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Sahlen's Six Hours of the Glen

2019
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Watkins Glen International (GP-Kurs) / Watkins Glen / New York / USA
27.06. - 30.06.2019
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA, Watkins Glen International,
BMW Motorsport, Ford Performance, Mazda Motorsports, Porsche,
CGR SportsCar, CORE autosport, JDC MotorSports, Meyer-Shank Racing,
Performance Tech,  Starworks Motorsport und Team Penske
 

* VORWORT *

Zum dritten Lauf des Michelin Endurance Cup's und dem Saisonhöhepunkt der IMSA WeatherTech Sportscar Championship haben sich 37 Teams, darunter 11 DPi, 2 LMP2, 8 GTLM und 16 GTD zur diesjährigen Auflage der 6-Stunden von Watkins Glen gemeldet.

Zuletzt in Daytona am Start kehrt Black Swan Racing zurück. Das Team von Tim Pappas verpasste nach dem schweren Unfall ihres Teamchefs bei den Bathurst 12 Hour den zweiten Lauf in Sebring. Ohne Pappas, dafür aber mit Marc Miller, Marco Seefried und Dirk Werner macht das Team nun weiter.

Ebenfalls nach einer kurzen Pause mit dabei ist Precision Performance Motorsports mit ihrem #47 Lamborghini Huracan. Von europäischer Seite ist nur noch Land Motorsport mit dem #29 Audi übrig geblieben.


Das in Daytona und Sebring erfolgreiche Grasser Racing Team bleibt aus logistischen Gründen zuhause und konzentriert sich lieber auf die 24-Stunden von Spa-Francorchamps.

Da Compass Racing nur für die Sprint Cup Rennen eingeschrieben hatte wird man den McLaren 720S GT3 erst in der kommenden Woche in Mosport wieder sehen.

Nach dem High-Speed Unfall von Marcel Fässler in Le Mans verwendet Corvette Racing die dritte Corvette, die beim WEC-Lauf in Sebring genutzt wurde.

Sowohl Porsche als auch Ford startet aus Zeitgründen mit den in Le Mans verwendeten Fahrzeug-Designs. Anlässlich des kommenden Nationalfeiertages startet Paul Miller Racing nahezu als einziger mit einem patriotischen Design.


 

* TRAINING *

Das erste Training am Freitag wurde durch einen schweren Unfall von Will Hardeman überschattet. Nach einem Kontakt mit der inneren Barriere des Inner Loop fing der #19 Moorespeed Audi R8 LMS Feuer.

Die Sicherheits-Posten mussten ihn daraufhin aus dem Fahrzeug herausschneiden, konnte aber auf seinen eigenen Füssen in den Rettungswagen steigen. Mit einem Helikopter brachte man ihn dann ins SUNY Hospital nach Syracuse, dass er dann aber am Abend aber mit einem riesigen Brummschädel wieder verlassen durfte.

Am Ende holte sich Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) in den finalen Minuten die erste Bestzeit vor Helio Castroneves und Dane Cameron auf den beiden Penske Acura #7 und #6. Colin Braun (#54 CORE Nissan) führte lange Zeit die Sitzung an und kam am Ende auf Platz vier vor Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac).

Gabriel Aubry (#52 PR1/Mathiasen Oreca / LMP2), Richard Westbrook (#67 Ganassi Ford / GTLM) und Andy Lally (#44 Magnus Lamborghini / GTD) holten sich die Bestzeiten in den anderen Klassen.

Am Nachmittag startete dann die zweite Sitzung, die Dane Cameron mit einem neuen inoffiziellen Quali-Rundenrekord beendete. Knapp eine Sekunde dahinter folgen Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und Helio Castroneves vor Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac) und Colin Braun, der es mit dem Nissan DPi erneut in die Top-5 schaffte.

Im letzten Training vor dem Qualifying am Samstag war es wieder Mazda, die mit Oliver Jarvis (#77) sich die Bestzeit holte. Die Bedingungen waren allerdings zu Beginn der Session durch einen Regenschauer zunächst nicht optimal.


