht Fittipaldi mittlerweile mit einem Vorsprung von gut 3 Sekunden einsam seine Runden. Im Verkehr der langsameren GTD's beruhigt sich der Zweikampf zwischen Taylor und Goossens etwas. Doch in Runde 9 kommt plötzlich Goossens ohne Heckflügel aus Turn 7 heraus.


Goossens gerät durch Curran unter Druck und unterschätzt den Anpressdruck seines Wagens und verbremst sich in Turn 12. Der Wagen stellt sich quer und schlägt in den kurvenäußeren Reifenstapel ein. Curran kann nicht mehr ausweichen und knallt frontal auf den linken Hinterreifen der quer zur Fahrbahn liegen gebliebenen #90 Corvette-DP. Für den Meisterschafts-Dritten Marc Goossens ist das Rennen an Ort und stelle bereits vorbei, während sich Curran mit einer komplett abgerissenen linken Vorderradaufhängung noch an die Box schleppt. Das in der Meisterschaft führende Team gibt den Wagen aber noch nicht auf.

Zur Beseitigung des Wracks und der vielen Trümmerteile kommt es in der frühen Rennphase zur ersten Gelbphase. Durch den Crash der beiden Corvette-DP liegen nun die beiden Lola-Mazda (#55 und #70) auf den Plätzen 3 und 4.


Der Restart erfolgt dann mit noch etwas mehr 70 Minuten Restfahrzeit auf der Uhr.

Mit der Gelbphase hatten die Reifen des GTD-Führenden Bryan Sellers so stark abgenommen, dass er bei der Anfahrt zu Turn 1 ins schlingern kommt, nur mit Müh und Not einen Einschlag im Reifenstapel verhindern kann und bis auf Platz 6 zurückfällt.

Robin Liddell übernimmt nun die Führung vor Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche), Spencer Pumpelly (#16 Change Lamborghini), Christina Nielsen (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und Ben Keating (#33 Riley Viper).

Kurze Zeit später kommen dann der #6 Stevenson Audi und der #16 Change Lamborghini bereits zu ihrem ersten Tankstopp an die Box und wechseln sogleich auf gleich die Fahrer.

Auch die anderen GTD's kommen nach und nach zu ihrem ersten Stopp hinein. Nach den ganzen Tankstopps führt nun die #33 Riley Viper die Klasse an.

Gelbphase zwei löst dann etwa gegen Rennhalbzeit der #85 JDC/Millar Oreca aus. Aufgrund von mechanischen Problemen rollte dieser plötzlich antriebslos aus und bleibt auf der Strecke liegen. Erst nach mehreren verzweifelten Startversuchen springt der Wagen wieder an. Nach einem Crash im Warm-Up lieh man sich kurzerhand beim Team von BAR1 ein Ersatzrahmen den man dann in Windeseile zum Rennauto aufbaute.

Während der Gelbphase gibt es dann den üblichen 'Wave-by' sowie die Möglichkeit zum Boxenstopp. Dadurch die GTD und etliche PC-Teams schon vor der Gelbphase ihren Stopp absolvierten müssen sich die Prototypen hinten den langsameren Fahrzeugen einreihen.

Dadurch müssen sich beim Restart der aktuell Gesamtführende Tom Kimber-Smith (#52 PR1/Mathiasen) sowie die ihm folgenden Colin Braun (#54 CORE) und Joao Barbosa (#5 Action Express Corvette-DP)
zunähst durch eine ganze Reiher GTD's kämpfen. Jordan Taylor (#10 W. Taylor Corvette-DP) nutzt das Chaos aus und zieht innen an allen drei vorbei und schnappt sich die Führung.

Nur wenige Runden nach dem Restart folgt schon Gelbphase drei als Ashley Freiberg (#88 Starworks) auf der buckligen Geraden zwischen Turn 6 und 7 in die Mauer einschlägt und mit defekter Radaufhängung auf der Strecke liegen bleibt.

Bei verbleibenden 34 Minuten wird das Feld mit der grünen Flagge wieder ins Rennen geschickt. Kurz vor dem Restart bekommt Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) Probleme und steuert die Box an.

Bei der Anfahrt der letzten Kurve versagte einer der Dämpfer seinen Dienst. Die Crew wechselte diesen Aus und schickte ihren Piloten wieder auf die Strecke zurück.

Mit erneuten Problemen hat Mikhail Goikhberg (#85 JDC/Millar Oreca) zu kämpfen und landet in Turn 3 im Reifenstapel. Da Goikhberg den Wagen selbständig aus der misslichen Lage kommt ruft die Rennleitung die vierte Gelbphase aus. Nach der kurzen Gelbphase geht es dann 25 Minuten vor Rennende weiter.

Jordan Taylor kann beim Restart die Führung knapp vor Joao Barbosa behalten. Mit etwas Abstand dahinter folgen die beiden Speedsource Lola-Mazda mit Jonathan Bomarito (#55) und Joel Miller (#70). Mittlerweile sind auch wieder die #31 Action Express Corvette-DP und der #60 M. Shank Ligier-Honda im Rennen zurück um wenigstens ein paar Pünktchen nach Hause fahren zu können.

20 Minuten vor Rennende scheinen die Positionen bezogen zu sein. Während Jordan Taylor bei den Prototypen vor Barbosa und Bomarito führt liegt Colin Braun (#54 CORE) in der PC vor Renger van der Zande (#8 Starworks) und Tom Kimber-Smith (#52 PR1/Mathiasen).

In der GT-Daytona steuert Jeroen Bleekemolen die #33 Riley Viper richtig Sieg vor Jörg Bergmeister (#73 Park Place Porsche) und Alessandro Balzan (#63 Scuderia Corsa Ferrari).

Renger van der Zande kann in der Endphase dann aber doch noch auf Colin Braun in der Prototype Challenge-Klasse aufschließen und setzt diesen mächtig unter Druck. Auch Jordan Taylor sieht gegen Rennende im Verkehr noch einmal die #5 Action Express Corvette-DP in seinen Rückspiegel größer werden - kann sich dann aber wieder bei weiteren Überrundungen frei schwimmen.

Im Zweikampf kommt Colin Braun bei einer Überrundung 5 Minuten vor Ende in der Anfahrt zu Turn 11 in den Dreck, legt einen 360' Dreher hin und muss sich dann hinter seinem Kontrahenten Renger van der Zande einreihen.

Van der Zande fährt daraufhin mit einem komfortablen Vorsprung den Sieg in seiner Klasse nach Hause und witmet diesen den in der Pirelli World Challenge schwer verunglückten Bentley-Piloten Andrew Palmer.

Der Gesamtsieg geht an die Taylor-Brüder während sich Ben Keating und Jeroen Bleekemolen auf der #33 Riley Viper den Sieg in der GTD-Klasse sicherten.

 


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