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Mobil 1 SportsCar Grand Prix presented by Acura

2019
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Canadian Tire Motorsports Park / Bowmanville / Ontario / Kanada
05.07.- 07.07.2019
Teilnehmer Training Qualifying Rennen Bericht
 

Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Michelin Racing USA,
BMW Motorsport, Corvette Racing, Mazda Motorsports, Porsche,
CORE autosport, Juncos Racing, Park Place Racing, PR1/Mathiasen Motorsports, Team Penske, Turner Motorsport
und Mark Windecker @ SCU
 
 

* VORWORT *

Nach den 6 Stunden von Watkins Glen ging es für die Teams direkt weiter zum Canadian Tire Motorsports Park.

Nach dem Crash-Fest gibt es einiges zu tun, daher hatte Riley Motorsports bereits während des Rennens dort mit dem Aufbau des Spare-Car begonnen. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um den ehemaligen WeatherTech Mercedes, welches man vor einiger Zeit erwarb und seit Daytona im Truck mitführt.

Bei Moorespeed stand in Kanada ein Chassis zur Verfügung das man hätte leihen können. Aber ohne ihren Stammfahrer Will Hardeman sieht man kein Zweck dort anzutreten. Hardeman erlitt nach einem Trainingsunfall eine schwere Gehirnerschütterung und musste aus dem Audi heraus geschnitten werden.




Corvette Racing prüfte nach dem letzten Rennen die Schäden des Startunfalls. Für dieses Rennen steht dem Team wieder das eigentliche Chassis zur Verfügung, dass in Le Mans ebenfalls in einen Unfall verwickelt war. Stammpilot Tommy Milner kann allerdings aufgrund einer beim Crash erlittenen Handverletzung nicht starten und hat daher erneut Marcel Fässler  verpflichtet.

Mit dem Saisonverlauf alles andere als glücklich hat Starworks Motorsport ihren Audi R8 LMS GT3 für die Rennen auf dem CTMP und in Lime Rock zurückgezogen. Die Zeit will man nutzen um den Wagen auf den Kopf zu stellen und die Probleme in Griff zu bekommen.

Auch der #47 PPM Lamborghini Huracan fehlt an diesem Wochenende, wodurch das Feld auf nur noch 34 Wagen zusammen schrumpft.


Die Zukunft der LMP2 steht noch immer auf wackeligen Füssen. Seitens der IMSA plant man fest mit der Klasse. PR1/Mathiasen plant noch in dieser Saison einen zweiten Oreca an den Start zu bringen. Konkurrent Performance Tech hingegen erwägt allerdings für nächstes Jahr ein Wechsel in die European Le Mans Series.

Bei JDC Motorsports, die im vergangenen Jahr zwei Oreca's eingesetzt hatte, stehen die Wagen noch immer zum Verkauf. Doch nach über der Hälfte der Saison gibt es noch immer keinen ernsthaften Interessenten.

Um die Kosten weiter zu senken überlegt man für 2020 mit einer Saison mit nur sieben Events und ohne Wertung in Daytona zu starten.


 

* TRAINING *

Mit einem Vorsprung von mehr als 0,4 Sekunden holt sich Colin Braun (#54 CORE Nissan) vor Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) die erste Bestzeit an diesem Wochenende.

Porsche setzt mit Platz eins und zwei die Dominanz in der GTLM fort, während Jeroen Bleekemolen (#33 Riley Mercedes) das frisch aufgebaute Spare-Car in der GTD am schnellsten um die Strecke bewegte. Gerade einmal 0,013 Sekunden dahinter folgt aber schon Andy Lally (#44 Magnus Lamborghini).

Im zweiten Training am Nachmittag war erneut Colin Braun nicht zu bremsen und stellt den Nissan DPi erneut auf Platz eins. Dahinter setzten sich die beiden Penske Acura mit Dane Cameron (#6) und Ricky Taylor (#7) gegen die Action Express Cadillac's und die Joest Mazda's durch.