Aber im Verlauf der Sitzung trocknete die Strecke immer weiter ab. Aufgrund dieser Streckenverhältnisse blieben ein paar Teams an der Box oder drehten nur ein paar wenige Runden.

Hinter Jarvis sicherte sich Will Owen (#50 Juncos Cadillac) mit einem Rückstand von 3,4 Sekunden Platz zwei vor Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac), Olivier Pla (#55 Joest Mazda) und Simon Trummer (#84 JDC-Miller Cadillac).

In den beiden GT-Klassen holten sich Laurens Vanthoor (#912 Porsche) und Jack Hawksworth (#14 AIM Vasser-Sullivan Lexus) die Bestmarke.


 

* QUALIFYING *

Nach den Regenfällen am Morgen ist es rund um die Strecke zwar etwas gewölkt aber sonnig und die Strecke komplett trocken.

Wie üblich läuten die GT-Daytona das Qualifying ein. Die beiden MSR Acura mit Trent Hindman (#86) und Christina Nielsen (#57) gehen als erstes auf die Strecke. Nach den ersten schnellen Runden liegt allerdings Richard Heistand (#14 AVS Lexus) mit einer 1:46.370 vorne.

Kurz darauf legt Ricardo Feller (#29 Land Audi) mit einer 1:46.292 nach. Doch nach oben ist noch viel möglich und so hält auch diese Zeit nicht lange. Immer wieder wechselt die Pole, die am Ende der 15-minütigen Session die beiden Acura's von Hindman und Nielsen geht. Startreihe zwei geht an Dillon Machavern (#96 Turner BMW) und Jeff Westphal (#63 Scuderia Corsa Ferrari) vor Ricardo Feller (#29 Land Audi) und Zach Robichon (#9 Pfaff Porsche).

Im zweiten Quali-Part dürfen dann die GTLM's auf die Piste. Tommy Milner (#4 Corvette) legt zunächst in Runde zwei mit einer 1:42.123 vor. Danach wechseln sich Milner, Richard Westbrook (#67 Ford) und Antonio Garcia (#3 Corvette) immer wieder im Kampf um die Pole ab.

Die beiden BMW's und die Porsche's müssen sich mit den hinteren Plätzen begnügen. Bei verbleibenden 4 1/2 Minuten auf der Uhr legt Garcia als einziger eine 1:40er Zeit hin, die bis zum Ende nur er selbst noch einmal unterbieten sollte.

Platz zwei holt sich Richard Westbrook vor Tommy Milner, John Edwards (#24 BMW), Joey Hand (#66 Ford), Connor de Phillippi (#25 BMW) sowie Nick Tandy (#911) und Laurens Vanthoor (#912) auf den beiden Porsche.



Die finalen 15 Minuten gehören dann den Prototypen aus der DPi und der LMP2. Pünktlich mit der Freigabe der Strecke eilen alle auf die Strecke um eine möglichst freie Strecke zu bekommen.

Schon auf der ersten fliegenden Runde bricht überraschend Dane Cameron (#6 Penske Acura) mit einer 1:30.613 bereits den bisherigen Qualifying-Rekord von Colin Braun aus dem Vorjahr (1:32.350).

Kurz vor Halbzeit schiebt sich dann Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) mit einer 1:29.787 auf die vorläufige Pole. Kurz darauf bricht auch Gabriel Aubry (#52 PR1/Mathiasen Oreca) überraschend den Quali-Rekord und holt sich Platz sieben. Mit noch drei Minuten auf der Uhr wird plötzlich auf dem TV-Screen die kartierte Flagge gemeldet und sorgt für etwas Verwirrungen.


Doch die Session geht noch weiter und an der Spitze fallen noch einmal die Zeiten. Oliver Jarvis kann sich aber mit einer 1:29.639 an der Spitze behaupten und hält die beiden Penske Acura mit Dane Cameron (#6) und Ricky Taylor (#7) hinter sich.

Die Top-5 komplettieren Harry Tincknell (#77 Joest Mazda) vor Renger van der Zande (#10 Wayne Taylor Cadillac).

Die Pole in der LMP2 geht an Gabriel Aubry vor Kyle Masson (#38 Performance Tech Oreca).

