Bericht von Stefan A. Volk
Bilder von IMSA, Acura, Cadillac, Nissan NISMO, Porsche Motorsport,
Action Express, AFS/PR1-Mathiasen Motorsports und
JDC MotorSports
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* VORWORT / TRAINING * |
Ohne
den in Sebring beschädigten #90 Spirit of Daytona Cadillac sowie dem #62
Risi Competizione Ferrari, der nur für die Endurance-Rennen gemeldet
ist, starten die üblichen 22 Teams beim IndyCar Grand Prix in Long
Beach.
Im Rahmen der IndyCar gehen dazu auch die Pirelli World Challenge, die
historische Trans-Am, die Super Drift Challenge und die Stadium Super
Trucks an den Start.
Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac) setzte im ersten Training
mit einer Zeit von 1:13.582 eine erste Bestmarke. Sein Teamkollege
Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) legt in der letzten
Runde noch einmal nach und schiebt Kontrahent Helio Castroneves (#7
Penske Acura) auf Platz drei.
In der GTLM dominieren die beiden Ford von Ryan Briscoe (#67) und Dirk
Müller (#66) vor den Porsche und Chevy's.
Während
es in Training 1 ohne Crashs und Unterbrechungen von statten geht,
scheppert es im abschließenden Training gleich mehrfach.
Als erstes traf es Eric Curran (#31) der gleich zweimal mit der Wand
Bekanntschaft machte und im Anschluss seine Heckabdeckung auf der
Strecke verlor. Nach einer kurzen Unterbrechung rollte dann 15 Minuten
vor Ende Robert Alon im "Banana Boat" (#85 JDC-Miller Oreca) auf der
Strecke aus und sorgte für eine weitere Unterbrechung.
Probleme an der Box gab es unterdessen auch am #77 Joest Mazda, dem
gleich mehrfach in der Boxengasse der Motor abstarb und sich nicht
sofort wieder starten lies.
Die Bestzeit im Training und auch des Tages sicherte sich Juan-Pablo
Montoya (#6 Penske Acura) mit einer Zeit von 1:13.160. |
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* QUALIFYING * |
Jan
Magnussen (#3 Corvette) geht als erstes auf die Strecke und startet das
Qualifying mit einer Zeit von 1:20.095, die sofort von seinem
Teamkollegen Oliver Gavin (#4 Corvette) getoppt wird.
Kurz darauf legt Laurens Vanthoor eine 1:18.231 oben drauf. Doch es ist
noch jede Menge Luft nach oben und so legt Vanthoor in der zweiten Runde
noch einmal fast eine Sekunde zu. Auf einer fliegenden Runde geht dann
aber Joey Hand (#66 Ford) an Vanthoor vorbei. Ein packender Kampf
beginnt, in den sich auch Jan Magnussen mitspielen will.
Lange Zeit sieht es nach einer Doppel-Pole für Porsche aus, denn auch
Patrick Pilet (#911) lässt es mächtig fliegen und scheut sich nicht der
Wand bis auf wenige Millimeter zu nähern.
Doch
dann kommt noch einmal Joey Hand (#66 Ford) der in seiner 10 Umrundung
die 1:17er Zeiten der Porsches unterbietet und sich Pole erobert.
Nach den GTLM, dürfen dann die Prototypen auf die Strecke, was sofort
von nahezu allen Teams genutzt wird. Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering
Cadillac) führt das Pulk an und hat freie Bahn, während die anderen sich
im Verkehr ihre Linie suchen müssen.
Wie schon im Training zeigen sich die Penske Acura DPi auch im
Qualifying extrem stark. Helio Castroneves (#7) legt gleich mehrere
P1-Zeiten auf den Asphalt. Aber auch sein Teamkollege Juan-Pablo Montoya
(#6) kennt die Piste aus seiner IndyCar Zeit wie aus dem Effeff.
Mit Problemen an diesem Wochenende kämpfen die beiden Nissan DPi, die
oft nur am hinteren Teil des Feldes zu finden sind.
Knapp
5 Minuten vor Ende schafft Montoya (#6) eine 1:12.922 und deklassiert
die Konkurrenz, die es nicht unter die 1:13er-Zeit schaffen.
Hinter ihm reihen sich am Ende Felipe Nasr (#31) vor Harry Tincknell
(#55 Joest Mazda) und Helio Castroneves (#7) in die ersten beiden
Startreihen ein.
