Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von IMSA, Daytona International Speedway, Michelin Racing USA, Rolex
24 Hours,
Anglo American Oil Company, Lexus Racing USA, Mazda Motorsports,
ERA Motorsport, Magnus Racing, Porsche GT Team IMSA,
Rick Ware Racing, Team Penske und Wayne Taylor Racing
|
* VORWORT * |
Schon
vor der Einführung der nächsten DPi-Generation in 2021 gab es in der
Silly Season ein großes Stühle rücken. Nach Beendigung des Nissan
Engagement von CORE autosport und dem Wegfall des zweiten Action Express
Cadillac, sowie dem fehlenden Budget bei Juncos Racing schrumpft das
Feld in der obersten Klasse etwas.
Die lang ersehnten Kundenfahrzeuge von Acura und Mazda lassen noch auf
sich warten. Ein dritter Mazda dürfte wohl erst im weiteren
Saisonverlauf dazu stoßen.
Dafür wächst die LMP3-Klasse. Starworks, DragonSpeed, ERA (jeweils mit
Oreca), sowie Rick Ware Racing (Multimatic-Riley) kommen ins Feld dazu.
PR1/Mathiasen wollte eigentlich auch einen zweiten Oreca beim
Langstrecken-Klassiker einsetzen, doch der Deal platzte im letzten
Moment.
Nach
der Einstellung des GTLM-Programms von Ford fehlen dieses Jahr die
beiden GT's. Ebenfalls nicht mehr dabei sind die C7 Corvette und der
Porsche 911 RSR. Sowohl Corvette als auch Porsche haben aber einen
würdigen Nachfolger entwickelt, die an diesem Wochenende ihr Debüt
geben. Einzig BMW ist noch dem "alten" Model am Start, da auch der
Gaststart von Risi Competizione mit einem neuen Ferrari stattfinden
wird.
Die größte Änderung in der GTD ist der Neuzugang von Aston Martin, die
gemeinsam mit dem Heart of Racing Team die gesamte Saison bestreiten
werden. Wie im Vorjahr fehlt der von Compass Racing eingesetzte McLaren
720s GT3, der wohl wie 2019 nur bei den Sprint Cup Rennen dabei sein
wird.
Setzte
im Vorjahr Meyer Shank Racing gemeinsam mit Heinricher Racing einen rein
weiblich besetztes Acura NSX ein, wird es in diesem Jahr eine
Lamborghini Huracan von GEAR Racing geben, deren Einsatz vom Grasser
Racing Team betreut wird. Zum ROAR kam man mit einem kunterbunten Wagen
im Komik-Design daher. Das Design des "Eye-Catcher" soll sich für die
24-Stunden aber noch einmal ändern. Zusätzlich übernimmt das
österreichische Team den Einsatz des Magnus Racing Lambo's und kommt zu
den Endurance Rennen mit einem eigenen dritten Huracan.
Neben dem Einsatz von Grasser und den Gasteinsätzen von WRT und Aston
Martin gibt es dieses Jahr keine weiteren Starter aus Übersee. Weder
Land Motorsport, noch Spirit of Race, EBIMOTORS oder Manthey sind auf
der Starterliste zu finden. |
|
* TESTTAG 1 * |
Die
erste Testsession beendet Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) mit der
ersten Bestzeiten dieses Wochenende und ist dabei 0,7 Sekunden schneller
als Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac). Platz drei sichert
sich knapp dahinter Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) vor Felipe Nasr
(#31 Whelen Cadillac) und Tristan Vautier (#85 JDC-Miller Cadillac).
Letzterer war auch Verursacher von einem der drei Abbrüchen mit der
roten Flagge, als Newcomer Matheus Leist kurz vor Schluss in Turn 6 von
der Strecke abkam.
Zu den beiden anderen Unterbrechungen kam es als Andy Lally (#44
GRT-Magnus Lamborghini) in Turn 3a zu Beginn abflog, sowie der #11
Grasser Lamborghini, der im weiteren Verlauf mit mechanischen Problemen
liegen blieb.
Ben
Hanley (LMP2 #81 DragonSpeed Oreca), Nick Tandy (GTLM #911 Porsche) und
Jack Hawksworth (GTD #14 AVS Lexus) sichern sich die Bestzeiten in den
anderen Klassen.