 


 

* WARM-UP *

Im Warm-Up war erneut Mazda am schnellsten unterwegs und holen sich mit Harry Tincknell (#55) und Timo Bernhard (#77) die Plätze eins und drei. Lediglich Colin Braun (#54 CORE Nissan) konnte halbwegs mit Tincknell mithalten und holt sich mit einem Rückstand von 0,027 Sekunden den zweiten Platz. Die Top-5 komplettieren mit Helio Castroneves (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) die beiden Penske Acura.

In der GTLM und der GTD geht die letzte Bestzeit jeweils an BMW mit Connor de Phillippi (#25) und Robby Foley (#96 Turner Motorsport).


 

* RENNEN *

Kurz nachdem die Zeremonie vor dem Start beendet ist wird der #6 Penske Acura mit einem Plattfuss vorne links aus dem Grid gezogen und muss später aus der Box nachstarten. Auch der #12 AVS Lexus muss aus der Box starten, da man den Wagen nach einem Motorwechsel nicht rechtzeitig fertig bekam. Beide erwartet dafür eine Durchfahrtstrafe.

Der Rest des Feldes geht dann in ihre beiden Aufwärmrunden. Während sich vorne Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) behaupten kann und sich Ricky Taylor (#7 Penske Acura) mit Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) ein packendes Duell geben kracht es im Mittelfeld als dieses in Turn 3 einbiegt.

Nach einem hervorragenden Start gehen Laurens Vanthoor (#912 Porsche) und Tommy Milner (#4 Corvette) Seite-an-Seite in die Esses.

Eine kleine Berührung reicht aus Milner verliert die Kontrolle über den Wagen, schlägt mit dem Heck leicht in der Leitblanke rechts ein und kracht dann Eingangs zu Turn 4 mit den linken Vorderwagen in die kurvenäußere Blanke ein. Dillon Machavern (#96 Turner BMW), der sich gerade im Zweikampf mit Christina Nielsen (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura) befindet, kann in allerletzter Sekunde noch nach innen ziehen um den Kontakt mit der quer stehenden Corvette zu entgehen.

Zacharie Robichon (#9 Pfaff Porsche) berührt die Vette dafür noch leicht. Weniger Glück hat hingegen Ben Keating (#33 Riley Mercedes) der schon fast an Milner's Auto vorbei war und im letzten Moment von diesem einen Schlag am Heck bekommt und rückwärts hart in die Begrenzung kracht. Sofort schaltet die Rennleitung die erste Gelbphase ein. Einige andere Piloten fangen sich bei den vielen Trümmerteilen auf der Strecke einen Reifenschaden ein.

Bei Corvette Racing ist man außer sich und schiebt die Schuld auf Porsche. Milner war allerdings neben der Ideallinie auf der Vanthoor mit einer Nasenlänge voraus unterwegs war zog selbst nach innen und löste den Crash aus. Zudem hatten die Reifen noch nicht die nötige Betriebstemperatur.

13 Minuten nach dem Start geht es dann auf der Strecke weiter. Doch bereits nach einer Runde kommt die nächste Gelbphase nachdem Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac) beinahe seinen Action Express Teamkollegen Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) von der Piste räumt.

Doch Nasr ist unschuldig - hat er sich doch kurz zuvor wohl durch ein liegen gebliebenes Trümmerteil hinten links einen Plattfuss eingehandelt und schliddert in Turn 8 ins Kiesbett.

Zur Bergung des rot-weißen Cadillac's muss die zweite Gelbphase her. Einige Teams kommen bereits zum ersten Stopp hinein. Nachdem Nasr aus dem Kies befreit ist humpelt auch er an die Box und bekommt zusätzlich einen neuen Heckflügel. Doch dieser will nicht so recht in seine Halterung passen und verliert so eine weitere Runde.

Auch bei Pfaff Motorsport wechselt man die vordere Stoßstange nach dem Startunfall mit der #4 Corvette.

Beim Restart kann erneut Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) sich vorne leicht absetzen, während sich sein Teamkollege Harry Tincknell (#55) sich mit dem Zweitplazierten Ricky Taylor (#7 Penske Acura) duelliert.

