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Chevrolet Detroit Grand Prix presented by Lear

2019
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Belle Isle Park / Detroit / Michigan / USA
31.05. - 01.06.2019
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 


Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA,
Acura, AIM Vasser Sulivan, CORE Autosport, Meyer-Shank Racing,
Park Place Motorsports, Paul Miller Racing, Team Penske, Wayne Taylor Racing
und Mark Windecker @ SCU  
 

* VORWORT *

Zum Chevrolet Detroit Grand Prix haben sich lediglich 23 Teams, darunter die 11 Stammteams aus der DPi gemeldet. Da in der GT-Daytona an dem Wochenende nur Punkte im SprintCup vergeben werden sind einige Teams nicht dabei.

Für einige Fahrer geht es wenige Stunden nach dem Rennen direkt weiter nach Le Mans um dort bei den Tests antreten zu können.

Bereits in der Woche des Watkins Glen-Rennens sollen in Headquarter in Daytona die Gespräche bezüglich der zukünftigen Regeln der DPi 2.0 weiter gehen. Parallel zu der neun DPi-Formel und der Einführung einer Tourenwagen-Klasse mit Elektro-Antrieb (ähnlich der ETCR) in 2022, liebäugelt man nun auch mit vollelektrischen Prototypen. Diese beiden Klassen könnten dann eine eigene Serie bilden - neben der IWSC, der Michelin Pilot Challenge und der Prototype Challenge. 


 

* TRAINING *

Im ersten Training dominieren die beiden Action Express Cadillac und die beiden Penske Acura. Pipo Derani (#31 Whelen Engineering) war von den Vieren der Schnellste auf der Strecke.

Mit technischen Problemen hat Mazda an beiden Fahrzeugen zu kämpfen. Während Harry Tincknell (#55) wenigsten ein paar In-and-Out Runden drehen konnte blieb das Schwesterauto (#77) im Paddock.

Bei den GT's ist der "Lady's-Acura" mit Katherine Legge (#57 Heinricher/Meyer-Shank) am Klassenbeste. Dahinter folgen Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) und Zacharie Robichon, der an diesem Wochenende auf dem #73 Park Place Porsche unterwegs ist.

Die Session musste allerdings gleich zweimal abgebrochen werden.

Auslöser waren in diesem Fall die beiden JDC-Miller Cadillac. Bereits in der Anfangsphase blieb Simon Trummer (#84) auf der Strecke liegen. Etwas später krachte dann Mikhail Goikhberg (#85) in Turn 2 in die Mauer und riss Matt Plumb (#76 Compass McLaren) mit. Letzter konnte ohne fremde Hilfe die Box ansteuern, während die Cadillac's jeweils abgeschleppt werden mussten.

Wie schon in Training 1 ist auch dieses Mal Pipo Derani schnellster auf der 2,3 Meilen langen Strecke. Jordan Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) konnte mit vier Besten aus der ersten Session mithalten und sicherte sich die zweitschnellste Zeit vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura).

Der #76 Compass McLaren war der einzige Wagen, der in der Box blieb. Der Crash in der ersten Sitzung beschädigte die Aufhängung, den Unterboden und den Auspuff.

Zacharie Robichon (#73 Park Place Porsche) sicherte sich mit einem Vorsprung von 0,013 Sekunden die Bestzeit vor Christina Nielsen (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura), gefolgt von Bill Auberlen (#96 Turner BMW), Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura) und Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus).

Mit Kupplungs-Problemen hatte Cooper MacNeil (#63 Scuderia Corsa Ferrari) zu kämpfen und landete auf dem letzten Platz.


 

* QUALIFYING *

Zacharie Robichon (#73 Park Place Porsche) eröffnet das 15-minütige Qualifying der GTD mit einer tiefen 1:31er Zeit. Doch die Zeiten purzeln danach immer weiter.

Sowohl die beiden AVS Lexus #12 und #14, als auch der #96 Turner BMW und die beiden Meyer-Shank Acura wechseln sich auf den Top-Plätzen immer wieder ab. Nach der Hälfte der Session sind alle bereits mit 1:30er Zeiten unterwegs.

Mit nur noch fünf Minuten auf der Uhr setzt sich Robert Foley (#96 Turner BMW) mit einer 1:29.898 an die Spitze. Auch Robichon schafft mit etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr bleibt aber mit einer 1:29.917 nur knapp dahinter. Doch auch Foley lässt es fliegen und verbessert seine Zeit noch einmal und holt sich mit einer 1:29.704 die Pole.