Wie schon am Vormittag beendet Mazda den Tag mit einer Bestzeit. Dieses
mal war Olivier Pla im erstmals weißen Schwesterauto (#77 Joest Mazda)
'on Top'. Gemeinsam mit dem #55 Mazda von Jonathan Bomarito beendet man
Tag eins als einziges Team mit einer 1:35er Zeit.
Hinter den beiden schließt Felipe Albuquerque (#31 Whelen Cadillac) vor
den beiden Penske Acura von Juan-Pablo Montoya (#7) und Helio
Castroneves (#6) die Session auf Platz drei ab.
Simon Trummer (#52 PR1/Mathiasen Oreca) setzt in den finalen Minuten mit
einer 1:35.315 die Bestzeit in der LMP2 und damit auch die schnellste
Zeit des Tages.
Nachdem
man am Vormittag zunächst nur einige Proberunden absolvierte, dreht
Sunoco Whelen Challenge Sieger Jonathan Hoggard im #2 Rick Ware
Multimatic-Riley die ersten schnellen Runden, liegt aber 4,5 Sekunden
hinter dem schnellsten Simon Trummer. Für das NASCAR-Team ist Daytona
nicht wirklich Neuland, da man 2011 und 2012 mit einem Porsche 911
GT3-Cup bzw. einem privat aufgebauten Ford Mustang teilnahm, doch mit
dem LMP2 hat man noch kaum Erfahrung einholen können.
In der GTLM holt sich Colton Herta (#25 BMW) die Tagesbestzeit, während
die beiden neuen C8 Corvette's sich mit den letzten beiden Plätzen
begnügen.
Bei den GTD's sind die Lamborghini in der zweiten Sitzung am schnellsten
unterwegs - bleiben dabei aber hinter der Bestzeit von Jack Hawksworth
am Vormittag.
Marco
Mapelli (#44 GRT-Magnus) war von den drei Lamborghini an der Spitze,
gefolgt von Franck Perera (#11 Grasser) und Brandon Gdovic (#47 PPM) am
schnellsten unterwegs.
Wegen Debris auf der Strecke sowie einem Abflug des #18 ERA Oreca musste
die 90-minütige Sitzung kurz unterbrochen werden. Als einziges Team,
neben dem zweiten #51 PR1/Mathiasen Oreca, blieb der #98 Aston Martin
Vantage ohne eine Runde im Paddock stehen. Bis auf dem Kanadier Paul
Dalla-Lana, der den ganzen Einsatz finanziert und sich bei einem
Ski-Unfall verletzte und daher nicht bei den 24-Stunden-Rennen starten
kann, sind alle Piloten vor Ort.
Für Tag zwei sind dann Regenfälle vorhergesagt.
|
|
* TESTTAG 2 * |
Wie
schon am Vortag waren die beiden Mazda auch in der dritten Testsession
am Samstag morgen am Ende auf den Spitzenplätzen zu finden. Harry
Tincknell (#55) war dabei nur minimal schneller als sein Teamkollege
Olivier Pla (#77) der sich nach der bisherigen Bestzeit diesmal die
zweitbeste Zeit sicherte.
Mit Tristan Vautier (#85 JDC-Miller), Felipe Nasr (#31 Whelen) und
Renger van der Zande (#10 W. Taylor) komplettieren gleich drei Cadillac
die Top-5.
In der LMP2 zieht der #81 DragonSpeed Oreca dank der bisher schnellsten
Runde durch Colin Braun in der Gesamtwertung wieder am #52 PR1/Mathiasen
Oreca vorbei, der dank Gabriel Aubry in der dritten Sitzung auf Platz
zwei landete.
Connor
de Phillippi (#25 BMW) stellt seinen M8 GTE mit einer 1:44.142 ganz
knapp vor den beiden Porsche-Piloten Mathieu Jaminet (#912) und Nick
Tandy (#911) auf Platz eins ab. In dem sehr dicht zusammen liegenden
Feld landen die beiden Corvette allerdings wieder auf den letzten
Plätzen.
Mit Alberto Costa (#11 Grasser) landet erneut einer der Lamborghini an
der Spitze der GTD. Nicht einmal eine zehntel Sekunde dahinter folgt der
amtierende Meister Trent Hindman (#57 Heinricher/MSR Acura) vor den
beiden nächsten Lamborghini mit Spencer Pumpelly (#44 GRT-Magnus) und
Bryan Sellers (#48 Paul Miller Racing).
