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VORWORT * |
Für
negative Schlagzeilen bezüglich der DPi sorgte kurz nach Long Beach
ein Statement von Bentley und Nissan. Zwar unternahm Anfangs des
Monats Bentley einen Test mit dem Continental GT3-Motor in einem
Ginetta LMP3, doch nun gab man die Idee endgültig auf im kommenden
Jahr in der IMSA Prototypen-Klasse anzutreten. Auch Nissan
distanzierte sich von selbiger Absicht und will stattdessen
Kundentriebwerke für die LMP1 anbieten.
Dafür könnte es in Le Mans nächstes Jahr zu weiteren Zuwachs aus USA
kommen. Nach Krohn und Michael Shank will auch Troy Flis mit seinem
Team von Spirit of Daytona Racing nächstes Jahr gerne in der LMP2
antreten. Mit welchem Gefährt man im nächsten Jahr starten will steht
noch nicht fest. Hinsichtlich Le Mans könnte ein Ligier zum Einsatz
kommen, aber man steht auch im engen Kontakt mit Riley und Dallara.
Auch ein Start in der WEC oder ELMS schließt man derzeit nicht aus.
Zur
Vorbereitung auf das Langstreckenrennen an der Sarthe wird Michael
Shank Racing beim nächsten Lauf in Detroit fehlen und stattdessen
einen viertägigen Test in Monza absolvieren um im Anschluss beim Le
Mans Vortest an den Start zu gehen.
Während die Serie zuversichtlich in die Zukunft schaut ist die selbige
für die Strecke des Mazda Raceway Laguna Seca mehr als ungewiss. Seit
einigen Jahren wird die wohl bedeutendste Strecke, die 1957 eröffnet
wurde, quasi im "Notbetrieb" durch die gemeinnützige Organisation "SCRAMP"
betrieben. Mit einem Vorstand aus Anwohnern und professionellem
Personal gehen sämtliche Einnahmen an wohltätige Organisationen. Monat
für Monat wird der Pachtvertrag seitdem bis zur Übernahme eines
Unternehmens verlängert. Doch immer wieder springen die Firmen ab oder
ziehen ihr Angebot zurück.
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TRAINING * |
Bereits
in Long Beach sehr stark dabei, platzierten sich im ersten freien
Training gleich beide Lola-Mazda an der Spitze der Rangliste. Joel
Miller (#70) verpasste dabei nur um 0,004 Sekunden die Bestmarke aus
2014 von Johannes van Overbeek. Im zweiten (#55) Lola-Mazda lag
Jonathan Bomarito gerade einmal 0,040 Sekunden hinter seinem
Teamkollegen. Dahinter folgt der #60 M. Shank Ligier-Honda vor den
beiden Corvette-DP von #10 W. Taylor und #31 Action Express Racing.
In der GTLM ging die Bestzeit an den Italiener Alessandro Pier Guidi
(#68 Scuderia Corsa Ferrari 488 GTE) der mit einer Zeit von 1:22.975
gerade einmal 0,072 Sekunden vor dem #66 Ganassi Ford GT GTE von Joey
Hand liegt. Toni Vilander (#62 Risi Ferrari 488 GTE), Richard
Westbrook (#67 Ganassi Ford GT GTE) und Antonio Garcia (#3 Corvette
C7.R) komplettieren die Top-5.
Auch
im zweiten Training schaffte es keiner an den beiden Lola-Mazda
vorbei. In veränderter Reihenfolge konnte diesmal Bomarito seinen
Teamkollegen Long fast 0,7 Sekunden hinter sich halten. Hinter dem #60
M. Shank Ligier-Honda und der #10 W. Taylor Corvette-DP landete
diesmal der DeltaWing auf Platz fünf.