Robichon schafft es danach zwar seine eigene Zeit noch einmal zu verbessern, bleibt aber 0,031 Sekunden hinter dem BMW.

Platz drei und vier gehen an die beiden Meyer-Shank Acura von Christina Nielsen (#57) und Trent Hindman (#86) vor den beiden AVS Lexus von Richard Heistand (#14) und Frank Montecalvo (12). Mit einer Sekunde Rückstand folgen dann die beiden Lamborghini von Ryan Hardwick (#48 Paul Miller) und John Potter (#44 Magnus).

Der #76 Compass McLaren wäre eigentlich zwischen den beiden Huracans gewesen, doch bei der Kontrolle der Fahrzeugdaten stellte die Rennleitung fest, dass die Boost-Control-Grenzen nicht eingehalten wurden und strich die zwei besten Zeiten. Auch der #8 Starworks Audi wurde bestraft, da man während des Qualifying unter Parc-férme Bedingungen am Fahrzeug arbeitete.

Bei der technischen Abnahme traf es dann auch noch den Polesitter, bei dem man einen nicht zugelassen Sturzbereich feststellte und ans Ende des Feldes verbannt wird.

Das finale Qualifying der DPi eröffnet Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) mit einer 1:22.167. Die Konkurrenz lässt es hingegen etwas ruhiger angehen. doch schon in Runde zwei beginnt der Kampf zwischen Cadillac, Mazda und Acura.

Schon kurz vor Halbzeit liegt Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) mit einer 1:20.275 knapp vor seinem Teamkollegen Helio Castroneves (#7) mit einer 1:20.325. Schon jetzt liegt die Pole gut zwei Sekunden unter dem Quali-Rundenrekord aus dem Vorjahr. Doch die Zeiten fallen noch weiter.


Mit weniger als vier Minuten noch auf der Uhr legt Pipo Derani als erster eine 1:19.9 aus den Asphalt. Doch Castroneves antwortet sofort mit einer 1:19.8. 

Derani versucht noch einmal alles, muss sich dann aber noch Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und Juan-Pablo Montoya (#6) geschlagen geben, der sich mit einer 1:19.373 die Pole sichert. Auch Castroneves legt noch einmal zu und beschert Acura mit einer 1:19.580 den Start aus Startreihe eins.

Hinter Bomarito (#55) und Derani (#31) in Startreihe zwei folgen Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac) in Reihe drei vor Tristan Nunez (#77 Joest Mazda) und Simon Trummer (#85 JDC-Miller Cadillac).


 

* WARM-UP *

Im Warm-Up ist dieses mal Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) am schnellsten unterwegs und holt sich mit einer 1:20.957 die Bestzeit vor den beiden Penske Acura von Helio Castroneves (#7) und Dane Cameron (#6), die fast identische Zeiten fuhren.

Die Top-5 komplettieren Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering) als bester Cadillac.

Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura) holt sich die letzte Trainingsbestzeit in der GT-Daytona vor Bryan Sellers (#48 Paul Miller Lamborghini) und Toni Vilander (#63 Scuderia Corsa Ferrari).


 

* RENNEN *

Während vorne Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) einen perfekten Start hinlegt und sowohl Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda), als auch Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) an Helio Castroneves (#6 Penske Acura) vorbei ziehen, kommt es im hinteren Feld der GTD zu einer Kollision und sorgt gleich für die erste Gelbphase.

Cooper MacNeil (#63 Scuderia Corsa Ferrari) ging es beim Start etwas zu wild an und kracht mit zu viel Speed Ryan Hardwick (#48 Paul Miller Lamborghini) rechts in die Seite. Beide landen im Reifenstapel von Turn 1. Während Hardwick mit starker Rauchentwicklung an die Box kommt ist für MacNeil das Rennen bereits beendet.

Die Bergung und Reparatur des Reifenstapels dauert insgesamt vier Runden. Zwölf Minuten nach dem Start geht es dann weiter.


Bereits am Ausgang von Kurve 13 gibt Montoya wieder Gas und überrascht die Konkurrenz. Einzig Jonathan Bomarito und Pipo Derani können mit dem Acura-Piloten mithalten. Montoya kann aber die Speed nicht halten, sodass die beiden schnell wieder aufschließen können. Kurz vor Ende der Runde übernimmt dann Derani Platz zwei.