Nach dem perfekten Start im ersten Training bekam Porsche von Chevrolet eine knappe Sekunde eingeschenkt. Jan Magnussen (#3) lag dabei 0,054 Sekunden vor seinem Teamkollegen Marcel Fässler.

Bei den GTD kann sich dieses mal Bill Auberlen (#96 Turner BMW) durchsetzen und lässt Bleekemolen und die andere Konkurrenz hinter sich.

Die eigentlich auf 60 Minuten angesetzte Session musste knapp 20 Minuten vor Ende abgebrochen werden, da in Turn 2 und Turn 5 Hitze bedingt der Asphalt aufbrach und so eine Weiterfahrt nicht möglich war.

Nach dem "Crash-Festival" in Watkins Glen steigt nach dem dritten Training die Ausfallquote weiter an. Dieses mal trifft es Paul Miller Racing mit ihrem #48 Lamborghini der in Turn 2 in die Begrenzungsmauer einschlug.

Fahrer Ryan Hardwick wurde von einem der JDC-Miller Cadillac touchiert und verlor daraufhin die Kontrolle über den Wagen. Er konnte danach den Wagen zwar noch in die Box schleppen, doch der Schaden auf der rechten Fahrzeug-Seite ist vor Ort irreparabel. Für das nächste Rennen in Lime Rock Park wird man mit dem zweiten Lamborghini an den Start gehen, der eigentlich unter der Startnummer #49 dieses Jahr bei dem einen oder anderen Rennen hätte starten sollen.

Das Training ging am Ende an Helio Castroneves (#6 Penske Acura) vor Colin Braun (#54 CORE Nissan), Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac).

In den GT-Klassen holten sich Ryan Briscoe (#67 Ford) und Robert Foley (#96 Turner BMW) die Bestzeiten.


 

* QUALIFYING *

Die beiden Meyer-Shank Acura mit Trent Hindman (#86) und Bea Figueiredo (#57) eröffnen das Qualifying der GTD. Hindman ist es auch dann, der schon früh die Tabelle anführt. Knapp dahinter folgt Robert Foley (#96 Turner BMW), der nach ein paar schnellen Runden als erster eine 1:16er Zeit schafft.

Für die in der Meisterschaft auf Platz zwei und drei liegenden AVS Lexus läuft es bei ihrem Heimrennen nicht so optimal und kommen aus dem Mittelfeld nicht heraus. Für den Lokalmatador Compass Racing mit dem #76 McLaren läuft es ähnlich, während das dritte kanadische Team, Pfaff Motorsports mit ihrem #9 Porsche wenigstens für die Top-5 reicht.

In den Dreikampf um die Pole zwischen den beiden Acura's und dem BMW greift kurz vor Ende dann auch noch Ben Keating (#33 Riley Mercedes) ein.

Da zum Ende der Session keine Zeitverbesserungen mehr möglich sind lehrt sich die Piste schon vor Ablauf der Restzeit. Die Pole geht daher zum zweiten mal in dieser Saison an Robert Foley (#96 Turner BMW) vor Ben Keating (#33), Trent Hindman (#86), Bea Figueiredo (#57) und Zach Robichon (#9).

Zu Beginn der Session noch in aussichtsreicher Position unterwegs reicht es für die beiden Corvette's von Jan Magnussen (#3) und Marcel Fässler (#4) nur für die letzten beiden Plätze.

Porsche begnügt sich am Schluss mit den Plätzen vier und fünf zwischen den beiden Ford GT's, während sich Jesse Krohn (#24 BMW) die Pole holt. Krohn ließ dabei sogar seinen Teamkollegen Tom Blomqvist (#25) satte 0,462 Sekunden hinter sich.


Den finalen Part des Qualifyings geht Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) als erster an. Die Konkurrenz ist aber nur wenige Meter entfernt und geben sich einen packenden Kampf um die Pole.