Für das Acura Team Penske ist es die erste Pole in der IMSA WeatherTech
Serie. Ohne eine schnelle Runde muss das "Banana Boat" (#85 JDC-Miller
Oreca) vom Ende der Prototypen-Klasse starten. Das Team bekam den Wagen
nach dem Problem im finalen Training nicht mehr rechtzeitig fertig. Aber
auch die anderen Oreca von #54 CORE autosport und #38 Performance Tech
sind nur am Ende des Feldes zu finden.
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* RENNEN * |
Beim
Start des 100-minürigen Rennens kann sich Polesitter Juan-Pablo Montoya
(#6 Penske Acura) an der Spitze behaupten.
Im Pulk geraten Gustavo Yacaman (#52 AFS/PR1-Mathiasn Ligier) und Kyle
Masson (#38 Performance Tech Oreca) in Turn 2/3 am Brunnen aneinander.
Der Oreca wird dabei in der Linkskurve an die Bande gedrückt und bleibt
mitten im Kreisverkehr liegen. Sofort schaltet die Rennleitung die erste
Gelbphase ein um den Wagen zu bergen. Bei dem Kontakt kollabiert die
Lenkung. Für das Team ist das Rennen somit nach nicht einmal einer
kompletten Runde zu Ende.
Einen weiteren Kontakt gab es in der Startphase zwischen Joe Hand (#66
Ford) und Patrick Pilet (#911 Porsche) der ihm im Stau von Turn 2/3 ins
Heck brummte.
In
der Gelbphase hängt ein großer Teil der hinteren Stoßstange herunter,
doch das Team entschließt den Wagen nicht an die Box zu holen.
Beim Restart muss sich Montoya (#6) den Attacken von Felipe Nasr (#31
Whelen Cadillac) erwehren. Rundenlang klebt im der Caddy am Heck.
Dahinter kann sein Teamkollege Helio Castroneves (#7 Penske Acura) nicht
wirklich aufschließen und gerät selbst durch Harry Tincknell (#55 Joest
Mazda) unter Druck.
In der GTLM lässt Laurens Vanthoor (#912 Porsche) den angeschlagenen
Polesitter Joey Hand (#66) und die restliche Konkurrenz hinter sich. Bis
auf den letzten Platz zurückgefallen legt der #25 BMW einen frühen Stopp
ein bei dem auf Connor de Phillipi das Steuer an Alexander Sims
übergibt.
Mit
Getriebeproblemen rollt Robert Alon (#85 JDC Oreca) im "Banana Boat" in
der Auslaufzone von Turn 1 ohne Antrieb aus. Kurz danach geht Felipe
Nasr (#31) in Runde 21 in der Anfahrt zu Turn 9 an Juan-Pablo Montoya
(#6) und übernimmt die Führung.
Um den Oreca von Robert Alon zu bergen schaltet die Rennleitung bei
etwas mehr als 65 Minuten noch auf der Uhr die zweite Gelbphase. Fast
das komplette Feld kommt nun an die Box zu ihrem ersten Stopp. Da Alex
Sims (#25 BMW) erst kurz zuvor gestoppt hatte übernimmt er die Spitze
der GTLM. Vor dem Restart sortiert die Rennleitung noch einmal das Feld
und schickt sämtliche Prototypen vor die GTLM.
Beim Restart verliert dann in der GTLM auf Platz zwei liegend Antonio
Garcia (#3 Corvette) in Turn 11 an Vortrieb und wird an das Ende des
Feldes durchgereicht.
Als
alle vorbei sind bekommt er den Wagen wieder ins laufen und nimmt die
Jagd wieder auf.
Zur Rennhalbzeit führt Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) weiterhin das
Feld vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura), Ricky Taylor (#7 Penske
Acura), Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und Joao Barbosa (#5 Mustang
Sampling Cadillac) an.
In der GTLM hat noch Alex Sims (#25 BMW) die Nase vorne. Knapp dahinter
folgen Earl Bamber (#912 Porsche) vor Tommy Milner (#4 Corvette), Dirk
Müller (#66 Ford) und Nick Tandy (#911 Porsche).
Doch kurz nach der Halbzeit-Marke geht auf Start/Ziel Earl Bamber (#912)
neben Alex Sims (#25). Nach einem mehrfachen Lackaustausch zieht dann
auch noch von außen Tommy Milner (#4) auf die beiden Duellanten auf.