Ähnlich wie bei den Prototypen verlief auch das zweite Training bei
der GTLM, wo erneut der #68 Scuderia Corsa Ferrari, diesmal mit der
Bestzeit von Daniel Serra, vorne lag. Dahinter gesellen sich die
beiden Ganassi Ford's von Richard Westbrook (#67) und Dirk Müller
(#66) auf den Plätzen zwei und drei vor dem #62 Risi Ferrari und den
beiden Corvette's (#3 und #4).
Die Dominanz der Lola-Mazda's riss auch beim dritten Training vor dem
Qualifying nicht ab.
Erneut
war es Joel Miller (#70) der gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tristan
Nunez (#55) der die Konkurrenz hinter sich hielt. Dahinter kommen dann
wieder der #60 M. Shank Ligier-Honda, sowie die beiden Corvette-DP von
#31 Action Express und #10 Wayne Taylor Racing.
In der GTLM war es wieder einmal ein Ferrari der die 2.238 Meilen
absolvierte. Diesmal war es aber Toni Vilander (#62 Risi) der die
beiden Ganassi Ford GT von Dirk Müller (#66) und Joey Hand (#67)
hinter sich hielt.
Im 15-minütigen Warm-Up vor dem Rennen am Sonntag konnte Oswaldo Negri
(#60 M. Shank Ligier-Honda) erstmals die starken Mazda auf die Plätze
zwei und drei verweisen. Auch
in der GTLM
lag diesmal kein Ferrari
vorne, sondern die beiden Ganassi Ford GT (#67 und #66).
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QUALIFYING * |
Die
Dominanz der beiden Mazda's zieht sich auch im Qualifying fort. Schon
irgendwie ironisch, dass ausgerechnet auf dem 'Mazda Raceway' die
Marke des Strecken-Sponsors vorne liegt. Oder will man so die Marke als Teilnehmer für die kommende DPi-Klasse ködern?
Doch letztlich liegt es einfach daran, dass die mittelschnellen und
Highspeed-Passagen dem Wagen einfach am besten liegen. Auch hat das
Team in den letzten Wochen viel getestet und somit die Performance des
Fahrzeugs verbessern können.
Hinter den beiden Mazda's von Tristan Nunez (#55) und Tom Long (#70)
folgen die drei Corvette-DP von Dane Cameron (#31 Action Express),
Ricky Taylor (#1) und Christian Fittipaldi (#5 Action Express).
Daniel Serra (#68 Scuderia Corsa) holte sich die Pole vor den beiden
Ford GT von Ryan Briscoe (#67) und Dirk Müller (#66) vor der Corvette
von Tommy Milner (#3) und dem Ferrari von Markus Vilander (#62 Risi).
Nach dem Qualifying gab es dann aber noch einmal einen Platzwechsel.
Auf dem 8. und 9. Startplatz klassiert entscheidet man sich beim
Porsche-Team beide Fahrzeuge mit frischen Reifen ins Rennen zu schickn
und muss daher von hinten starten. |
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RENNEN * |
Nach
zwei Aufwärmrunden startet das Feld ins Rennen. Die beiden Lola-Maza
(#55 und #70) legen einen perfekten Start hin und können ihre
Spitzenpositionen behaupten. Dahinter kommt es im 'Andretti Hairpin'
zum Kontakt zwischen den beiden Action Express Corvette-DP. Dane
Cameron (#31) fällt dabei noch hinter Ricky Taylor (#10 W. Taylor
Corvette-DP) zurück und kämpft nun um Platz 5 mit Sean Rayhall (#0
DeltaWing).
Beim Start der GTLM versucht Tommy Milner (#4 Corvette) in der 'Andretti
Hairpin' an Ryan Briscoe (#67 Ganassi Ford) vorbei zu ziehen, doch
Briscoe macht sich breit und Milner fällt noch hinter den zweiten #66
Ganassi Ford von Dirk Müller zurück auf Platz vier. Am Ende des
GTLM-Feldes duellieren sich die beiden Porsche mit den beiden
BMW's. Nach einigem Lackaustausch scheinen sich die Porsche
durchgesetzt zu haben.