Schon im Training sehr gut mit dabei holt sich Colin Braun (#54 CORE Nissan) bereits nach etwas mehr als vier Minuten als erster eine 1:05er Zeit. Helio Castroneves (#7 Penske Acura) und Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) ziehen zwar noch einmal kurz an ihm vorbei, doch Braun lässt es dermaßen fliegen, dass der schon in seiner nächsten Runde sich mit einer 1:05.452 die Pole holt.

Bereits zur Halbzeit sind dann alle Startplätze bezogen und eine Zeitverbesserung auf den vorderen Plätzen nicht mehr möglich.



Für Colin Braun und CORE autosport ist es die erste Pole mit dem Nissan DPi. Wie schon im Vorjahr mit dem Oreca 07 entscheidet sich das Team allerdings dafür für das Rennen frische Reifen und auch einen Fahrerwechsel durchzuführen und überlässt dadurch Helio Castroneves (#7 Penske Acura) den ersten Startplatz vor Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) und Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura).


 

* WARM-UP *

Da Training zwei aufgrund von Reparaturarbeiten an der Strecke nicht über die volle Distanz abgehalten werden konnte, entschied sich die Rennleitung den Teams im Warm-Up 10 Minuten mehr Tracktime zur Verfügung zu stellen.

Mazda-Pilot Harry Tincknell (#55) war am Ende der schnellste und ließ Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac) 0,041 Sekunden hinter sich. Die beiden Acura's komplettieren die Top-4.

Richard Westbrook (#66 Ford) und Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche) holten sich die letzte Trainingsbestzeit in der GTLM bzw. der GTD.


 

* RENNEN *

Beim Start kann sich zunächst Helio Castroneves (#7 Penske Acura) gegen die restliche Meute durchsetzen. Dahinter folgen Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) vor Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) und Tristan Nunez (#77 Joest Mazda). Letzterer wird dann aber nach Turn 1 von Felipe Nasr (#31 Whelen Engineering Cadillac) attackiert und zieht in Turn 2 auf der Außenbahn an ihm vorbei.

Vorne schließt Bomarito auf den Polesitter auf und setzt sich in den Esses (Turn 8/9) neben Castroneves. Doch in Turn 9 hat der Acura-Pilot die bessere Linie und bleibt in Führung.

Während sich Castroneves von seinem Kontrahenten wieder lösen kann übernimmt Tristan Nunez (#77) wieder Platz vier von Felipe Nasr (#31).


In der GTLM kann Jesse Krohn (#24 BMW) seine Pole Position behaupten. Sein Teamkollege Tom Blomqvist (#25) fällt allerdings auf Platz fünf hinter Ryan Briscoe (#67 Ford) und die beiden Porsche von Patrick Pilet (#911) und Laurens Vanthoor (#912) zurück.

Auch in der GT-Daytona bleibt Polesitter Robert Foley (#96 Turner BMW) an der Spitze des Feldes. Dahinter folgen Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura), Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche), Ben Keating (#33 Riley Mercedes) und Frank Montecalvo (#12 AVS Lexus).

Bereits nach sechs Minuten kommt es zu den ersten Überrundungen. Als die beiden Gesamtführenden auf die hinteren GTD's aufschließen kommt es im Verkehr zu einem fantastischen Kampf zwischen Acura und Mazda.



Auch im Mittelfeld gibt es einen tollen Zweikampf zwischen Jon Bennett (#54 CORE Nissan) und Will Owen (#50 Juncos Cadillac). Owen versucht es in Turn 6 mit der Brechstange und räubert wild über den inneren Curb. Doch Bennett bleibt vorne.

An der Spitze übernimmt dann in Runde 8 Jonathan Bomarito (#55) die Führung als man den GTD-Führenden überrundet.

Auch Will Owen (#50) wird der Verkehr zum Verhängnis als er in Turn 2 vom zu überrundenden Gar Robinson (#74 Lone Star Mercedes) berührt wird und beide in die Auslaufzone abfliegen. Beide können aber das Rennen danach fortsetzen.

Ein weiteres heißes Duell gibt es in der GTD.


