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The ROAR before the Rolex 24

2020
IMSA-WSC
AMERICANSPORTSCAR.racing

Daytona International Speedway / Daytona Beach / Florida / USA
03.01. - 05.01.2020
Teilnehmer Test P&G Quali Bericht
 

Bericht von Stefan A. Volk
 
Bilder von IMSA, Daytona International Speedway, Michelin Racing USA, Rolex 24 Hours,
Anglo American Oil Company, Lexus Racing USA, Mazda Motorsports,
ERA Motorsport, Magnus Racing, Porsche GT Team IMSA,
Rick Ware Racing, Team Penske und Wayne Taylor Racing 
 

* VORWORT *

Schon vor der Einführung der nächsten DPi-Generation in 2021 gab es in der Silly Season ein großes Stühle rücken. Nach Beendigung des Nissan Engagement von CORE autosport und dem Wegfall des zweiten Action Express Cadillac, sowie dem fehlenden Budget bei Juncos Racing schrumpft das Feld in der obersten Klasse etwas.

Die lang ersehnten Kundenfahrzeuge von Acura und Mazda lassen noch auf sich warten. Ein dritter Mazda dürfte wohl erst im weiteren Saisonverlauf dazu stoßen.

Dafür wächst die LMP3-Klasse. Starworks, DragonSpeed, ERA (jeweils mit Oreca), sowie Rick Ware Racing (Multimatic-Riley) kommen ins Feld dazu. PR1/Mathiasen wollte eigentlich auch einen zweiten Oreca beim Langstrecken-Klassiker einsetzen, doch der Deal platzte im letzten Moment.


Nach der Einstellung des GTLM-Programms von Ford fehlen dieses Jahr die beiden GT's. Ebenfalls nicht mehr dabei sind die C7 Corvette und der Porsche 911 RSR. Sowohl Corvette als auch Porsche haben aber einen würdigen Nachfolger entwickelt, die an diesem Wochenende ihr Debüt geben. Einzig BMW ist noch dem "alten" Model am Start, da auch der Gaststart von Risi Competizione mit einem neuen Ferrari stattfinden wird.

Die größte Änderung in der GTD ist der Neuzugang von Aston Martin, die gemeinsam mit dem Heart of Racing Team die gesamte Saison bestreiten werden. Wie im Vorjahr fehlt der von Compass Racing eingesetzte McLaren 720s GT3, der wohl wie 2019 nur bei den Sprint Cup Rennen dabei sein wird.




Setzte im Vorjahr Meyer Shank Racing gemeinsam mit Heinricher Racing einen rein weiblich besetztes Acura NSX ein, wird es in diesem Jahr eine Lamborghini Huracan von GEAR Racing geben, deren Einsatz vom Grasser Racing Team betreut wird. Zum ROAR kam man mit einem kunterbunten Wagen im Komik-Design daher. Das Design des "Eye-Catcher" soll sich für die 24-Stunden aber noch einmal ändern. Zusätzlich übernimmt das österreichische Team den Einsatz des Magnus Racing Lambo's und kommt zu den Endurance Rennen mit einem eigenen dritten Huracan.

Neben dem Einsatz von Grasser und den Gasteinsätzen von WRT und Aston Martin gibt es dieses Jahr keine weiteren Starter aus Übersee. Weder Land Motorsport, noch Spirit of Race, EBIMOTORS oder Manthey sind auf der Starterliste zu finden.


 

* TESTTAG 1 *

Die erste Testsession beendet Harry Tincknell (#55 Joest Mazda) mit der ersten Bestzeiten dieses Wochenende und ist dabei 0,7 Sekunden schneller als Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac). Platz drei sichert sich knapp dahinter Juan-Pablo Montoya (#6 Penske Acura) vor Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) und Tristan Vautier (#85 JDC-Miller Cadillac).

Letzterer war auch Verursacher von einem der drei Abbrüchen mit der roten Flagge, als Newcomer Matheus Leist kurz vor Schluss in Turn 6 von der Strecke abkam.

Zu den beiden anderen Unterbrechungen kam es als Andy Lally (#44 GRT-Magnus Lamborghini) in Turn 3a zu Beginn abflog, sowie der #11 Grasser Lamborghini, der im weiteren Verlauf mit mechanischen Problemen liegen blieb.