Sims
kann sich noch bis zum Kreisverkehr von Turn 2/3 vorne halten wird aber
von hinten durch den Porsche angeschoben und verpasst den Einlenkpunkt
aus dem Kreisel und muss Bamber ziehen lassen. Während Bamber dem Feld
enteilt muss sich Sims nun den Angriffen von Milner erwehren.
Ein frühes Aus trifft dann sprichwörtlich Pipo Derani (#22 Tequila
Patron ESM Nissan), bei dem Debris den Haupt-Notschalter auslöst und er
ohne Antrieb in der IndyCar-Boxengasse liegen bleibt.
Einen packenden Zweikampf bieten sich derweil um Platz drei Ricky Taylor
(#7) und Joao Barbosa (#5). Der führende Felipe Nasr (#31) geht dann in
Runde 37 an die Box.
Unterdessen wird es für Alex Sims (#25 BMW) ziemlich eng.
Zunächst
ziehen Tommy Milner (#4 Corvette) und Dirk Müller (#66 Ford) an ihm
vorbei. Auch Nick Tandy (#911 Porsche) zieht vor Turn 9 neben Sims, der
dadurch auf den Dreck kommt und in der Begrenzungsmauer einschlägt. Mit
schwer beschädigter rechten Front schleppt er sich dann an die Box. Nach
einem kurzen Check steht schnell fest, dass für Sims das Rennen vorbei
ist.
Noch mit kalten Reifen unterwegs wird Eric Curran's (#31 Whelen
Engineering Cadillac) in der Haarnadelkurve von Turn 11 von Nick Tandy
(#911) in die Außenbande gedrückt. Der Kontakt bleibt aber vorerst ohne
Folgen und beide setzen die Fahrt fort.
Einen weiteren Einschlag in der Mauer von Turn 9 ereilt kurz darauf auch
Sebastian Seaavedra (#52 AFS/PR1-Mathiasen Ligier) der allerdings das
Rennen fortsetzen kann.
Durch
die unterschiedlichen Boxenstopps führt Felipe Albuquerque (#5 Mustang
Sampling Cadillac) nun das Feld nach 1 Stunde vor Ricky Taylor (#7
Penske Acura), Ryan Dalziel (#2 Tequila Patron ESM Nissan) und Jordan
Taylor (#10 W. Taylor Cadillac) an.
Nick Tandy (#911) muss dann etwa eine halbe Stunde vor Ende mit einem
Reifenschaden an die Box. Der Crash am Start und der Kontakt mit dem #31
Cadillac waren für den Porsche zuviel und ein Teil der rechten vorderen
Verkleidung sorgte für einen schleichenden Plattfuss. Einige Teile
landeten dabei auch auf der Strecke und sorgen für eine weitere
Gelbphase im Rennen.
Doch Porsche sollte es noch heftiger treffen und so erleidet der lange
Zeit in Führung liegende Earl Bamber (#912) einen Aufhängungsschaden. 22
Minuten vor Rennende ist nicht mehr an einer Reparatur zu denken.
Tommy
Milner (#4 Corvette) erbt die Führung von Bamber und wird diese bis ins
Ziel nicht mehr abgeben.
Kurz zuvor geben sich beim Restart Ricky Taylor (#7) und Ryan Dalziel
(#2) auf der Start/Ziel-Geraden ein packendes Duell während dahinter
Jordan Taylor (#10) in der Anfahrt zu Turn 1 kurz die Kontrolle über
seinen Wagen verliert und herumschlingert. Doch er kann den Wagen
abfangen, gerät dann aber unter Druck durch die beiden Mazda.
Mit einem technischen Problem fällt dann Ricky Taylor (#7) aus dem
Spitzenfeld heraus und reiht sich hinter seinen Teamkollegen auf Rang
sechs ein.
Am Ende hatte an diesem Wochenende die Action Express Crew die bessere
Taktik und holten sich mit dem "Portugiesen" (#5) von Felipe Albuquerque
und Joao Barbosa den zweiten Sieg nach dem Daytona-Rennen.
Nach
dem Sebring-Sieg holt sich Tequila Patron ESM nach dem Ausfall des
Siegerwagens mit Ryan Dalziel und Scott Sharp (#2) den zweiten Platz vor
Jordan Taylor / Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac).
In der GTLM sicheren sich Oliver Gavin und Tommy Milner (#4) den ersten
Corvette-Sieg in dieser Saison. Die beiden Ford von Briscoe/Westbrook
(#67) und Hand/Müller (#66) komplettieren die Top-3.
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