Nose-to-Tail und Door-to-Door gehen Robert Foley (#96 Turner BMW) und Trent Hindman (#86 Meyer-Shank Acura) um die Strecke. In der Moss Corner (Turn 5/6) kann sich Hindman dann innen neben den BMW setzen, muss dann aber hart über den Curb von Turn 8 räubern und fällt hinter Foley wieder zurück. Dafür kann Zach Robichon (#9 PFAFF Porsche) auf die beiden aufschließen.

Auf der Mario Andretti Straightway schließt dann der gesamtführende Jonathan Bomarito (#55 Joest Mazda) auf einen riesigen Pulk auf, der nur schwer zu überholen scheint.

Kurz darauf wird auch Jan Magnussen (#3 Corvette) der Verkehr zum Verhängnis. Als der Gesamtführende an ihm vorbei will geht es three-wide durch Turn 1 und nehmen Dalton Kellett (#52 PR1/Mathiasen Oreca) ins Sandwich.


Als dieser Magnussen in seinem linken Außenspiegel sieht zuckt er kurz nach innen - Doch dort ist Bomarito. Als er dann wieder nach außen zieht touchiert er die Corvette und schickt diese durch den Dreck und die Auslaufzone.

Durch eine falsche Linienwahl verliert Tristan Nunez (#77 Joest Mazda) seinen dritten Platz an Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) als er in der Clayton Corner (Turn 2) außen an Bea Figueiredo (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura) will und sich innen Montoya vorbei mogelt.

Bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde kommt Montoya dann als erster an die Box und versucht den Undercut. Eine Runde später folgen dann Nunez (#77) und Castroneves (#7) bevor dann auch der führende Bomarito (#55) side-by-side mit dem #85 JDC-Miller Cadillac hinein.



Boxenstopp bereinigt führt weiterhin der #55 Joest Mazda vor den beiden Acura's #6 und #7, dem #77 Joest Mazda und den beiden Action Express Cadillac #31 und #5.

Für einen Schreckmoment sorgt Richard Heistand (#14 AVS Lexus) als er Eingangs der Boxengasse in das Heck von Patrick Lindsey (#73 Park Place Porsche) donnert. Zm Glück gehen aber nur ein paar Flaps in die Brüche.

Mit frischen kalten Reifen rutscht Lokalmathador Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche) in Turn 5 von der Strecke. Auf den Weg zurück auf die Strecke übersieht er dann aber den anfliegenden Jack Hawksworth (#14 AVS Lexus) und wird von diesem Ausgangs von Turn 6 gerammt.

Hargrove dreht sich der Strecke in die Wiese, kann das Rennen aber kurz darauf wieder fortsetzen.


Hawksworth hingegen muss mit beschädigter Front die Box ansteuern, wird dann aber nach einem kurzen Check wieder auf die Strecke geschickt.

Wegen eines schleichenden Plattfusses muss Helio Castroneves (#7 Penske Acura) etwas früher an die Box und fällt dadurch eine knappe Runde zurück. Der Gesamtführende ist bereits in Sichtweite hinter ihm.

Dieser hält 90 Minuten vor Rennende einen Vorsprung von 12 Sekunden auf Dane Cameron (#6 Penske Acura). Weitere 1 1/2 Sekunden dahinter folgt mit Oliver Jarvis (#77) bereits der zweite Joest Mazda.

Gegen Rennhalbzeit gehen die beiden Mazda zu ihrem zweiten Stopp an die Box. Für Jarvis (#77) kam der Ruf von der Box aber recht spät und schliddert mit stehenden Rädern und mächtig Speed in die Boxeneinfahrt.

Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) kann nach dem Stopp die Führung weiter behaupten, doch Dane Cameron (#6 Penske Acura) seinen Rückstand bis auf sieben Sekunden minimieren. Dahinter folgt weitere 2 Sekunden dahinter Ricky Taylor (#7 Penske Acura) vor Oliver Jarvis, der insgesamt 15 Sekunden hinter seinem Teamkollegen liegt.

Halbzeitführender in der GTLM ist Earl Bamber (#912 Porsche) vor John Edwards (#24 BMW), Connor de Phillippi (#25 BMW), Richard Westbrook (#67 Ford) und Nick Tandy (#911 Porsche).

