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Continental Tire Road Race Showcase 2017
IMSA-WSC
AMERICAN
SPORTSCAR.racing
Road America / Elkhart Lake / Wisconsin / USA
03.08. - 06.08.2017
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA.com, Continental Tire, NISSAN Nismo, Porsche Motorsport,
CGR SportsCar, Michael Shank Racing, VisitFlorida Racing, WeatherTech Racing
und Mark Windecker @ SCU
 

* VORWORT *

Im Zuge des Road America Rennens gab die IMSA ihren Kalender für die kommende Saison bekannt. Dabei kehrt die Serie auf die Strecke von Mid-Ohio und ersetzt im Kalender den Lauf auf dem Circuit of the Americas.

Wie immer startet man in Daytona, gefolgt von Sebring und dem Lauf in Long Beach wo die Prototypen aus Kapazitätsgründen im kommenden Jahr mit den GTLM's anstelle mit der GTD's starten wird. Nach Long Beach geht es dann wieder mit dem kompletten Feld nach Mid-Ohio.

Im Juni geht es dann für die Prototypen gemeinsam mit den GTD's nach "Motorville" (Detroit). Am Monatsende folgen dann die 6-Stunden von Watkins Glen, gefolgt von Mosport und dem GT-Lauf in Lime Rock. Im August geht es dann nach Road America und einem weiteren GT-Lauf in Virginia bevor die Saison mit den Läufen in Laguna Seca und Road Atlanta mit dem Petit Le Mans abschließen.

Der Terminkalender in der Gesamtübersicht:

 
25.01.-28.01. Daytona 24 Stunden

P GTLM GTD

*NAEC*
14.03.-17.03. Sebring 12 Stunden P GTLM GTD *NAEC*
13.04.-14.04. Long Beach 100 min. P GTLM    -  
04.05.-06.05. Mid-Ohio 160 min. P GTLM GTD  
01.06.-02.06. Detroit 160 min. P      -     GTD  
28.06.-01.07. Watkins Glen 6 Stunden P GTLM GTD *NAEC*
06.07.-08.07. CTMP (Mosport) 160 min P GTLM GTD  
20.07.-21.07. Lime Rock Park 160 min -  GTLM GTD  
03.08.-05.08. Road America 160 min P GTLM GTD  
17.08.-19.08. Virginia 160 min -  GTLM GTD  
07.09.-09.09. Laguna Seca 160 min P GTLM GTD  
10.10.-13.10. Road Atlanta 10 Stunden P GTLM GTD *NAEC*



 

Nachdem Mazda sich vorläufig erst einmal von der Strecke verabschiedet hat um im kommenden Jahr gestärkt mit dem Joest Team angreifen will hat nun auch VisitFlorida Racing eine Entscheidung getroffen und wird die verbleibenden drei Läufe anstelle mit dem Riley/Multimatic Mk.30 LMP2 mit einem geliehenen Ligier JS-P217 an den Start gehen.

Die Entscheidung zugunsten des Onroak lief unter anderem aufgrund der sehr guten Supports das in der USA durch den früheren DP-Konstrukteur Crawford geleistet wird. Für VFR-Teamchef Troy Flis ist Crawford keine Unbekannte, da man die ersten Schritte in der DP mit 1-2 Fahrzeugen des Herstellers unternahm. Das Team hofft noch immer einen DPI-Deal an Land ziehen zu können und hofft dabei auf Wunschpartner GM und hat daher den zuvor von Eurasia eingesetzten Ligier vorerst nur geleast. Beim ersten Shakedown auf dem Autobahn Country Club in Joilet Illinois war man vom Wagen sehr beeindruckt.

Als kleines Team über die Prototype Challenge ist JDC-Miller in diesem Jahr in die Prototypen-Klasse aufgestiegen und ist dort auch dank des Starken Oreca 07 in die Gruppe der Top-Teams aufgestiegen. Für die kommende Saison will man nun neben den Einsätzen in der Prototype Challenge Serie und der Continental Tire SportsCar Challenge einen zweiten Oreca 07 an den Start bringen.