Ben Hanley (LMP2 #81 DragonSpeed Oreca), Nick Tandy (GTLM #911 Porsche) und Jack Hawksworth (GTD #14 AVS Lexus) sichern sich die Bestzeiten in den anderen Klassen.

Wie schon am Vormittag beendet Mazda den Tag mit einer Bestzeit. Dieses mal war Olivier Pla im erstmals weißen Schwesterauto (#77 Joest Mazda) 'on Top'. Gemeinsam mit dem #55 Mazda von Jonathan Bomarito beendet man Tag eins als einziges Team mit einer 1:35er Zeit.

Hinter den beiden schließt Felipe Albuquerque (#31 Whelen Cadillac) vor den beiden Penske Acura von Juan-Pablo Montoya (#7) und Helio Castroneves (#6) die Session auf Platz drei ab.

Simon Trummer (#52 PR1/Mathiasen Oreca) setzt in den finalen Minuten mit einer 1:35.315 die Bestzeit in der LMP2 und damit auch die schnellste Zeit des Tages.

Nachdem man am Vormittag zunächst nur einige Proberunden absolvierte, dreht Sunoco Whelen Challenge Sieger Jonathan Hoggard im #2 Rick Ware Multimatic-Riley die ersten schnellen Runden, liegt aber 4,5 Sekunden hinter dem schnellsten Simon Trummer. Für das NASCAR-Team ist Daytona nicht wirklich Neuland, da man 2011 und 2012 mit einem Porsche 911 GT3-Cup bzw. einem privat aufgebauten Ford Mustang teilnahm, doch mit dem LMP2 hat man noch kaum Erfahrung einholen können.

In der GTLM holt sich Colton Herta (#25 BMW) die Tagesbestzeit, während die beiden neuen C8 Corvette's sich mit den letzten beiden Plätzen begnügen.

Bei den GTD's sind die Lamborghini in der zweiten Sitzung am schnellsten unterwegs - bleiben dabei aber hinter der Bestzeit von Jack Hawksworth am Vormittag.


Marco Mapelli (#44 GRT-Magnus) war von den drei Lamborghini an der Spitze, gefolgt von Franck Perera (#11 Grasser) und Brandon Gdovic (#47 PPM) am schnellsten unterwegs.

Wegen Debris auf der Strecke sowie einem Abflug des #18 ERA Oreca musste die 90-minütige Sitzung kurz unterbrochen werden. Als einziges Team, neben dem zweiten #51 PR1/Mathiasen Oreca, blieb der #98 Aston Martin Vantage ohne eine Runde im Paddock stehen. Bis auf dem Kanadier Paul Dalla-Lana, der den ganzen Einsatz finanziert und sich bei einem Ski-Unfall verletzte und daher nicht bei den 24-Stunden-Rennen starten kann, sind alle Piloten vor Ort.

Für Tag zwei sind dann Regenfälle vorhergesagt.
 


 

* TESTTAG 2 *

Wie schon am Vortag waren die beiden Mazda auch in der dritten Testsession am Samstag morgen am Ende auf den Spitzenplätzen zu finden. Harry Tincknell (#55) war dabei nur minimal schneller als sein Teamkollege Olivier Pla (#77) der sich nach der bisherigen Bestzeit diesmal die zweitbeste Zeit sicherte.

Mit Tristan Vautier (#85 JDC-Miller), Felipe Nasr (#31 Whelen) und Renger van der Zande (#10 W. Taylor) komplettieren gleich drei Cadillac die Top-5.

In der LMP2 zieht der #81 DragonSpeed Oreca dank der bisher schnellsten Runde durch Colin Braun in der Gesamtwertung wieder am #52 PR1/Mathiasen Oreca vorbei, der dank Gabriel Aubry in der dritten Sitzung auf Platz zwei landete.



Connor de Phillippi (#25 BMW) stellt seinen M8 GTE mit einer 1:44.142 ganz knapp vor den beiden Porsche-Piloten Mathieu Jaminet (#912) und Nick Tandy (#911) auf Platz eins ab. In dem sehr dicht zusammen liegenden Feld landen die beiden Corvette allerdings wieder auf den letzten Plätzen.

Mit Alberto Costa (#11 Grasser) landet erneut einer der Lamborghini an der Spitze der GTD. Nicht einmal eine zehntel Sekunde dahinter folgt der amtierende Meister Trent Hindman (#57 Heinricher/MSR Acura) vor den beiden nächsten Lamborghini mit Spencer Pumpelly (#44 GRT-Magnus) und Bryan Sellers (#48 Paul Miller Racing).