In der GT-Daytona hält Bill Auberlen (#96 Turner BMW) die Spitzenposition. Gut 13 Sekunden dahinter folgt Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura) vor Townsend Bell (#12 AVS Lexus) der weitere 9 Sekunden zurück liegt. Die Top-5 komplettieren Patrick Long (#73 Park Place Porsche) vor Katherine Legge (#57 Heinricher/Meyer-Shank Acura).

Kurz bevor die letzte Rennstunde anbricht kommt Ricky Taylor (#7 Penske Acura) an die Box. Da bislang noch keine einzige Gelbphase das Rennen unterbrochen hatte versucht das Team mit einer antizyklischen Taktik noch einmal nach vorne zu kommen. Sollte es doch noch zu einer Unterbrechung kommen würde man automatisch die Führung übernehmen, während die anderen zu ihrem Stopp gehen.

Als Harry Thincknell (#55 Joest Mazda) auf einen großen Pulk von mehr als 10 Fahrzeugen aufschließt holt ihn die Box zum finalen Stopp hinein und unterbindet so den möglich Undercut des Acura's.

Wie zuletzt in Watkins Glen läuft es auch dieses mal für das Mazda Racing Team Joest nahezu perfekt. Aktuell liegen wieder beide Wagen vorne.


Für eine Schrecksekunde beim Team sorgt Oliver Jarvis (#77) als er bei der Überrundung von Cameron Cassels (#38 Performance Tech Oreca) in Turn 9 in einen side-by-side Kontakt verwickelt wird und einen Schlag auf das rechte Vorderrad bekommt. Jarvis kann aber die Speed vorne weiter mitgehen. Das Team entscheidet daher erstmal das Rennen fortzusetzen ohne ihn an die Box zu holen.

Gerade als Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) zu seinem letzten Stopp an die Box kommt fliegt Cassels (#38) in Turn 6 von der Strecke.

Mit Problemen eines defekten Schlagschraubers verliert man am rechten Hinterrad einige Zeit und Teamkollege Oliver Jarvis (#77) übernimmt die Führung. Kurz darauf ruf die Rennleitung in Runde 95 die erste Gelbphase aus.



Vor dem Restart führen die beiden Mazda von Oliver Jarvis (#77) und Harry Tincknell (#55), gefolgt von den beiden Acura, die nur durch den #10 Wayne Taylor Cadillac getrennt werden.

In der GTLM führt Earl Bamber (#912 Porsche) vor John Edwards (#24 BMW), Nick Tandy (#911 Porsche), Connor de Phillippi (#25 BMW) und Richard Westbrook (#67 Ford).

Bill Auberlen (#96 Turner BMW) führt weiterhin in der GTD vor Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura), Townsend Bell (#12 AVS Lexus), Lawson Aschenbach (#74 Lone Star Mercedes) und Patrick Long (#73 Park Place Porsche).

Einen ersten Angriff von Dane Cameron (#6) kann Tincknell (#55) abwehren und verschafft seinem Teamkollegen Jarvis (#77) den nötigen Vorsprung.


In der GTLM kommt es derweil zu einem regelrechten Boxkampf zwischen Nick Tandy (#911 Porsche) und den beiden BMW's. An den Positionen ändert sich aber nichts.

Nur kurz darauf kommet es 33 Minuten vor Ende zu nächsten Gelbphase. Zunächst ist nur ein wild übereinander gewürfelten Reifenstapel zu sehen. Schnell wird klar, dass hier ein heftiger Crash dahinter steckt.

Im Replay ist dann zu sehen, dass Victor Franzoni (#50 Juncos Cadillac) in der schnellen Clayton Corner (Turn 2) die Kontrolle über seinen Wagen verlor und mit gut 140 mph quer stehend in den Reifenstapel einschlägt und sich seitlich überschlägt.