Entgegen einiger Meldung, dass in der Volkswagen-Audi Gruppe an einem DPi-Projekt gearbeitet werden würde klärte der Leiter von Lamborghini Motorsport Giorgio Sanna nun auf. Demnach steht weder bei Lamborghini noch bei einer anderen Hausmarke ein DPi-Projekt in der Pipeline. Sowohl über Lamborghini, als auch Bentley, wurde lange über einen Einstieg gemunkelt. Auch Lamborghini CEO Stefano Dominicali sieht sich eher in der Produktions-basierten Kategorien wie der GTE (GTLM) als in der Prototypen-Klasse.

Nachdem Mazda in Watkins Glen mit einem Update des DPi ankam hat Nissan nun einen Wechsel des Elektronik-Partners verkündet. Anstelle von Cosworth verwendet man für den GT3-basierten 3,8-Liter Twin-Turbo V8 Motors auf die Elektronik-Einheit von Motec.

Ebenfalls einen Wechsel unternahm WeatherTech Racing die anstelle des Mercedes-AMG GT3 nun auf einen Porsche 911 GT3 vertrauen. Aufgrund der aktuellen BoP mit einer Zulandung bis zu 70 kg und einem verkleinerten Air-Restriktor fühlt sich Geldgeber MacNeil mehr als benachteiligt. Mit dem Mercedes war man ansonsten mehr als zufrieden. Doch nun soll ein älterer Porsche GT3, der ebenfalls im Besitz von MacNeil ist, zum Einsatz kommen und wurde kurzfristig auf den heutigen Stand umgerüstet. MacNeil zeigt sich von dem Wechsel sehr überzeugt und liebäugelt sogar mit einem Sieg an diesem Wochenende.

 
 

* TRAINING *

Die Wetterbedingungen für das gesamte Wochenende sind als sehr wechselhaft gemeldet. Schon an Tag eins, wo die Trucks entladen werden sorgte ein heftiger Regenschauer für  überflutete Tunnel und Wiesen.

Auf der nassen - aber abtrocknenden - Strecke schlug in den finalen Minuten der 1-stündigen Sitzung Marc Goossens (#90 VisitFlorida Ligier) mit einer Zeit von 1:59.977 zu und blieb als einziger bei dem Debüt des neuen Team-Fahrzeuges unter der 2-Minuten-Marke. Hinter ihm landete Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling Cadillac) die zweitbeste Zeit vor Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen Ligier) und Pipo Derani (#22 Tequila Patron ESM Nissan).

Sowohl in der GTLM mit Patrick Pilet (#911) und in der GTD mit Patrick Lindsey (#73 Park Place) landete Porsche die ersten Bestzeiten des Wochenendes.


Bei deutlich besseren Bedingungen am Nachmittag holte sich dann Stephen Simpson (#85 JDC-Miller Oreca) die Bestmarke des Tages und lies dabei die beiden Action Express-Piloten Joao Barbosa (#5) und Dane Cameron (#31 Whelen Engineering) mit ihren Cadillac's nur knapp hinter sich.

Im ersten Training noch ganz vorne langte es für Goossens / van der Zande (#90) mit einem Rückstand von über einer Sekunde nur für Platz 8 während sein Markenkollege Olivier Pla (#52) sich den vierten Platz sichern konnte.

In der GTLM ging es diesmal sehr eng zu und die Top-5 trennen gerade einmal 2-Zehntel. Schnellster hier war zum Schluss Dirk Müller (#66 Ganassi Ford) vor Antonio Garcia (#3 Corvette). Colin Braun (#54 CORE autosports) sorgte für eine weitere Porsche-Bestmarke vor Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini).