Trotz des Abfluges von Dennis Olsen (#9 PFAFF Porsche) in eine der
Reifenbarrieren im Infield fand die Session ohne eine Unterbrechung
statt.
Nicht
an den Start ging der Multimatic/Riley von Rick Ware Racing, bei denen
es zu elektronischen Problemen während eines Fahrerwechsel kam. In
Sitzung vier lief es dann etwas besser und konnte etwas auf die
Konkurrenz aufschließen.
Nach gerade einmal 4 Runden parkte dann aber James Davison den LMP2 in
den Reifenstapel in Turn 3 was einen Schaden am Heck-Bodywork bedeutete.
Das Team hatte kein Ersatz-Heck parat und auch Multimatic, die mit einem
Truck voller Ersatzteile vor Ort sind, konnte dem Team nicht helfen.
Das Team hätte gerne weiter das Auto kennen gelernt, packte dann aber
nach dem Crash zusammen und reiste vorzeitig ab.
In
der vierten Session übernahm erstmalig Cadillac die Spitze und holte
sich mit Filipe Albuquerque (#31 Whelen) die schnellste Zeit. Nur 0,147
Sekunden dahinter folgt bereits Ryan Hunter-Reay (#55 Joest Mazda) vor
Loic Duval (#5 Mustang Sampling/JDC Cadillac) und Renger van der Zande
(#10 W. Taylor Cadillac). Die Top-5 komplettiert Tristan Nunez (#77
Joest Mazda).
Simon Trummer (LMP2 #52 PR1/Mathiasen Oreca), Mathieu Jaminet (GTLM #912
Porsche) und Frankie Montecalvo (GTD #12 AVS Lexus) holten die
Bestzeiten dieses mal in ihrer Klasse.
Aufgrund kühleren Temperaturen und einer regenbedingt kühleren Strecke
waren dieses mal keine Zeitverbesserung möglich.
Nach
dem Paddock und Garage Qualifying der LMP2 und der GTD ging es dann am
Abend ins Nachttraining.
Mazda setzte seine Dominanz in der DPi fort und holte sich mit Oliver
Jarvis (#77) und Ryan Hunter-Reay (#55) erneut die Doppel-Spitze. Jarvis
brummt dabei einen Rückstand von 0,445 Sekunden - der Konkurrenz sogar
0,895 Sekunden - auf's Auge. Gut möglich, dass die IMSA vor den
24-Stunden also noch einmal die BoP anpasst.
Harrison Newey, Sohn des berühmten Formel 1 Ingenieurs Adrian Newey,
holt sich in der LMP2 auf dem #81 DragonSpeed Oreca mit einer 1:37.372
nicht nur die Tagesbestzeit sondern auch die bisherige Gesamtbestzeit in
der Klasse.
Wie
Mazda in der DPi holt sich Porsche in der GTLM mit Laurens Vanthoor
(#912) und Fred Makowiecki (#911) die beiden Bestzeiten in der
Nachtsitzung.
Corvette Racing mit ihrer neuen C8 Corvette machten in der Session
deutliche Fortschritte und holten sich mit Jordan Taylor (#3) die
viertbeste Zeit.
In der GT-Daytona setzt sich erneut Lamborghini mit einem tripple,
angeführt von Frank Perera (#11 Grasser) durch. Andy Lally (#44
GRT-Magnus) und Andrea Caldarelli (#48 Paul Miller) folgen vor Patrick
Long (#16 Wright Porsche) und Jules Gounon (#86 Meyer Shank Acura).
Die ersten Runden an dem Wochenende drehte nun auch der #98 Aston Martin
Vantage und setzt sich mit Ross Gunn auf den achten Platz.
Nach
Rick Ware Racing ist nach einem Abflug von Shinya Michimi für Michael
Shank Racing mit ihrem #86 Acura NSX GT3 ebenfalls das Wochenende
vorzeitig beendet.
Michimi verlor in der Bus Stop die Kontrolle über den Wagen und landete
im Reifenstapel. Neben dem Bodywork wurde auch der Hilfsrahmen in
Mitleidenschaft gezogen.
Das Team konzentriert sich daher am Sonntag voll und ganz dem #57 Acura. |
|
* QUALIFYING LMP2 & GTD * |
Im
klassischen viergeteilten Qualifying gingen die GTD's wie gehabt als
erstes auf die Strecke. In der 15-minütigen Sitzung sicherte sich
Frankie Montecalvo (#12 AVS Lexus) die schnellste Zeit und somit seinem
Team als erstes GTD-Team den Platz in der Box und im Paddock
auszusuchen.