Doch
Ausgangs von Turn 5 drückt Nick Tandy (#911) ausgerechnet seinen
Teamkollegen Earl Bamber (#912) von der Strecke der dadurch bis auf
den letzten Platz durchgereicht wird.
Einen beinharten Kampf gibt es kurz darauf zwischen Tommy Milner (#4
Corvette) und Toni Vilander (#62 Risi Ferrari). In Turn 11 boxt sich
Vilander dann an seinem Kontrahenten vorbei und drängt diesen durch
die Auslaufzone zu fahren.
Durch einen im 'Corkscrew' auf der Strecke liegenden Reifen eines
Reifenstapels kommt es zur ersten kurzen Gelbphase. Beim Restart kann
Tristan Nunez (#55 Speedsource Lola-Mazda) und sein Teamkollege Tom
Long (#70) gleich wieder einige Fahrzeuglängen Vorsprung raus fahren.
Schon
das ganze Wochenende schafft es BMW nicht die eingesetzten "Le Mans
Reifen" von Michelin auf der Strecke zum Laufen zu bekommen und fallen
hinter den Porsche's am Ende des Feldes immer weiter zurück. Doch auch
Porsche und Corvette scheinen die Reifen hier in Laguna Seca nicht so
recht zu schmecken.
Gelbphase #2 kommt in Runde 24. Nachdem es Ricky Taylor (#10 W. Taylor
Corvette-DP) nach der 'Corkscrew' in Turn 9 an Christian Fittipaldi
(#5 Action Express Corvette-DP) vorbei geschafft hatte hält Fittipaldi
dagegen. Bei der Anfahrt zu Turn 10 gerät Fittipaldi auf der
kurveninneren Bahn in ein kleines Schlagloch, dreht sich und kracht in
die Seite von Taylor. Beide landen tief im Kiesbett und müssen raus
geschleppt werden.
Einen Boxenstopp zum vergessen gibt es bei den beiden Lola-Mazda's.
Während
die Crew des #70 noch halbwegs glimpflich davon kommt und die DP's an
ihm vorbei ziehen will am #55 der Tankschlauch einfach nicht
einrasten. Erst nach unendlich vielen Versuchen und nachdem alle
Kontrahenten an ihm vorbei sind schafft es die Crew endlich den Wagen
zu betanken.
Unterdessen schleppen sich die beiden Unfallgegner aus eigener Kraft
mühsam an die Box. Bei der #10 Taylor Corvette-DP kommt es zum
Flüssigkeitsverlust, an der #5 Action Express Corvette-DP steht das
rechte Vorderrad quer und das rechte Hinterrad dreht sich nicht mehr.
Während das Taylor-Fahrzeug nach kurzem Stopp wieder auf die Strecke
geht muss der Fittipaldi-Wagen dann doch am Haken an die Box
geschleppt werden.
Beim Stopp der GTLM schaffen es die beiden Porsche sich zwischen die
beiden Ferrari's auf Platz 3 und 4 zu setzten.
Nach
dem Restart führt nun Sean Rayhall (#0 DeltwaWing) vor Oswaldo Negri
(#60 M. Shank Ligier-Honda) und Eric Curran (#31 Action Express
Corvette-DP). In der Anfahrt zu Turn 11 schnappt Negri dann Rayhall
die Spitzenposition ab und legt sogleich einige Wagenlängen zwischen
sich und dem Rest.
Etwas weiter hinten duellieren sich die beiden Lola-Mazda mit der #90
VisitFlorida Corvette-DP und siehen an diesem vorbei. Während Joel
Miller (#70) wieder hinter Marc Goossens (#90) zurück fällt zieht sein
Teamkollege Jonathan Bomarito (#55) an Curran (#31) und Rayhall (#0)
vorbei auf Platz zwei.
Nach dem Desaster an der Box kommt es wenige Minuten vor Halbzeit zum
Drama beim #70 Speedsource Lola-Mazda bei der Anfahrt zum 'Corkscrew'
als dieser plötzlich mit Motorproblemen ausrollt.