Für mächtig viel Arbeit sorgt in den finalen Minuten des dritten Trainings am Samstag vor dem Qualifying Katherine Legge, als sie in der Canada Corner (Turn 12) die Kontrolle über ihren #93 Michael Shank Acura NSX GT3 verliert und heftig in der Reifenbarriere einschlägt. Ins besondere die Frontpartie zog dabei schwere Schäden zu - jedoch verhinderte die Crash-Struktur schlimmeres, sodass der Wagen über Nacht mit den vorhandenen Mitteln neu aufgebaut wird.

Unterstützung bekommt Michael Shank Racing durch Brian Cunningham's RealTime Racing, die nur knapp eine halbe Stunde entfernt ihren Firmensitz haben, von wo das Acura-Programm in der Pirelli World Challenge läuft. Mit Ausnahme eines riesigen Schrecks und vielleicht ein paar kleineren Prellungen kann Pilotin Katherine Legge am morgigen Rennen wieder teilnehmen.


Die Bestmarke im dritten Training holte sich am Ende Ryan Dalziel (#2 Tequila Patron ESM Nissan) vor Jordan Taylor (#10 Wayne Taylor Cadillac) und Stephen Simpson (#85 JDC-Miller Oreca).

Bester in der GTLM wurde Martin Tomczyk (#24 BMW) während sich Lawson Aschenbach (#57 Stevenson Audi) sich die Bestzeit in der GTD sicherte.

Mit Kühlungsproblem hatte hingegen das Team von Lone Star Racing an ihrem #80 Mercedes-AMG GT3 zu kämpfen. Da man den Fehler nicht auf Anhieb finden kann ersetzt man das komplette Kühlungssystem.

 
 

* QUALIFYING *

Wie immer legen die GT-Daytona im Qualifying vor. Der Start verschiebt sich allerdings um wenige Minuten aufgrund von Aufräumarbeiten nach einem Unfall im Porsche Cup.

Als es dann endlich losgeht geht die in der Meisterschaft führende Christina Nielsen (#63 Scuderia Corsa Ferrari) als erstes auf die Strecke. Eine erste Bestmarke setzt dann Andrew Davis (#57 Stevenson Audi) vor Madison Snow (#48 Paul Miller Lamborghini) auf den Asphalt. In den letzten fünf Minuten geht es dann Schlag-auf-Schlag. Zuerst holt sich Jesse Krohn (#96 Turner BMW) die Bestmarke - wird dann aber noch einmal von Jeroen Mul (#16 Change Lamborghini) unterboten.

Bis zum fallen der Flagge schafft es weder Krohn noch der Rest des Feldes eine schnellere Zeit zu drehen, sodass sich Mul seine erste Pole sichert.

Riesiges Pech hatte die Crew von Lone Star Racing, die nach einem Kühlungsproblem im letzten Training ihren #80 Mercedes-AMG GT3 wieder soweit fitt bekamen. Doch es blieb nur bei einem Roll-Out. Erneute Kühlungsprobleme sorgen dafür, dass man im Qualifying keine schnelle Runde drehen konnte.

Im Anschluss an die GTD folgen nun die GTLM's. Die frühe Ausfahrt der beiden Corvette's hat dem Team nicht wirklich viel gebracht. Am Ende liegen sie mit gut 2 Sekunden Rückstand auf den letzten beiden Positionen.

Dafür duellieren sich die anderen und wechseln sich Runde um Runde an der Spitze ab. Eine ganze Weile lang sah es nach einer BMW-Doppel-Pole aus, doch dann zieht zunächst Dirk Müller (#66) und später Ryan Briscoe (#67) und beschert ihrerseits für eine Doppel-Pole am Ende.


Bevor es am Ende um die Gesamt-Pole geht, gingen zunächst noch die drei in der Serie verbliebenen Prototype Challenge Fahrzeuge an den Start.

Wie nicht anders zu erwarten verpasst James French (#38 Performance Tech) seinen beiden Kontrahenten Don Yount (#20 BAR1) und Mark Kvamme (#26 BAR1) einen riesigen Rückstand. French und sein Teamkollege Patricio O'Ward können bereits im morgigen Rennen sich die Meisterschaft sichern.