In der GTLM hat sich Richard Westbrook (#67 Ford) an die Spitze vor John Edwards (24 BMW) und Polesitter Antonio Garcia (#3 Corvette) setzen können.

In der GTD führt weiterhin der von der Pole gestartete Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) die Klasse an.

Am Himmel ziehen sich die Wolken wieder etwas zu. Doch ein größerer Regenschauer ist dem Wetterdienst nach nicht zu erwarten.

Auf der Strecke kommt es unterdessen zu den ersten Überrundungen der GTD's. Als die Spitze auf die GTLM aufschließt nutzt Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) die Chance und geht an Ricky Taylor (#7 Penske Acura) vorbei.

Nach gut 45 Rennminuten kommt der führende Oliver Jarvis (#77) zum ersten Stopp hinein. Eine Runde später kommt dann auh das Schwesterauto (#55) mit Harry Tincknell an die Box. Für ein paar Runden übernimmt nun Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) die Führung, bis dann auch er an die Box muss.

Boxenstopp bereinigt führen nach der ersten Stunde wieder die beiden Mazda von Harry Tincknell (#55) und Oliver Jarvis (#77) vor Ricky Taylor (#7 Penske Acura), Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac) und Felipe Albuquerque (#5).

In der kaum beachteten LMP2 hält Kyle Masson (#38 Performance Tech Oreca) die Nase vor seinem einzigen Konkurrenten Eric Lux (#52 PR1/Mathiasen Oreca) vorne.

Bei den GTLM hat aktuell Richard Westbrook (#67 Ford) die Führung inne. Dahinter folgen ihm Antonio Garcia (#3 Corvette), John Edwards (#24 BMW), Connor de Philippi (#25 BMW) vor dem ersten Porsche von Lauren Vanthoor (#912).




Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) hat seit dem Start die Spitzenposition in der GT-Daytona inne und führt 10 Sekunden vor Dillon Machavern (#96 Turner BMW) und Richard Westphal (#63 Scuderia Corsa Ferrari). Weitere zwei Sekunden dahinter folgt Christina Nielsen (#57 Henricher/Meyer-Shank Acura) vor Richard Heistand (#14 AVS Lexus) und Marco Seefried (#540 Black Swan Porsche).

Ein Dreher mit Kontakt der Reifenbarriere von Mikhail Goikhberg (#85 JDC-Miller Cadillac) in Turn 9 bleibt ohne Rennunterbrechung. Der in Russland geborene Kanadier kann sich selbst aus der Lage befreien und steuert daraufhin die Box an, wo das Team die gesamte Front- und Heckpartie wechselt.

Eine knappe halbe Stunde später kommt es zum Kontakt zwischen Stephen Simpson (#84 JDC Miller Cadillac) und John Potter (#44 Magnus Lamborghini).

Ausgangs der Busstopp zieht Simpson neben Potter, während innen Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) mit den beiden aufzieht. Im Outer Loop berühren sich Simpson und Potter und schliddern durch die Auslaufzone. Da bei dem Kontakt der Cadillac einen Plattfuss erleidet knallt er Rücklings in den Reifenstapel und beschädigt sich die Heckpartie.

Beide schleppen sich mit ihren ondulierten Wagen an die Box, während die Rennleitung die dritte Gelbphase ausruft um die Barriere neue aufzubauen. Mit neuem Bodywork geht es für die zwei danach wieder auf die Strecke.

Viele Teams nutzen die Gelbphase für ihren nächsten Stopp. Nachdem es in der vergangenen halben Stunde einen sehr leichten Nieselregen gab lässt sich nun die Sonne wieder blicken.


Beim Restart liegen die Top-4, bestehend aus den beiden Joest Mazda von Timo Bernhard (#77) und Jonathan Bomarito (#55) und die beiden Penske Acura von Helio Castroneves (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) wieder dicht beisammen. Doch die Mazda's können das Rennen kontrollieren und geben die Führung nicht ab.

Am Ende der zweiten Stunde ist das Bild in der DPi weitestgehend unverändert - Mazda führt vor Acura und dem #10 Wayne Taylor Cadillac. An der Spitze liegen nur noch diese fünf in der Führungsrunde. Der Nissan DPi, sowie die Cadillac's von Action Express, JDC-Miller und Juncos liegen mindestens eine Runde zurück.