Das Rettungsteam ist schnell vor Ort um sich um den Fahrer zu kümmern. Auf der Strecke geht es zunächst rundenlang hinter dem SafetyCar weiter.

Nachdem Franzoni aus dem Wagen befreit hat und auf der Liege in den Rettungswagen schiebt kann man den Wagen mit einem Gabelstapler aus den Reifenstapel heben und auf wieder auf die Räder stellen. Just in dem Moment entscheidet sich die Rennleitung das Rennen mit der roten Flagge zu unterbrechen und die Uhr bei verbleibenden 17 Minuten anzuhalten.

Nach gut fünf Minuten unter Parc-ferme Bedingungen in der Boxengasse werden die Triebwerke wieder gestartet und wieder auf die Strecke gelassen.

Ein finaler Sprint verspricht noch einmal mächtig Spannung. Nach einer Aufwärmrunde wird die Strecke 14 1/2 Minuten vor Ende wieder frei gegeben. Wieder einmal gibt Tincknell (#55) seinem Teamkollegen Jarvis (#77) Schützenhilfe und wehrt die Acura's ab.


Auch in den beiden GT-Klassen ist noch alles offen.

Noch einmal kommt die Spitze in den Verkehr. Während Jarvis und Tincknell gut durchkommen haben die beiden Acura's Probleme was Pipo Derani (#31 Whelen Engineering Cadillac) ausnutzt und an Ricky Taylor (#7) vorbei geht.

Bei dem Zweikampf übersieht Taylor dann allerdings in Turn 4 den hinter ihm liegenden Colin Braun (#54 CORE Nissan), der über die Wiese muss und fast ungebremst auf Turn 5 zusteuert und nur mit sehr viel Dusel in eine kleine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen durch rauscht und dann auf der asphaltierten Auslaufzone zu stehen kommt.

Kurz darauf rollt Felipe Albuquerque (#5 Mustang Sampling Cadillac) mit Kupplungsproblemen aus und stellt den Wagen am Streckrand ab.

An der Spitze hat Oliver Jarvis (#55 Joest Mazda) einen gut zwei säkündigen Vorsprung als er die weiße Flagge sieht. Dahinter versucht sich - mit Erfolg - sein Teamkollege Harry Tincknell (#77) den Acura von Dane Cameron (#6) vom Hals zu halten. Am Ende ist der zweite Doppelsieg - innerhalb von einer Woche - fix!

In der GTLM feiert Porsche eine Premiere. Noch nie hatte es ein Hersteller mehr als vier mal geschafft auf dem Treppchen ganz oben zu stehen. Durch die fünf Siege in Reihe liegt man an der Spitze der Markenwertung 24 Punkte vor BMW. Auch in der Fahrer und Teamwertung liegt man 11 bzw. 7 Punkte vor der #3 Corvette von Antonio Garcia und Jan Magnussen.

In der GT-Daytona kehrt Bill Auberlen (#96 Turner BMW) in die Siegesstraße zurück und holt sich Platz eins vor Mario Farnbacher (#86 Meyer-Shank Acura).

Dahinter komplettieren Townsend Bell (#12 AVS Lexus), Patrick Long (#73 Park Place Porsche) und Scott Hargrove (#9 PFAFF Porsche) die Top-5.

Noch am Nachmittag meldet sich Victor Franzoni via Instagram aus dem Krankenhaus und bedankte sich bei Gott, dem Rettungsteam, seinem Helmhersteller, dem Fahrzeugkonstrukteur Dallara und Cadillac. "Glücklicherweise sei nichts gebrochen, aber alles tut weh! Ich bin am Leben und das ist das wichtigste!"

Für das Team ist 2019 ein sehr teures Jahr. Neben dem Premierenjahr in der IWSC nimmt man an der IndyCar-Serie teil, wo Kyle Kaiser bei den Indy 500 gleich zwei Fahrzeuge (Training & Rennen) schrottete. Auch den Cadillac kann man komplett abschreiben. Ein neues Chassis ist bereits unterwegs. Summa summarum dürften rund 1 Mio. Extrakosten angefallen sein.


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