Bei den Prototypen gehen die Cadillac's als erstes auf die Strecke. Ricky Taylor (#10 W. Taylor) legt auch sofort eine richtig schnelle Runde hin. In seiner dritten Runde legt Taylor dann eine Top-Marke von 1:53.058 auf die Strecke, die in Folge niemand mehr unterbieten kann.



Für die beiden Markenkollegen Eric Curran (#31 Whelen Engineering) und Christian Fittipaldi (#5 Mustang Sampling) langt es am Ende nur für die Plätze sechs uns sieben vor den #85 JDC-Miller Oreca.


Besser läuft es hingegen für die vier Onroak Fahrzeuge. Der Mexikaner Jose Gutierrez (#52 PR1/Mathiasen Ligier) sichert sich den zweiten Startplatz vor Scott Sharp (#2 Tequila Patron ESM Nissan), Marc Goossens (#90 VisitFlorida Ligier) und Johannes van Overbeek (#22 Tequila Patron ESM Nissan).

Bei der technischen Abnahme nach dem Qualifying fällt dann der #48 Paul Miller Racing Lamborghini Huracan GT3 durch. Die IMSA hat scheinbar ein nicht homologiertes Teil entdeckt und verhängt dem Team neben der Strafversetzung ans Ende des Feldes eine Geldstrafe von 7.500 Dollar sowie einem 15-Punkte Abzug.

 
 
* RENNEN *

Beim Start des neunten Saisonlaufes kann Polesitter Ricky Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) sich vorerst einmal 2-3 Wagenlängen Vorsprung herausfahren, da hinter ihm sich Jose Gutierrez (#52 PR1/Mathiasen Ligier) und Scott Sharp (#2 Tequila Patron ESM Nissan) duellieren. Etwas dahinter gerät Marc Goossens (#90 VisitFlorida Ligier) ins Sandwich von Eric Curran (#31 Whelen Engineering Cadillac) und Michail Goikhberg (#85 JDC-Miller Oreca) und liegt nur noch auf dem sechsten Platz.

Bei den GT's können sich Alexander Sims (#25 BMW) als auch die beiden Porsche von Gianmaria Bruni (#912) und Patrick Pilet (#911) zwischen die beiden Ford's mogeln und setzen Polesitter Dirk Müller (#66) mächtig unter Druck. Ans Ende des Feldes strafversetzt pflügt sich unterdessen Martin Tomczyk (#24 BMW) durch das riesige Feld der GTD's, dass aktuell Jesse Krohn (#96 Turner BMW) anführt.


Nach gerade einmal 15 Minuten kommt es zur ersten Gelbphase als Don Yount (#20 BAR1) in der letzten Kurve vor Start/Ziel die Kontrolle über sein PC Oreca verliert und über das Kiesbett in die Reifenstapel rodelt. Die Streckensicherung zieht in dann mit dem Seil wieder aus dem Kiesbett heraus und Yount steuert danach die Box für einen kurzen Check und Reparatur an.

Beim Restart liegt das Feld wieder dicht beisammen. Während sich vorne wenig tut gibt es vor allem in der GTD tolle Zweikämpfe mit einigem Lackaustausch.

Vermutlich durch nachlassende Reifen verliert Jose Gutierrez (#52) seinen zweiten Platz und wird immer weiter nach hinten durchgereicht. Nach 40 Minuten kommen die beiden Nissan DPi gemeinsam mit dem #52 PR1/Mathiasen Ligier als erstes aus dem Spitzenpulk an die Box.


Während die anderen Prototypen eine Runde später die Box ansteuern bleibt Polesitter und Spitzenreiter Ricky Taylor (#10 Wayne Taylor Cadillac) noch auf der Strecke. Gerade aus der Box heraus löst sich beim #5 Mustang Sampling Cadillac in Höhe des linken Hinterrades die Motorabdeckung und schleift am Gummi. Unterdessen geht Ricky Taylor (#10) zu seinem Stopp an die Box und führt danach das Rennen vor Eric Curran (#31 Whelen Engineering Cadillac) an.