In der GTLM hat aktuell Tom Blomqvist (#25 BMW) die Nase vorne, während Daniel Morad (#29 Land Audi) in der GTD die Führung inne hat.


Nachdem Corey Lewis (#48 Paul Miller Lamborghini) die bislang schnellste Rennrunde in der GTD hinlegte rollt er aufgrund eines mechanischen Problems langsam um den Kurs und steuert die Box an. Dort ist dann nach 2:20 Stunden nach gerade einmal 68 Runden Schluss.

In der GTLM spitzt sich kurz vor Halbzeit der Kampf um die Führung weiter zu. Die #3 Corvette führt vor den beiden BMW's und den beiden Porsche. Eine Attacke von Tom Blomqvist (#25) kann Jan Magnussen vor der Bosstopp gerade noch abwehren. Erst als die schnelleren DPi zur Überrundung ansetzen kann Magnussen wieder etwas durchatmen.

Kurz darauf kommt der führende Timo Bernhard (#77 Joest Mazda) an die Box und übergibt das Steuer an Tristan Nunez.


Sein Teamkollege Jonathan Bomarito (#55) übernimmt dadurch die Führung vor Helio Castroneves (#7 Penske Acura) und Jordan Taylor (#10 W. Taylor Cadillac). Nunez kommt als Vierter vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) auf die Strecke zurück. Die Kontrahenten ab Platz sechs liegen bereits mindestens eine Runde zurück.

Im wilden Drift kommt unterdessen der #96 Turner BMW durch Turn 10. Ein Kontakt mit einem der JDC-Miller Cadillac beschädigte die Felge. Zum Glück konnte Bill Auberlen den Wagen gerade noch vor der Begrenzungsmauer abfangen und steuert sofort die Box an.

In der LMP2 führt zur Halbzeit Cameron Cassels (#38 Performance Tech Oreca) knapp 70 Sekunden vor Matt McMurry (#52 PR1/Mathiasen Oreca).



Bei den GTLM's hat Nick Tandy (#911 Porsche) die Nase vorne. Dahinter folgt sein Teamkollege Laurens Vanthoor (#912) vor Jan Magnussen (#3 Corvette), Tom Blomqvist (#25 BMW) und Jesse Krohn (#24 BMW).

In der GTD hält Toni Vilander (#63 Scuderia Corsa Ferrari) die Führung vor Townsend Bell (#12 AVS Lexus), Bea Figueiredo (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura), Philipp Frommenwiler (#14 AVS Lexus), #86 Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) und Lars Kern (#9 PFAFF Porsche).

Boxenstopp bereinigt liegen die beiden Mazda mit Nunez und nun Oliver Pla am Steuer der #55 wieder vorne, doch Montoya im #6 Penske Acura ist nur knapp dahinter.

In Runde 11 strandet der #54 CORE Nissan ausgangs der Outer Loop (Turn 5) mit einer defekten Antriebswelle abseits der Strecke.

Ein Kontakt zwischen Helio Castroneves (#7 Penske Acura) und Matt McMurry (#52 PR1/Mathiasen Oreca) in Turn 1 kostet den Acura-Piloten zum Glück nur einiges an Zeit. Nach dem Dreher der beiden können diese ihr Rennen wieder aufnehmen. Offenbar hat McMurry den DPi von Castroneves nicht gesehen und zog nach innen hinein.

Zwei Runden später kommt der Acura dann aber zum Routinestopp hinein, checkt kurz den Wagen auf mögliche Beschädigungen und das Team schickt das Fahrzeug mit Jordan Taylor jetzt am Steuer wieder auf die Strecke.

Ein weiterer Kontakt zwischen Joao Barbosa (#5 Mustang Sampling Cadillac) und Tom Blomqvist (#25 BMW) in Turn 8 bleibt zum Glück ebenfalls ohne folgen. Blomqvist liegt in der GTLM aktuell auf Platz zwei hinter Nick Tandy (#911 Porsche).