Trotz des Abfluges von Dennis Olsen (#9 PFAFF Porsche) in eine der Reifenbarrieren im Infield fand die Session ohne eine Unterbrechung statt.


Nicht an den Start ging der Multimatic/Riley von Rick Ware Racing, bei denen es zu elektronischen Problemen während eines Fahrerwechsel kam. In Sitzung vier lief es dann etwas besser und konnte etwas auf die Konkurrenz aufschließen.

Nach gerade einmal 4 Runden parkte dann aber James Davison den LMP2 in den Reifenstapel in Turn 3 was einen Schaden am Heck-Bodywork bedeutete. Das Team hatte kein Ersatz-Heck parat und auch Multimatic, die mit einem Truck voller Ersatzteile vor Ort sind, konnte dem Team nicht helfen.

Das Team hätte gerne weiter das Auto kennen gelernt, packte dann aber nach dem Crash zusammen und reiste vorzeitig ab.




In der vierten Session übernahm erstmalig Cadillac die Spitze und holte sich mit Filipe Albuquerque (#31 Whelen) die schnellste Zeit. Nur 0,147 Sekunden dahinter folgt bereits Ryan Hunter-Reay (#55 Joest Mazda) vor Loic Duval (#5 Mustang Sampling/JDC Cadillac) und Renger van der Zande (#10 W. Taylor Cadillac). Die Top-5 komplettiert Tristan Nunez (#77 Joest Mazda).

Simon Trummer (LMP2 #52 PR1/Mathiasen Oreca), Mathieu Jaminet (GTLM #912 Porsche) und Frankie Montecalvo (GTD #12 AVS Lexus) holten die Bestzeiten dieses mal in ihrer Klasse.

Aufgrund kühleren Temperaturen und einer regenbedingt kühleren Strecke waren dieses mal keine Zeitverbesserung möglich.



Nach dem Paddock und Garage Qualifying der LMP2 und der GTD ging es dann am Abend ins Nachttraining.

Mazda setzte seine Dominanz in der DPi fort und holte sich mit Oliver Jarvis (#77) und Ryan Hunter-Reay (#55) erneut die Doppel-Spitze. Jarvis brummt dabei einen Rückstand von 0,445 Sekunden - der Konkurrenz sogar 0,895 Sekunden - auf's Auge. Gut möglich, dass die IMSA vor den 24-Stunden also noch einmal die BoP anpasst.

Harrison Newey, Sohn des berühmten Formel 1 Ingenieurs Adrian Newey, holt sich in der LMP2 auf dem #81 DragonSpeed Oreca mit einer 1:37.372 nicht nur die Tagesbestzeit sondern auch die bisherige Gesamtbestzeit in der Klasse.




Wie Mazda in der DPi holt sich Porsche in der GTLM mit Laurens Vanthoor (#912) und Fred Makowiecki (#911) die beiden Bestzeiten in der Nachtsitzung.

Corvette Racing mit ihrer neuen C8 Corvette machten in der Session deutliche Fortschritte und holten sich mit Jordan Taylor (#3) die viertbeste Zeit.
 
In der GT-Daytona setzt sich erneut Lamborghini mit einem tripple, angeführt von Frank Perera (#11 Grasser) durch. Andy Lally (#44 GRT-Magnus) und Andrea Caldarelli (#48 Paul Miller) folgen vor Patrick Long (#16 Wright Porsche) und Jules Gounon (#86 Meyer Shank Acura).

Die ersten Runden an dem Wochenende drehte nun auch der #98 Aston Martin Vantage und setzt sich mit Ross Gunn auf den achten Platz.


Nach Rick Ware Racing ist nach einem Abflug von Shinya Michimi für Michael Shank Racing mit ihrem #86 Acura NSX GT3 ebenfalls das Wochenende vorzeitig beendet.

Michimi verlor in der Bus Stop die Kontrolle über den Wagen und landete im Reifenstapel. Neben dem Bodywork wurde auch der Hilfsrahmen in Mitleidenschaft gezogen.

Das Team konzentriert sich daher am Sonntag voll und ganz dem #57 Acura.