Mit sieben Runden Rückstand kommt dann der #48 Paul Miller Lamborghini nach einer längeren Reparatur wieder ins Rennen zurück. In der GTD-Klasse führt aktuell Zacharie Robichon (#73 Park Place Porsche) vor den beiden Meyer-Shank Acura's von Christina Nielsen (#57) und Trent Hindman (#86).

Das Wetter rund um die Belle Isle zieht sich immer weiter zu. Regenschauer und Gewitter sind eigentlich erst nach Rennende gemeldet. Der Wind nimmt immer mehr zu und es wird deutlich frischer.

Derani klebte eigentlich Montoya schon dicht am Heck, doch ein kleiner Fahrfehler kostet ihn gleich zwei bis drei Fahrzeuglängen. Als die ersten Überrundungen anstehen staut sich die Top-3 aber dicht zusammen.

Als Derani dann auf den #14 AVS Lexus von Richard Heistand im Geschlängel von Turn 7-10 aufläuft zieht Bomarito mit ihm gleich auf und hat Ausgangs Turn 11 die bessere Linie und holt sich Platz zwei zurück.

Zur nächsten Gelbphase kommt es bei verbleibenden 69 Minuten als Victor Franzoni (#50 Juncos Cadillac) bei der Anfahrt zu Turn 7 quer driftend in den Reifenstapel knallt und die linke Aufhängung des Heckflügels beschädigt.

Mit Ausnahme des #77 Joest Mazda kommen die Prototypen geschlossen zu ihrem Boxenstopp hinein.


Tristan Nunez (#77) ist somit aktuell der Führende im Rennen. Dahinter folgen die beiden Acura's, die den schnellsten Boxenstopp hinlegten.

in der GTD übernimmt nach dem Stopp eine Runde später Patrick Long das Steuer des #73 Park Place Porsche und behält geht als Erster wieder auf die Strecke.

Beim Restart in Runde 22, ein knappe Stunde vor Rennende, kommt es dann zum Crash des #86 Meyer-Shank Acura in Turn 13, der sich dabei die hintere linke Aufhängung zerstört und am Boxeneingang zu stehen kommt. Durch dutzender Trümmerteile am Kurvenausgang kommt es direkt nach dem Restart zur nächsten Gelbphase. Mario Farnbacher, der gerade erst das Steuer übernommen hatte, kommt hinter dem #76 Compass McLaren im wilden Drift aus der Kurve und kann den Einschlag nicht mehr verhindern.

In Runde 25 geht es dann auf der Strecke weiter. Wie schon beim vorherigen Restart kann sich der führende Tristan Nunez (#77) nur schwer von der Konkurrenz lösen. Schon am Ende der Runde muss der den deutlich schnelleren Dane Cameron (#6 Penske Acura) ziehen lassen.

In der GTD liegt der einzige Porsche im Feld (#73 Park Place) noch immer vorne. In Runde 27 wird er dann aber von Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus) in Turn 7 überrumpelt und muss dann auch noch den Angriff von Katherine Legge (#57 Heinricher/ Meyer-Shank Acura) erwehren.

Townsend Bell (#12 AVS Lexus) nutzt den Moment und zieht an Legge vorbei und übernimmt Platz drei. Auch der vom Ende des Feldes gestartete Bill Auberlen (#96 Turner BMW) nutzt die Chance und schließt auf den Führungszug auf.


In Runde 33 kommen bei verbleibenden 42 Minuten dann die drei führenden DPi's zu ihrem wohl letzten Stopp hinein. Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) übernimmt dadurch die Führung.

Eine Runde später folgen dann die anderen DPi's hinein. Glück für all die, die jetzt erst an die Box kommen, denn durch einen wilden Drift von Jordan Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) in Turn 13 und einem Kontakt mit dem Reifen-stapel kommt es durch einige Trümmerteile auf der Strecke zur vierten Gelbphase.

Als der Restart in Runde 38 mit nur noch 31 Minuten auf der Uhr erfolgt, kracht es schon wieder im Feld und löst die nächste Gelbphase aus. Kurz nachdem Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) sich auf der Central Avenue vor Turn 3 an Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering) vorbei presst, zieht auch Stephen Simpson (#84 JDC-Miller Cadillac) nach.