Für Barbosa läuft es heute nur mittelmäßig, liegt eine Runde zurück und hat den Gesamtführenden #77 Mazda schon wieder im Rückspiegel hängen. Auch der zweite #55 Mazda nähert sich mit großen Schritten.

Barbosa tut sich schwer die beiden Mazda's vorbei zu lassen. Trotz Verkehr und blauer Flaggen kommen die Mazda's nicht vorbei. Die beiden verlieren immer mehr Vorsprung auf den drittplazierten Dane Cameron (#6 Penske Acura).

Nose-to-Tail gehen die Drei rundenlang um den Kurs und der Hals von Tristan Nunez dürfte immer dicker werden. Spätestens nach einem Kontakt zwischen Nunez und Barbosa ist die Rennleitung auf den Dreikampf aufmerksam geworden. 



Kurz nachdem die letzten beiden Rennstunden eingeläutet werden entschärft Mazda den Kampf erst einmal und holt den führenden Tristan Nunez (#77) an die Box - halten die Mazda's könnte es der erste DPi-Sieg für die Marke werden.

In den Zweikampf um die GTLM-Spitze zwischen Patrick Pilet (#911 Porsche) und Tom Blomqvist (#25 BMW) kommt es in der Inner Loop zum Kontakt mit dem #38 Performance Tech Oreca, der von Pilet getroffen wird und dann in der Busstopp von Blomqvist am Heck touchiert wird. Der Oreca mit Andrew Evans am Steuer wird dadurch in einen Dreher geschickt und muss danach an die Box.

Auch Blomqvist hat durch den Rammstoß offenbar ein Problem und fällt ans Ende der GTLM zurück. Kaum aus der Box draußen rollt der #38 LMP2 extrem langsam durch Turn 5 und 6 und bleibt dann im Toe (Turn 7) auf der Innenbahn liegen.

Einige Teams kommen flott zur Box bevor die Rennleitung die nächste Gelbphase einläuten.

Die fünf führenden Prototypen kommen in der Gelbphase geschlossen hinein und mischt das Feld noch einmal komplett neu. Die Mazda verlieren die dadurch Doppelspitze an Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura). Für die Teams bedeutet dieser frühe Stopp aber zum Ende noch zu einem Splash-and-Dash hinein kommen zu müssen.

Durch das Wave-by kurz vor dem Restart liegt die Spitze wieder dicht beisammen und verspricht so noch einmal für ein tolles Finale. In Runde 169 wird dann die Strecke wieder frei gegeben. Trotz des aerodynamischen Vorteils der Cadillac's kann der #10 Wayne Taylor Wagen mit den drei vorne nicht mithalten.



Diese drei, der #6 Penske Acura und die beiden Joest Mazda #55 und #77, geben sich hingegen einen tollen Dreikampf. Montoya macht es Tincknell und Jarvis schwer und kann an den entscheidenden Stellen davon ziehen.

Während eines weiteren Stopps des #25 BMW kommt es beim Auftanken zu einem Feuer. Connor de Phillippi springt schnell aus dem Wagen, doch das Team und die Sicherheitsposten haben den Brand schnell im Griff.

Auf der Strecke bricht hingegen die letzte Rennstunde an. In der GTD hat aktuell Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura) die Führung inne, während Nick Tandy (#911 Porsche) führt. In beiden Klassen liegen die Top-5 innerhalb von 10 Sekunden.




Als die Spitze in den Verkehr gerät gehen Montoya (#6) und Tincknell (#55) parallel durch Turn 8. Tincknell auf der Außenbahn muss dann aber durch den Dreck und muss zunächst zurückstecken. Tincknell kann den Acura-Piloten aber weiterhin immer weiter unter Druck.

Doch die beiden Mazda stehen sich gegenseitig im Weg. Wie schon vor einigen Runden zuvor gehen Tincknell und Montoya gemeinsam in Turn 8. Dieses mal liegt der Mazda aber auf der Innenbahn und schnappt sich die Führung zurück. Auch Oliver Jarvis (#77) versucht sich in den folgenden Runden an dem Kolumbianer.

Mehrfach gehen die beiden parallel in den Inner Loop - doch bislang verlief es immer zugunsten des Acura's. Im Verkehr bleibt dann aber Jarvis und gibt Montoya wieder etwas Luft zum atmen.


