Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von Continental Tire, Michelin Alley, Lexus Racing USA, Porsche
Motorsport,
Jota Sport, Team Penske und Rolex 24 Hours
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* News * |
2018
- ein Jahr mit hunderten von Neuerungen. Einige Teams zieht es in die
Pirelli World Challenge, fahren ihr Programm (nur aus NAEC-Events)
zurück oder stellen gänzlich den Rennbetrieb ein. Andere Teams wechseln
zu einem Zwei-Wagen-Team, steigen auf, kommen aus anderen Serien oder
fusionieren mit vorhandenen Teams.
Dazu gesellen sich etliche Teams aus Europa und Übersee wie United
Autosport, Jackie Chan DCR Jota Sport, Grasser Racing, Spirit of Race,
Land Motorsport oder Manthey Racing.
Nach dem Weggang des Hauptsponsor kehrt Spirit of Daytona Racing mit
einem Cadillac DPi-V.R und einer komplett neuen Fahrerpaarung mit
Tristan Vautier und Matthew McMurry zurück.
Für
das lange angekündigte Team D3+ Transformers wird hingegen nicht an dem
Langstrecken-Marathon teilnehmen können. Bei dem neu aus dem Boden
gestampfte Team von Ian Dawson kommt es zu etlichen Verzögerungen. Auch
der bestellte Ligier JS P217 lässt noch auf sich warten. Man hofft aber
dann spätestens beim 12-Stunden-Rennen von Sebring dabei sein zu können.
Für das jungfräuliche Mazda-Werksteam von Joest Racing gab es zwischen
den Jahren keine ruhige Minute. Nach einem heftigen Unfall bei einem
privaten Test Mitte Dezember, bei dem Tristan Nunez bei Highspeed die
Kontrolle über den Wagen verlor und hart in der Begrenzung der zweiten
Horseshoe landete, musste der Wagen aufgrund eines Schaden am Rahmen
komplett neu aufgebaut werden.
Gab
Bob Stallings erst kürzlich bekannt sein Team, was zuletzt in der
Pirelli World Challenge mit einem Porsche GT3 unterwegs war, zu
schließen wird GAINSCO nun als neuer Sponsor des zweiten JDC-Miller
Oreca bekannt gegeben.
Der "Red Dragon" kehrt somit nach dem schweren Unfall von Memo Gidley im
Jahre 2014 nach Daytona zurück. Gidley, der im vergangenen Jahr nach
schweren Wirbelbrüchen und einer sehr langen Reha-Phase wieder erste
Rennen bestritt, gehört allerdings nicht zum Fahrerkarder. Dafür greifen
mit Stephen Simpson, Misha Goikhberg und Chris Miller die Top-Piloten
des Teams ins Lenkrad des roten Renners.
Für
Scott Pruett wird das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Daytona das Ende
seiner 50-jährigen Profi-Rennfahrer-Karriere sein.
Vom Single-Seater über Stockcars, bis hin zum Sportwagen und GT-Renner
bewegte Pruett nahezu alles und holte sich insgesamt 88 Siege - 60 davon
allein in der Grand-Am und IMSA. Dutzende Poles und Meistertitel kann er
sein eigen nennen - wie z.B. fünf Gesamtsiege bei dem großen
Langstrecken-Klassiker in der USA.
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* Tag 1 * |
Gleich
bei der ersten Test-Sitzung packen die vier Cadillac von Action Express,
Wayne Taylor und Spirit of Daytona die Katze aus dem Sack und schaffen
es mit einer 3/4 Sekunde die Konkurrenz hinter sich zu halten.
Der #5 Mustang Sampling Wagen von Felipe Albuquerque, Joao Barbosa und
Christian Fittipaldi holten sich dabei mit einer 1:37.266 die Bestzeit.
CORE autsport schaffte es als bester Nicht-Cadillac mit ihrem #54 Oreca
auf Platz fünf.
Richard Westbrook (#67 Ford) und Rolf Ineichen (#11 Grasser Lamborghini)
holten sich indes die Bestzeiten in den beiden GT-Klassen.
Wie schon am Vormittag holte sich mit Felipe Albuquerque (#5) erneut ein
Cadillac die Bestzeit. Auf Platz zwei landet mit Colin Braun (#54 CORE)
ein Oreca vor den beiden Cadillac von Wayne Taylor und Spirit of
Daytona. |
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* Tag 2 * |
In
der ersten Sitzung am zweiten Renntag holt sich der Vorjahressieger und
amtierende Meister Jordan Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) die Bestmarke
mit einem Vorsprung von 0,196 Sekunden auf Tristan Vautier (#90 SDR
Cadillac). Diesmal war es Romain Dumas der den #54 CORE Oreca auf Platz
drei hinter den beiden Cadillac platzieren konnte.