In der Anfahrt zu Turn 4 sind dann Tincknell und Simpson fast gleich auf. Der Mazda-Pilot versucht einzulenken wird dann aber von Simpson in den Reifenstapel geschickt. Tincknell wird mit fremder Hilfe aus dem Reifenstapel befreit und steuert mit hängenden und schleichenden Bodywork die Box an wo er den Wagen 25 Minuten vor Ende abstellt.

Nachdem der Reifenstapel wieder gerichtet ist geht es in Runde 42 - 21  Minuten vor Rennende - weiter.

Beim Restart verliert Ricky Taylor (#7 Penske Acura) den Anschluss an seinen in Führung liegenden Teamkollegen Dane Cameron (#6) und wird sogleich von Stephen Simpson (#84) attackiert. Einen guten Start erwischt Colin Braun (#54 CORE Nissan) und setzt sich neben den viertplazierten Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac).


Doch dieser macht sich breit und drückt ihn von der Ideallinie. Dadurch verliert Braun an Speed und muss sowohl Jordan Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) als auch Tristan Vautier (#85 JDC-Miller Cadillac) vorbei lassen. Bei dem Überholversuch von Taylor beschädigt sich dieser seinen Heckflügel und muss an die Box.

Für Mazda wird das Desaster beim Restart komplett als Oliver Jarvis (#77) plötzlich verkehrt herum in Turn 13 steht und das gesamte Feld an ihm vorbei geht. Offenbar gab es hier einen Kontakt mit Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac).

In der GTD hat sich mittlerweile Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus) einen kleinen Vorsprung herausfahren können. Hinter Patrick Long (#73 Park Place Porsche) lungern der #12 AVS Lexus, der #57 Heinricher/Meyer-Shank Acura und der #96 Turner BMW.

Im Spitzenfeld gab es unterdessen einen Platzwechsel und Felipe Nasr (#31) liegt nun vor Ricky Taylor (#7) auf Platz zwei.

Zu Beginn der letzten zehn Minuten wird das Wetter immer ungemütlicher und die Wolken ziehen immer weiter zu. Kommt es in den letzten Minuten doch noch zum Regenschauer? Einzelne Tropfen sind bereits auf den Onboard-Kameras zu sehen. In der näheren Umgebung geht bereits ein Gewitter herunter. Ausgerechnet jetzt pflügt die Spitze noch einmal durch das GTD-Feld.

Nach einem Zweikampf mit Bill Auberlen (#96 Turner BMW) wird Katherine Legge (#57) in Turn 9 umgedreht und fällt aus dem Führungspulk der GTD, kann aber den Einschlag in den Reifenstapel gerade noch verhindern und schließt sich am Ende des Feldes wieder an.


An der Spitze kommt es dann zum finalen Duell zwischen Dane Cameron (#6 Penske Acura) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac). Nach einem Fahrfehler in Turn 7 verliert Nasr dann aber den Anschluss an Cameron.

Mit weniger als zwei Minuten noch auf der Uhr bleibt Bill Auberlen (#96 Turner BMW) mit Getriebeproblemen neben der Strecke liegen.

Unterdessen findet Nasr langsam wieder den Anschluss. In der letzten Runde liegt er weniger als eine Sekunde hinter Cameron. Doch der Angriff kommt zu spät und überquert die Ziellinie 0,8 Sekunden hinter dem Acura.

Die Zielflagge kommt zum richtigen Zeitpunkt. Kaum ist das Rennen vorbei, beginnt der Regen wie vorhergesagt.



Auch in der GTD wird es am Ende noch einmal knapp und Patrick Long (#73) holt sich im Sandwich der beiden Lexus den zweiten Platz.

Für Dane Cameron und Juan-Pablo Montoya ist es nach Mid-Ohio der zweite Sieg in Folge. Der Sieg kam für Acura etwas überraschend, da es der erste nicht GM Sieg ist seit 2008 und die Strecke eher für Cadillac sprach. Vor Mid-Ohio hatte man schon fast die Saison abgeschrieben, wie Cameron im Interview berichtete.

Durch die beiden Siege liegen Cameron / Montoya nur noch fünf Punkte hinter Derani / Nasr und einen Punkt vor ihren Teamkollegen Castroneves / Ricky Taylor.

Im SprintCup der GTD führt nach zwei Rennen dank der Siege in Mid-Ohio und Detroit Hackworth / Heistand mit 70 Punkten vor Patrick Long mit 60 Punkten.


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