Vorne hat sich Tincknell mittlerweile einen Vorsprung von gut 6 Sekunden herausgefahren. 35 Minuten vor Ende kommt er zum letzten Stopp hinein und holt sich noch einmal 4 frische Reifen.

In den Runden zuvor konnte man einen flatternden und schwingenden Heckflügel erkennen, der auf einen Bruch der äußeren Halterungen resultiert. Das Team will aber keine Zeit verschenken und lässt ihren Piloten erst einmal damit weiterfahren.

Auch Montoya und Jarvis kommen nun hinein, die ebenfalls noch einmal vier neue Reifen aufziehen lassen. Der Stopp des Acura's dauert dabei aber einen Tick zu lange und so holt sich Jarvis den zweiten Platz zurück. Auf der Strecke zieht er dann seinem Kontrahenten langsam davon.



In der GTD hat sich klammheimlich der #8 Starworks Audi von Ryan Dalziel an die Spitze gesetzt und führt vor Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura), Bill Auberlen (#96 Turner BMW), Toni Vilander (#63 Scuderia Corsa Ferrari) und Katherine Legge (#Heinricher/Meyer-Shank Acura).

Für Ryan Dalziel (#8 Starworks Audi) wird es am Ende dann noch einmal eng. Mario Farnbacher (#86 MSR Acura) hängt ihm im Heck. Nachdem die zwei von den gesamtführenden Mazd's überrundet werden Farnbacher in der Anfahrt des Inner Loop an dem Audi vorbei.

Zu Beginn der letzten 15 Minuten löst sich am Mazda die linke Motorabdeckung und hängt auf dem Radkasten. Für Mazda beginnt die Zitterpartie. Der erste Sieg - und dann auch gleich ein Doppelsieg - ist greifbar nahe. Doch dem Team droht nun eine Verwarnung und ein Zwangsboxenstopp.

Die Abdeckung scheint aber gut zu halten und flattert nicht in der Luft herum.

Unterdessen gibt es beim #8 Starworks Audi ein Problem. Nach einem Tankstopp springt der Wagen nicht mehr an.

Das Team versucht den Wagen ein Stück anzuschieben, doch der Anlasser streikt. Am Ende der Box hat der Wagen noch immer nicht gestartet und wird an die Box zurück geschoben. Tincknell und Jarvis tragen ihre Fahrzeuge mit Samthandschuhen um die Strecke. Immerhin hat mein einen Vorsprung von knapp 15 Sekunden inne.

In den letzten fünf Minuten bekommt dann Mario Farnbacher (#86) auch noch einmal Druck von hinten. Bill Auberlen (#96 Turner BMW) zieht langsam auf den Acura auf.


Nach sechs Stunden ist der Sieg für Mazda perfekt! Auch Mario Farnbacher kann sich am Ende gegen Auberlen durchsetzen.

Dafür wird es in der GTLM noch einmal spannend wo sich Nick Tandy (#911 Porsche) und Antonio Garcia (#3 Corvette) einen tollen Zweikampf bieten, der am Ende zugunsten des Franzosen ausgeht. Für Porsche ist es mittlerweile der vierte Sieg in Folge.

Da das nächste Rennen in Mosport bereits am folgenden Wochenende stattfindet wird es für einige Team sehr eng. Zudem man direkt von Strecke zu Strecke umzieht. Riley Motorsports hat daher schon während des Rennens die Option gezogen ihr Sparchassis aufzubauen. 

Bei Corvette steht nach dem Crash in Le Mans noch kein Ersatzfahrzeug zur Verfügung.

Schlimmer dürfte es aber um Moorespeed aussehen. Bei dem schweren Trainingsunfall wurde ja das komplette Dach abgeschnitten. Der gesamte Rahmen von den Außenspiegel ab muss komplett neu aufgebaut werden was nicht so auf die schnelle erledigen lässt.

Ein Ersatzchassis ist bei dem Team nicht vorhanden. Für Kanada versucht man daher nun den Speedstar Audi leihen zu können, der zuletzt gemeinsam mit dem WRT Team in Daytona am Start war.

 


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