Mit einem Aufhängungsschaden hinten rechts schleppt sich Tristan Vautier (#75 SunEnergy1 Mercedes) um die Strecke und sorgt einige turbulente Situationen und einem wilden Ritt des #50 Riley/WeatherTech Porsche durch die Wiese.

Kurz vor Rennhalbzeit gerät Eric Curran (#31) heftig unter Druck der beiden Nissan DPi. Doch stellenweise stehen sich die Nissan-Piloten selbst im Weg.

Dadurch kann Stephen Simpson (#85 JDC-Miller Oreca) an die drei Kontrahenten aufschließen. Im Duell mit Johannes van Overbeek (#22) muss Simpson Ausgangs vom "Caroussel" (Turn 9/10) in der Auslaufzone durch die Wiese - behält dabei aber die Kontrolle über den  Wagen und kommt danach wieder auf die Strecke zurück.

Mit Problemen an der rechten Vorderrad-Aufhängung steht der #25 BMW von Bill Auberlen an der Box. Kurz darauf erleidet Jeff Segal (#86 M. Shank Acura) auf der Start/Ziel-Geraden einen Plattfuss hinten links und muss sich nun über die 4-Meilen langen Strecke an die Box schleppen. Für das Team läuft es am Wochenende überhaupt nicht. Nur die Lone Star Racing Mannschaft hat es an diesem Wochenende noch schlimmer erwischt, die nach erneuten Kühlungsproblemen im Warm-Up mit ihrem #80 Mercedes-AMG GT3 erst gar nicht ins Rennen gegangen sind.


Während die Top-Teams zu ihrem nächsten Stopp an die Box kommen trifft es mit Daniel Morad (#28 Alegra Porsche) einen weiteren Piloten der mit einem Plattfuss um die Strecke humpelt.

Mit etwas mehr als einer Stunde noch auf der Uhr kommt es zu einem rundenlangen Duell zwischen Dane Cameron (#31 Whelen Engineering Cadillac) und Stephen Simpson (#85 JDC-Miller Oreca) um Platz drei. Einen weiteren packenden Zweikampf gibt es in der GT-Daytona wo sich der auf Platz zwei liegende Jack Hawksworth (#15 3GT Lexus) den Angriffen von Lawson Aschenbach (#57 Stevenson Audi) erwehren muss.

Kurz darauf gibt es auch bei Andy Lally (#93 M. Shank Acura) Reifenprobleme und schleppt sich an die Box.



Zur nächsten Gelbphase kommt es in Runde 51 als John Edwards (#24 BMW) in der Boxenanfahrt am Streckenrand liegen bliebt. Der Wagen wird an den Haken genommen un an die Box geschleppt.

Mit Ausnahme von Stephen Simpson (#85) und Joao Barbosa (#5) kommt das gesamte Prototypen-Feld zu ihrem wohl letzten Stopp an die Box. Durch den Rundenrückstand von Barbosa führt nun Simpson das Feld vor Jordan Taylor (#10) und Pipo Derani (#22) an.

Mit verbleibenden 38 Minuten auf der Uhr geht es dann in Runde 55 weiter. Stephen Simpson enteilt gleich einmal mehrere Autolängen dem Rest des Feldes. Pipo Derani zieht wenige Meter dahinter auf Start/Ziel an Jordan Taylor vorbei und holt sich den zweiten Platz.



Doch kurz danach geht die gelbe Flagge schon wieder hinaus, als beim Restart es zu einem Kontakt zwischen Dirk Werner (#911 Porsche) und Antonio Garcia (#3 Corvette) in Turn 1 kommt. Werner kreiselt dabei durchs Kiesbett und bleibt Heck voran im Reifenstapel liegen. Ohne fremde Hilfe kommt Werner nicht mehr aus dem Kies heraus, sodass der Rennleitung keine andere Chance bleibt erneut das Feld einzubremsen.