 

* QUALIFYING LMP2 & GTD *

Im klassischen viergeteilten Qualifying gingen die GTD's wie gehabt als erstes auf die Strecke. In der 15-minütigen Sitzung sicherte sich Frankie Montecalvo (#12 AVS Lexus) die schnellste Zeit und somit seinem Team als erstes GTD-Team den Platz in der Box und im Paddock auszusuchen.

Matt McMurry (#86 Meyer Shank Acura) und Robby Foley (#96 Turner BMW) komplettieren die Top-3, gefolgt von den schnellsten Lamborghini von Brandon Gdovic (#47 PPM).

Bei der späteren technischen Abnahme wurde dann aber der #47 PPM Lambo sowie die drei Grasser Fahrzeuge (#11, #19 und #44) disqualifiziert, da man das Standard-Getriebe und nicht die spezielle Daytona Ausführung nutzte.

Der #57 Heinricher/MSR Acura und der #63 Scuderia Corsa Ferrari rücken daher in die Top-5 auf.


Ben Keating (#52 PR1/Mathiasen Oreca) holt sich in der LMP2 mit einer 1:38.056 die Bestzeit vor dem Schweden Henrik Hedman (#81 DragonSpeed Oreca), John Farano (#8 Tower/Starworks Oreca) und Dwight Merriman (#18 ERA Oreca).

Keating ist an diesem Wochenende nicht nur auf dem LMP2 am Start sondern fährt wie im Vorjahr auch auf dem #74 Riley Mercedes. Im Interview mit den Kollegen von Sportscar365 witzelte er mit der theoretisch möglichen Teilnahme in alle vier Klassen herum. In der LMP2 und der GTD beträgt die Mindestfahrzeit jeweils 4 Stunden, in der DPi und GTLM nur 2 Stunden um gewertet zu werden.


 

* TESTTAG 3 *

Am morgen des dritten Testtages konnte sich dann auch Acura mit Ricky Taylor (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) an der Spitze durchsetzen. Die beiden waren dabei die einzigen die eine 1:33er Zeit schafften.

Auch in den anderen Klassen purzelten die bisherigen Bestzeiten und so holte sich Ben Hanley (#81 DragonSpeed Oreca) die schnellste Zeit in der LMP2, während die Bestmarken in der GTLM und der GTD an Daniel Serra (#62 Risi Competizione Ferrari) und Corey Lewis (#48 Paul Miller Racing Lamborghini) ging.

Die 60-minütige musste nach einem heftigen Abflug von Steijn Schothorst (#11 Grasser Lamborghini) in Turn 5 abgebrochen werden. Der brandneue Huracan erlitt dabei einen Heckschaden den man bis zur letzten Session am Nachmittag nicht mehr repariert bekommt.


Die finale Bestzeit holt sich dann Kamui Kobayashi (#10 W. Taylor Cadillac) und lässt Oliver Jarvis (#77 Joest Mazda) 0,18 Sekunden hinter sich.

Einige Teams, darunter die beiden Penske Acura, der #31 Whelen Cadillac und der zweite #55 Joest Mazda blieben im Paddock und setzte die Session aus.

Dadurch konnte sich Nicolas Lapierre (#8 Tower/Starworks Oreca) auf Gesamtrang vier hinter Loic Duval (#5 Mustang Sampling/JDC Cadillac) platzieren.

Earl Bamber (#912 Porsche) und Alvaro Parente (#57 Heinricher/MSR Acura) sicherten sich die Bestzeiten in den GT-Klassen.


 

* QUALIFYING DPI & GTLM *

Die beiden Quali-Sitzungen der GTLM und der DPi terminierte die IMSA auf den Sonntag Mittag.

Bereits am morgen am schnellsten auf der Strecke geht die "Pole" in der GTLM erneut an den #62 Risi Competizione Ferrari. James Calado holte sich die Bestzeit mit gerade einmal einer tausendstel Sekunde Vorsprung auf Nick Tandy (#911 Porsche). Eine zehntel Sekunde dahinter folgt Tommy Milner (#4 Corvette) vor Jesse Krohn (#24 BMW).

Im anschließenden Qualifying der DPi's ist Olivier Pla (#77 Joest Mazda) wieder einmal am schnellsten unterwegs und lässt die Konkurrenz mehr als zwei Zehntel hinter sich.

Hinter Pla landen die beiden Penske Acura von Ricky Taylor (#7) und Juan-Pablo Montoya (#6) vor Felipe Nasr (#31 Whelen Cadillac) und Jonathan Bomarito im zweiten #55 Joest Mazda.


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