Matt McMurry (#86 Meyer Shank Acura) und Robby Foley (#96 Turner BMW)
komplettieren die Top-3, gefolgt von den schnellsten Lamborghini von
Brandon Gdovic (#47 PPM).
Bei der späteren technischen Abnahme wurde dann aber der #47 PPM Lambo
sowie die drei Grasser Fahrzeuge (#11, #19 und #44) disqualifiziert, da
man das Standard-Getriebe und nicht die spezielle Daytona Ausführung
nutzte.
Der #57 Heinricher/MSR Acura und der #63 Scuderia Corsa Ferrari rücken
daher in die Top-5 auf.
Ben
Keating (#52 PR1/Mathiasen Oreca) holt sich in der LMP2 mit einer
1:38.056 die Bestzeit vor dem Schweden Henrik Hedman (#81 DragonSpeed
Oreca), John Farano (#8 Tower/Starworks Oreca) und Dwight Merriman (#18
ERA Oreca).
Keating ist an diesem Wochenende nicht nur auf dem LMP2 am Start sondern
fährt wie im Vorjahr auch auf dem #74 Riley Mercedes. Im Interview mit
den Kollegen von Sportscar365 witzelte er mit der theoretisch möglichen
Teilnahme in alle vier Klassen herum. In der LMP2 und der GTD beträgt
die Mindestfahrzeit jeweils 4 Stunden, in der DPi und GTLM nur 2 Stunden
um gewertet zu werden. |
|
* TESTTAG 3 * |
Am
morgen des dritten Testtages konnte sich dann auch Acura mit Ricky
Taylor (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) an der Spitze durchsetzen. Die
beiden waren dabei die einzigen die eine 1:33er Zeit schafften.
Auch in den anderen Klassen purzelten die bisherigen Bestzeiten und so
holte sich Ben Hanley (#81 DragonSpeed Oreca) die schnellste Zeit in der
LMP2, während die Bestmarken in der GTLM und der GTD an Daniel Serra
(#62 Risi Competizione Ferrari) und Corey Lewis (#48 Paul Miller Racing
Lamborghini) ging.
Die 60-minütige musste nach einem heftigen Abflug von Steijn Schothorst
(#11 Grasser Lamborghini) in Turn 5 abgebrochen werden. Der brandneue
Huracan erlitt dabei einen Heckschaden den man bis zur letzten Session
am Nachmittag nicht mehr repariert bekommt.
Die
finale Bestzeit holt sich dann Kamui Kobayashi (#10 W. Taylor Cadillac)
und lässt Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) 0,18 Sekunden hinter sich.
Einige Teams, darunter die beiden Penske Acura, der #31 Whelen Cadillac
und der zweite #55 Joest Mazda blieben im Paddock und setzte die Session
aus.
Dadurch konnte sich Nicolas Lapierre (#8 Tower/Starworks Oreca) auf
Gesamtrang vier hinter Loic Duval (#5 Mustang Sampling/JDC Cadillac)
platzieren.
Earl Bamber (#912 Porsche) und Alvaro Parente (#57 Heinricher/MSR Acura)
sicherten sich die Bestzeiten in den GT-Klassen. |
|
* QUALIFYING DPI & GTLM * |
Die
beiden Quali-Sitzungen der GTLM und der DPi terminierte die IMSA auf den
Sonntag Mittag.
Bereits am morgen am schnellsten auf der Strecke geht die "Pole" in der
GTLM erneut an den #62 Risi Competizione Ferrari. James Calado holte
sich die Bestzeit mit gerade einmal einer tausendstel Sekunde Vorsprung
auf Nick Tandy (#911 Porsche). Eine zehntel Sekunde dahinter folgt Tommy
Milner (#4 Corvette) vor Jesse Krohn (#24 BMW).
Im anschließenden Qualifying der DPi's ist Olivier Pla (#77 Joest Mazda)
wieder einmal am schnellsten unterwegs und lässt die Konkurrenz mehr als
zwei Zehntel hinter sich.
Hinter Pla landen die beiden Penske Acura von Ricky Taylor (#7) und
Juan-Pablo Montoya (#6) vor Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) und
Jonathan Bomarito im zweiten #55 Joest Mazda. |
|