In den GT-Klassen zeigten sich erneut Ganassi und Grasser als Dominant.
Lediglich Mateo Cairoli (#59 Manthey Porsche) konnte mit dem Lamborghini
mithalten und holt sich die Bestzeit in der GTD.
Die Cadillac scheinen an diesem Wochenende unschlagbar zu sein.
IMSA-Neuling und Ex-Formel 1-Pilot Felipe Nasr holte sich am Nachmittag
die Bestzeit für den #31 Whelen Engineering Cadillac. Seine
Markenkollegen Ryan Hunter-Reay (#10 W. Taylor), Eddie Cheever III (#90
SDC) und Christian Fittipaldi (#5) folgten nur knapp dahinter.
Bereits
mit einem Rückstand von einer halben Sekunde und mehr folgen dann sechs
Oreca Chassis, angeführt von Alex Brundle (#78 Jackie Chan DCR Jota) vor
Romain Dumas (#54 CORE) und Juan Pablo Montoya (#6 Penske Acura). Wie
Cadillac bei den Prototypen dominiert Ford die GTLM. Dieses mal ist es
Ryan Briscoe (#67) der sich in der Klasse auf der Bestenliste ganz oben
platzieren kann.
In der GT-Daytona war diesmal Mario Farnbacher der den #93 Michael Shank
Acura vor seinem Landsmann Sven Müller (#59 Manthey Porsche)
schnellster.
Spannungsvoll ging es dann am Samstag Abend ins Nachttraining. Auch
dieses mal führt Cadillac das Ranking an. Felipe Nasr (#31) hat erneut
die Nase vorne. Und auch in der GTLM liegt Ford mit Sebastien Bourdais
(#66) wieder an der Spitze.
Da
die IMSA nach dem ROAR die Balance-of-Performance anpassen will geht das
ständige "Sandbagging" einiger Teams zu weit und zieht im nächtlichen
Test mit dem #71 "Chupacabra" P1 Mercedes und dem #93 Michael Shank Acura die ersten
beiden Fahrzeuge heraus. Nach 5 bzw. 9 Runden müssen beide Wagen zur
Fahrzeugkontrolle und dürfen daraufhin nicht mehr an der 90-minütigen
Sitzung teilnehmen.
Auch die Teamchefs und Marken-Repräsentanten müssen bei der IMSA
vorsprechen. Schon im Fahrer-Briefing teilte der Serienbetreiber mit
rigoros Strafen zu verteilen. Für die anderen Teams sollte dies ein
Warnschuss sein. |
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* Tag 3 * |
Während
die beiden disqualifizierten Teams vom Nacht-Test am dritten und letzten
Testtag teilnehmen durften, muss CORE autosports ihren #54 Oreca am
morgen an der Box stehen lassen. Trotz eines hervorragenden sechsten
Gesamtplatzes in der Nacht wurde auch hier ein verbotenes 'performance
management' festgestellt.
Wie zu erwarten holte sich vor dem Qualifying erneut mit Tristan Vautier
(#90 SDR) ein Cadillac die Bestzeit. Auch in der letzten Testsitzung
nach dem Qualifying war Cadillac wieder ganz vorne zu finden.
Die Gesamtbestzeit an diesem Wochenende geht mit einer Zeit von 1:36,757
an Jordan Taylor (#10 W. Taylor) vor Tristan Vautier (#90 Spirit of
Daytona), Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering) und Felipe Albuquerque
(#5 Mustang Sampling) - allesamt auf dem Cadillac DPi-V.R. |
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* Qualifying * |
Die
schnellste Zeit am Wochenende war dann allerdings eine 1:35.806 und
gleichzeitig ein neuer inoffizieller Qualifying-Streckenrekord, der im "Pitlane
& Garage Location" Qualifying von Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) auf
den Asphalt gebrannt wurde. Nasr hielt dabei Markenkollege Tristan
Vautier (#90) nur knappe 0,231 Sekunden hinter sich.
Hinter Nasr und Vautier folgen mit Felipe Albuquerque (# Mustang
Sampling) und Renger van der Zande (#10 W. Taylor) die beiden anderen
Cadillac vor den beiden Acura ARX-05 DPi's von Dane Cameron (#6) und
Ricky Taylor (#7), dem besten Nissan von Pipo Derani (#22) und Harry
Tincknell (#55) im besten Mazda.
Joey Hand (#66 Ford) und Mirko Bortolotti (#11 Grasser Lamborghini)
sicherten sich die Quali-Bestzeiten in ihren Klassen. |
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