Aus dem Kies geschleppt versucht Werner mit kräftigen Brems/Anfahr-Versuchen den aufgesammelten Kies los zu werden. Da die Strecke nun wieder frei ist handelt die IMSA nicht lange und gibt das Rennen in Runde 58 wieder frei.

Beim Restart kann Simpson diesmal dem Feld nicht mehr davon eilen und muss sich sogar den Attacken von Derani erwehren. Tür-an-Tür geht es über Start/Ziel, doch Turn 1 gehört dann wieder Simpson.

Auch Jordan Taylor wird auf Platz drei liegenden vom zweiten Nissan DPi von Ryan Dalziel (#2) angegriffen. Könnte es den ersten Nissan-Erfolg geben?

Während der #911 Porsche ins Paddock rollt und dort abgestellt wird kommt es auf der Strecke schon wieder zu einer Gelbphase als Andy Lally (#93 M. Shank Acura) Ausgangs von Turn 1 in die Betonmauer auf der Innenseite einschlägt. Vermutlich ist bei dem Ritt über den Curb die Aufhängung kollabiert.

Zu einem Notstopp kommt dann der Gesamtführende Stephen Simpson (#85) an die Box und fasst noch einmal Sprit auf.

Mit verbleibenden 17 Minuten geht es dann auf der Strecke weiter. Derani (#22) führt das Feld in dem finalen Sprint an.


Ryan Dalziel (#2) würde das Ergebnis gerne perfekt machen und setzt Jordan Taylor (#10) wieder kräftig unter Druck. Auch die beiden anderen Onroak's von Renger van der Zande (#90 VisitFlorida) und Olivier Pla (#52 PR1/Mathiasen) liegen mit einem Rückstand von etwas mehr als 4 Sekunden auf Platz fünf und sechs liegend noch in Schlagdistanz auf den Führenden.

Doch wenige Minuten danach hat sich das Feld wieder beruhigt und die Piloten haben ihre Positionen ohne jeglichen Platzwechsel eingenommen. Einzig Joao Barbosa (#5) kann sich am Ende noch um einen Platz verbessern und verdrängt Olivier Pla auf den siebten Platz.

Während James French und Patricio O'Ward durch ihren Sieg in der Prototype Challenge den Meisterschaftssieg in der Tasche haben ist in den anderen Klassen noch alles möglich.

In der GTLM holt sich am Schluss Polesitter Dirk Müller mit seinem Co-Piloten Joey Hand (#66 Ford) den dritten Saisonsieg. Durch einen Kontakt zwischen Alexander Sims (#25 BMW) und Tommy Milner (#4 Corvette) sichern sich Antonio Garcia und Jan Magnussen (#3 Corvette) den vierten Platz hinter Gianmaria Bruni / Laurens Vanthoor (#912 Porsche) und Ryan Briscoe / Richard Westbrook (#67 Ford).

Bei den GTD's geht der Sieg an Jens Klinsmann / Jesse Krohn (#96 Turner BMW) vor Jörg Bergmeister / Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) und Lawson Aschenbach und Andrew Davis (#57 Stevenson Audi).

Nach dem BoP-bedingten Umstieg von WeatherTech Racing auf den Porsche landet man am Ende auf Platz neun - hinter dem #33 Mercedes, die das Rennen auf Platz vier beenden.


Die Überraschung des Tages ist aber der erste Sieg des Nissan DPi, die damit auch die Cadillac-Übermacht endlich stoppen können. Auch der dritte Platz von Ryan Dalziel und Scott Sharp im Schwesterauto ist ein riesiger Erfolg für das Team.

Auch für VisitFlorida Racing endet das Rennen mit einem fantastischen fünften Gesamtranges und verhofft auf ebenso gute Ergebnisse in den verbleibenden Rennen.

Durch den zweiten Platz im Rennen können die Taylor-Brüder ihrem Vorsprung in der Meisterschaft wieder auf 26 Punkte auf die Action Express-Piloten Christian Fittipaldi und Joao Barbosa erhöhen.


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