Zur
Bergung des Lola-Mazda kommt es dann zur dritten Gelbphase des
Rennens.
Noch ohne Tankstopp führt in der GTLM zur Rennhalbzeit der Dirk Werner
(#25 BMW) vor dem Giancarlo Fisichella (#62 Risi Ferrari) und Patrick
Pilet (#911 Porsche). 45 Minuten vor Rennende geht dann der #25 BMW
unter Grün zu seinem einzigen Stopp an die Box.
Die "Revanche" zu Long Beach kommt dann 52 Minuten vor Rennende als
sich Oliver Gavin (#4 Corvette) in Turn 11 Patrick Pilet (#911
Porsche) weit in die Auslaufzone schickt und dieser dadurch weit
zurück fällt. Eine Runde später muss Pilet dann als einer der ersten
noch einmal an die Box um neue Reifen aufzufassen. An der Spitze der
GTLM hat sich unterdessen Joey Hand (#66 Ganassi Ford) setzen können.
Im
Kampf um die Gesamtführung fliegt Jonathan Bomarito (#55 Speedsource
Lola-Mazda) in Turn 10 von der Strecke. Bei der Anfahrt zur Kurve
gerät er in das selbe Schlagloch was auch schon Fittipaldi zum
Verhängnis wurde und dreht sich in die Wiese auf der Innenseite
heraus. Die Box ruft ihn direkt die Box anzusteuern und frische Reifen
aufzuziehen. Da man eh noch einmal zum Auftanken rein müsste hält sich
der Verlust in Grenzen und kommt auf Platz vier zurück ins Rennen.
Nachdem alle ihren letzten Stopp absolviert haben führt etwas mehr als
eine halbe Stunde vor Rennende Oswaldo Negri mit gut 15 Sekunden vor
Marc Goossens (#90 VisitFlorida Corvette-DP), Eric Curran (#31 Axtion
Express Corvette-DP), Jonathan Bomarito (#55) und Katherine Legge (#0
DeltaWing).
In
der GTLM liegen aktuell noch beide Ganassi Ford vorne. Allerdings
dürfte hier eventuell noch ein Stopp anstehen, sodass Antonio Garcia
(#3 Corvette) die Spitze übernehmen dürfte.
Joey Hand (#66) nimmt 15 Minuten vor Ende Geschwindigkeit raus und
lässt seinen Teamkollegen Richard Westbrook (#67) ziehen. Die Crew
hatte zu Beginn des Rennens auf zwei völlig unterschiedliche
Boxenstrategien gesetzt. So kann Westbrook bis zum Ende das Gaspedal
durchtreten während Hand noch einen 'Splash & Dash' wenige Minuten vor
Schluss hinlegen muss.
Zwischen Marc Goossens (#90 VisitFlorida Corvette-DP) und Eric Curran
(#31 Action Express Corvette-DP) kommt es in der Endphase noch einmal
zu einem packenden Zweikampf mit Lackaustausch um Platz zwei.
Fünf
Minuten vor Ende geht Hand dann zu seinem finalen Stopp an die Box.
Zurück im Rennen liegt er dann nur noch auf Platz sechs. Westbrook
kann es vorne hingegen mit gut 16 Sekunden Vorsprung ruhig angehen
lassen. Am Ende holt er sich den Sieg vor Alessandro Pier Guidi (#68
Scuderia Corsa Ferrari) und Frederic Makowiecki (#912 Porsche).
Auch der Gesamtführende Oswaldo Negri (#60 M. Shank Ligier-Honda) kann
es mit knapp 30 Sekunden auf Marc Goossens in den letzten Runden
gelassen angehen. Nach 2 Stunden ist ihm dann der Sieg auch nicht mehr
zu nehmen und holt den ersten Sieg für das Team dieses Jahr und den
dritten Sieg für Honda. |
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